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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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waren. Es wäre dann lächerlich anzunehmen, daß alle drei über Bord gesprungen waren.
    Diese widerstreitenden Gedanken wirbelten mir durch den Kopf und ließen abwechselnd die Hoffnung und die Angst ihr Haupt erheben. Ich erreichte eben die Kabinen der vepajanischen Frauen, als der Seemann, den ich in den Ausguck geschickt hatte, herbei gelaufen kam. Er war offensichtlich erregt.
    »Nun?« fragte ich, als er atemlos vor mir stand. »Was hat der Ausguck berichtet?«
    »Nichts, Kapitän«, erwiderte der Mann.
    »Nichts? Wieso denn?« schnappte ich.
    »Der Ausguck ist tot, Kapitän!« keuchte er.
    »Tot!«
    »Ermordet.«
    »Wie?« fragte ich.
    »Er ist mit einem Schwert erstochen worden – ich glaube, von hinten. Er lag jedenfalls mit dem Gesicht nach unten.«
    »Geh sofort los und sage Gamfor Bescheid. Sage ihm, daß er den Ausguck neu besetzen und den Mord untersuchen soll. Ich er warte seinen Bericht.«
    Die beunruhigende Nachricht beschäftigte mich noch, als ich die Kabine der Frauen betrat.
    »Haben Sie Duare gefunden?« fragte eine von ihnen sofort.
    »Nein«, erwiderte ich, »aber wir haben noch eine unerklärliche Entdeckung gemacht – Moosko und der Vepajer Vilor sind eben falls verschwunden.«
    »Vepajer!« rief Byea, die die Sprecherin der Gruppe zu sein schien. »Vilor ist kein Vepajer!«
    »Wie meinen Sie das?« fragte ich. »Wenn er kein Vepajer ist, was ist er dann?«
    »Er ist ein thoristischer Spion«, erwiderte sie. »Er ist schon vor langer Zeit nach Vepaja geschickt worden, um das Geheimnis des Unsterblichkeitsserums zu stehlen, und als wir gefangengenom men wurden, haben ihn die Klangan versehentlich mitgenommen. Wir haben das nach und nach an Bord der SOVONG erfahren.«
    »Aber warum hat mich niemand verständigt, als er an Bord ge bracht wurde?« fragte ich.
    »Wir hatten angenommen, daß Sie Bescheid wüßten«, erklärte Byea, »und hielten ihn für einen Gefangenen.«
    Ein neues Glied in der Beweiskette. Aber ich hatte noch immer keine Ahnung, was ich an ihrem anderen Ende finden würde.
     
    14
    Ich verließ das Quartier der Frauen und begab mich auf das Hauptdeck. Ich war zu ungeduldig, um im Kommandoturm auf die Berichte meiner Offiziere zu warten. Doch sie kamen mir bereits entgegen und teilten mir mit, daß die Suche erfolglos gewesen war – von den Vermißten war keiner gefunden worden. Allerdings hatte man eine andere erstaunliche Entdeckung gemacht – die fünf Klan gan schienen ebenfalls nicht mehr an Bord zu sein!
    Stellenweise war die Suche sehr gefährlich gewesen, denn der Seegang war stark, und hier und da fegte ein Wasserschwall über Deck; aber es hatte zum Glück keine Verluste gegeben. Die Männer waren jetzt im Deckshaus versammelt. Kiron, Zog und ich be traten den großen Raum, in dem sie gerade den seltsamen Vorfall besprachen.
    Ich berichtete ihnen, daß Vilor ein thoristischer Spion war, und erinnerte Kamlot an die Bitte des Mannes, die Janjong bewachen zu dürfen. »Ich habe von Byea auch erfahren, daß er offensichtlich hoffnungslos in Duare verliebt war. Während ihrer Gefangen schaft an Bord der SOVONG hat er mehrmals versucht, sich ihr zu nähern.«
    »Das ist der fehlende Beweis!« sagte Kamlot. »Es dürfte damit klar sein, was in der letzten Nacht geschehen ist. Vilor hatte es auf Duare abgesehen, während Moosko nur fliehen wollte. Vilor hatte sich mit den Klangan angefreundet, was jedem an Bord der SO- FAL bekannt war. Moosko war ein Ongyan und somit für die Klangan ein Repräsentant der höchsten thoristischen Autorität. Es ist also kein Wunder, daß sie seinen Versprechungen geglaubt und seinen Befehlen gehorcht haben.
    Ohne Zweifel haben Vilor und Moosko den Plan zusammen ausgearbeitet. Sie schickten einen Angan los, der den Mann im Ausguck tötete, damit ihr Unternehmen nicht vorzeitig entdeckt wurde. Anschließend versammelten sich die Klangan in Vilors Ka bine, von wo Vilor – wahrscheinlich in Begleitung Mooskos – zu Duares Kabine ging, den Wächter tötete, das Mädchen im Schlaf überraschte, mit einem Knebel zum Schweigen brachte und zur Gangway nach draußen schaffte, wo die Klangan bereits warteten.
    Gewiß, es war Sturm, aber er wehte zum Land hin, das nicht weit entfernt war. Außerdem sind die Klangan in der Luft sehr geschickt und ausdauernd.
    So etwa dürfte es sich abgespielt haben, während wir alle fried lich schliefen.«
    »Und du glaubst, daß die Klangan die drei Menschen nach Noo bol getragen haben?«
    »Ich denke, daß daran
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