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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ließen das Schiff wie ein Spielzeug auf und ab tanzen; an Steuerbord ragte eine riesige Landmasse auf, die gefährlich nahe zu sein schien.
    Ich betrat den Kontrollraum und beriet mich mit Honan und Gamfor. Sie machten sich Sorgen wegen der Nähe der Küste.
    Wenn unsere Maschinen oder der Steuermechanismus ausfielen, waren wir unweigerlich verloren. Ich bat sie, weiter aufzupassen, und ging nach unten, um Kiron, Kamlot und Zog zu wecken.
    Als ich das zweite Deck erreichte, bemerkte ich, daß die Tür zu Vilors Kabine offenstand und im Rhythmus der Bewegungen des Schiffes hin und her schwang. Ich kümmerte mich jedoch nicht wei ter darum und weckte meine Offiziere. Anschließend ging ich zu Duares Kabine, um das Mädchen zu beruhigen. Zu meiner Über raschung pendelte auch ihre Tür offen hin und her.
    Ich weiß nicht, was meinen Verdacht weckte; jedenfalls hatte ich plötzlich das Gefühl, daß hier etwas nicht stimmte. Ich trat hastig ein, zündete ein Licht an und blickte mich um. Es schien alles in Ordnung zu sein; nur die Tür zur inneren Kabine, in der Duare schlief, stand ebenfalls offen. Ich war sicher, daß sie unmöglich schlafen konnte, wenn beide Türen offen waren und laut hin und her schlugen. Vielleicht fürchtete sie sich nur aufzustehen und sie zu schließen.
    Ich trat in den Durchgang zur inneren Kabine und rief ihren Namen. Keine Antwort. Ich rief noch einmal, lauter, doch wieder war nichts als das Toben des Sturms zu hören. Ich wurde unruhig. Ich trat in den Raum und warf einen Blick auf das Bett. Es war leer – Duare war nicht hier! Statt dessen entdeckte ich in einer Ecke des Raumes den Körper des Mannes, der vor ihrer Tür Wache gehalten hatte.
    Unter Mißachtung aller guten Sitten hastete ich durch die benachbarten Kabinen, in denen die anderen vepajanischen Frauen untergebracht waren. Keine fehlte; nur Duare war nicht aufzu finden. Niemand hatte sie gesehen, niemand wußte, wo sie war. Außer mir vor Angst, eilte ich in Kamlots Kabine und unterrich tete ihn über meine tragische Entdeckung. Er war ratlos.
    »Sie muß irgendwo an Bord sein!« rief er. »Wo sollte sie sonst sein?«
    »Ich weiß, daß sie hier sein müßte«, erwiderte ich, »aber eine innere Stimme sagt mir, daß das nicht stimmt. Wir müssen das Schiff durchsuchen!«
    Zog und Kiron kamen gerade aus ihren Kabinen. Ich informier te sie und bat sie, die Suche zu organisieren. Dann ließ ich einen Mann zum Ausguck in das Krähennest hinaufsteigen. Vielleicht hatte der Mann etwas Ungewöhnliches bemerkt.
    »Rufe sämtliche Männer zusammen«, befahl ich Kamlot. »Wir müssen jeden Zentimeter durchsuchen!«
    Als er davoneilte, um meine Befehle auszuführen, fiel mir der seltsame Zufall auf, daß nicht nur Duares, sondern auch Vilors Kabinentür offengestanden hatte. Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, welcher Zusammenhang zwischen den beiden Beobach tungen liegen sollte, wollte ich mich umsehen. Ich eilte also zu Vilors Kabine und stellte dort fest, daß auch Vilor und Moosko abwesend waren. Aber wo hielten sie sich auf? Bei diesem Wetter konnte niemand die SOFAL verlassen, da es unmöglich gewesen wäre, ein Boot zu Wasser zu lassen.
    Ich sandte einen Seemann los, der Kamlot informieren sollte, daß auch Vilor und Moosko nicht in ihrer Kabine waren. Dann kehrte ich in die Quartiere der vepajanischen Frauen zurück, um sie noch einmal eingehend zu befragen.
    Das Verschwinden Vilors und Mooskos verwirrte mich. Ich stand vor einem Rätsel und versuchte verzweifelt, eine Verbin dung zwischen den beiden Vorfällen zu finden. Plötzlich erinnerte ich mich an Vilors dringenden Wunsch, Duare zu bewachen – und hatte also den ersten schwachen Anhalt dafür, daß es eine Verbindung geben konnte. Aber die Spur schien nirgendwohin zu führen. Drei Menschen waren nicht mehr in ihren Kabinen, und der ge sunde Menschenverstand sagte mir, daß man sie in kurzer Zeit finden würde, weil sie das Schiff unmöglich hatten verlassen kön nen. Es sei denn…
    Und dieses »Es sei denn…« erschreckte mich. Seitdem ich Duares Abwesenheit entdeckt hatte, nagte die Furcht an mir, daß sie sich vielleicht – in der Annahme, durch meine Liebesbeteuerun gen entehrt zu sein – ins Meer gestürzt hatte. Was konnte es noch helfen, daß ich mir schwere Vorwürfe machte?
    Und doch hatte ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Wenn das Verschwinden Duares, Vilors und Mooskos mehr als ein Zufall war, konnte man annehmen, daß sie irgendwie zusam men
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