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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ausgezeichneten Ausblick auch auf das Land auf der Ostseite des Cañons, und der Angan stieß mich an. »Da kommen Männer«, sagte er.
    Ich sah sie sofort, doch sie waren noch weit entfernt, so daß ich sie nicht erkennen konnte. Allerdings ließ sich schon jetzt sagen, daß sie nicht der Rasse der Wilden angehörten, die Duare und die Klangan angegriffen hatten.
    Die Zeit begann zu drängen, und ich begann noch zwei Feuer stellen anzulegen, damit es an Bord der SOFAL jedem klar wer den mußte, daß es sich um ein Signal und nicht um ein Lagerfeuer handelte.
    Ob die SOFAL unsere Rauchsäule bemerkt hatte, wußten wir nicht; die Männer auf der anderen Seite des Cañons waren jeden falls darauf aufmerksam geworden und würden zweifellos herüberkommen. Sie kamen immer näher, und es war bald zu erken nen, daß sie bewaffnet waren und der gleichen Rasse angehörten wie die Vepajer.
    Sie waren noch ein gutes Stück entfernt, als wir feststellten, daß die SOFAL ihren Kurs änderte und auf die Küste zuhielt. Unsere Kameraden hatten das Signal gesehen und kamen uns zu Hilfe – aber konnten sie rechtzeitig zur Stelle sein? Für uns entschied das Rennen über Leben und Tod. Der Wind war wieder stärker geworden, und das Meer schien zu kochen. Ich fragte den Angan, ob er gegen den Sturm anfliegen konnte. Ich hatte mich entschlossen, Duare sofort loszuschicken, wenn es möglich war.
    »Allein ließe es sich vielleicht schaffen«, sagte er, »aber mit ei ner Last möchte ich es bezweifeln.«
    Wir beobachteten die SOFAL, die langsam immer näher kam. Und wir verfolgten den Anmarsch der Männer. Es konnte kein Zweifel mehr bestehen, wer uns zuerst erreichen würde, und es war meine einzige Hoffnung, daß die SOFAL noch rechtzeitig so nahe herankam, daß es der Angan wagen konnte, mit Duare los zufliegen.
    Jetzt hatten die Männer die Spitze der Klippen auf der anderen Seite des Cañons erreicht und beobachteten uns. Sie schienen zu beraten, was sie tun sollten.
    »Ich kann Vilor erkennen!« rief Duare plötzlich.
    »Und Moosko«, fügte ich hinzu. »Ich sehe beide.«
    »Was sollen wir tun!« rief Duare verzweifelt. »Oh, ich darf nicht wieder in ihre Hände fallen!«
    »Das soll auch nicht geschehen.«
    Jetzt kamen sie den Hang des Cañons herab. Wir sahen, wie sie den Fluß durchschwammen und zum Fuße der Klippe vordrangen, auf der wir uns befanden. Währenddessen kroch die SOFAL wei ter auf die Küste zu. Ich trat an den Rand der Klippe und sah auf die Männer hinunter. Sie hatten den Hang schon zur Hälfte über wunden.
    »Wir können nicht länger warten«, sagte ich und wandte mich an den Angan. »Nimm die Janjong und bring sie zum Schiff. Es ist jetzt schon ziemlich nahe, und du kannst es schaffen. Du mußt es schaffen!«
    Er machte Anstalten, meinen Befehl auszuführen, aber Duare wich vor ihm zurück. »Ich lasse mich nicht wegbringen«, sagte sie ruhig. »Ich lasse Sie hier nicht allein!«
    Für diese Worte hätte ich mit Freuden mein Leben hingegeben. Wieder hatte mir Duare eine neue Seite ihres Wesens enthüllt. Das hatte ich nicht von ihr erwartet, denn ich war nicht der Meinung, daß sie mir etwas schuldig war. Im Grunde konnte man ein solches Opfer von einer Frau nur erwarten, wenn sie es für den Mann brachte, den sie liebte. Einen kurzen Augenblick lang war ich wie von Sinnen, doch dann nahm ich mich wieder zusammen. Die Männer mußten uns bald erreicht haben… Im gleichen Au genblick sah ich schon den ersten Verfolger auf uns zulaufen.
    »Nimm sie!« schrie ich dem Angan zu. »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!«
    Er versuchte sie zu greifen, doch sie wich ihm aus. Jetzt hielt ich sie fest – und alle guten Vorsätze wurden davongeschwemmt. Ich nahm sie in meine Arme, drückte sie an mich und küßte sie. Dann winkte ich den Vogelmenschen heran.
    »Beeil dich!« rief ich. »Sie kommen!«
    Er breitete seine mächtigen Flügel aus und erhob sich mit dem Mädchen in die Luft. Duare streckte die Arme aus. »Schick mich nicht fort von dir, Carson, nein! Ich liebe dich!«
    Aber es war zu spät; selbst wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich den Angan nicht zurückgerufen, denn im gleichen Augen blick fielen die Männer über mich her.
    So wurde ich im Lande Noobool gefangengenommen, ein Aben teuer, das nichts mehr mit dieser Geschichte zu tun hat; aber ich fand mich in dem Bewußtsein mit meinem Schicksal ab, daß mich die Frau meines Herzens liebte.
     
    - ENDE -
     
     
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