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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Vogelmenschen.
    Drei der Klangan waren offensichtlich tot; die beiden anderen kauerten mit schußbereiten Pistolen hinter dem Felsen und vertei digten sich. Auch Duare beteiligte sich an dem Kampf. Die Wilden schleuderten ihre Steine, sobald sich einer der Belagerten sehen ließ; ihre Pfeile schossen sie dagegen in die Luft, so daß sie hinter dem Felsen niederfielen.
    Zwischen den Bäumen und hinter den Felsen lagen einige Wilde, die die Klangan niedergestreckt hatten, aber obwohl Duares Ver teidiger dem Feind schwere Verluste zugefügt hatten, konnte kein Zweifel an dem Ausgang des Kampfes bestehen.
    Die eben beschriebenen Einzelheiten nahm ich in Sekunden schnelle auf und verschwendete keine Zeit. Jeden Augenblick konnte Duare von einem der Pfeile getroffen werden. Ich mußte die Aufmerksamkeit der Wilden irgendwie von ihr ablenken.
    Ich befand mich etwas hinter ihnen – eine vorteilhafte Position. Ein indianisches Kriegsgeheul ausstoßend, sprang ich auf und raste den Abhang hinab, wobei ich gleichzeitig meine Pistole ab feuerte. Augenblicklich änderte sich das Bild unter mir. Verwirrt sprangen die Wilden auf, um sich dem unerwarteten neuen Geg ner zuzuwenden; gleichzeitig erkannten mich die beiden Klangan und kamen mir zu Hilfe.
    Wir schossen sechs Wilde nieder, ehe sich die übrigen zur Flucht wandten; doch zuvor wurde noch einer der Klangan von einem Stein zwischen die Augen getroffen und stürzte zu Boden. Als die Gefahr vorüber war, ging ich sofort zu ihm, in der Annahme, daß er nur betäubt war. Doch offensichtlich hatte ich die Kraft unter schätzt, mit der die primitiven Wesen ihre Steine schleuderten. Der Schädel des Vogelmenschen war völlig zertrümmert.
    Nun eilte ich zu Duare. Sie hatte sich aus ihrer Deckung erhoben, die Pistole in der Hand. Sie sah zerzaust und müde aus, aber ansonsten schien ihr das fürchterliche Erlebnis nicht weiter gescha det zu haben. Ich bildete mir ein, daß sie sich über mein Erscheinen freuen müßte, denn sicherlich zog sie mich den haarigen Wesen vor, vor denen ich sie gerettet hatte; doch in ihren Augen zeigte sich eine Spur von Angst, als wüßte sie nicht, wie ich sie jetzt behandeln würde. Ich mußte mir zu meiner Schande eingestehen, daß ihre Befürchtungen im Hinblick auf mein bisheriges Verhalten nicht ganz grundlos waren, und schwor mir, daß sie sich niemals wieder über mich beklagen sollte. Ich wollte ihr Vertrauen gewin nen – in der Hoffnung, daß sich die Liebe dann schon von selbst einstellen würde.
    Als ich zu ihr trat, musterte sie mich kühl – und das schmerzte mehr, als ich sagen kann. In ihrem Gesicht stand eher eine Resi gnation gegenüber den neuen Leiden, die meine Anwesenheit brin gen mochte.
    »Sind Sie verletzt?« fragte ich. »Ist alles in Ordnung?«
    »Durchaus«, erwiderte sie und sah hinter mich. Ihr Blick wan derte über den Hang, an dem ich so plötzlich erschienen war. »Wo sind die anderen?« fragte sie unruhig.
    »Welche anderen?« fragte ich.
    »Die Männer der SOFAL, mit denen Sie nach mir gesucht ha ben?«
    »Ich bin ganz allein gekommen.«
    Ihr Gesichtsausdruck verdüsterte sich, als sie das hörte. »War um sind Sie allein gekommen?« fragte sie ängstlich.
    »Um ehrlich zu sein – es war reiner Zufall, daß ich noch recht zeitig eingreifen konnte«, erklärte ich. »Als wir Ihr Verschwinden bemerkten, gab ich Befehl, das Ende des Sturmes vor der Küste abzuwarten und dann sofort eine Suchexpedition loszuschicken. Doch gleich darauf wurde ich über Bord geschwemmt – was sich jetzt als höchst vorteilhaft erwiesen hat –, und als ich mich unver letzt an der Küste wiederfand, galt natürlich mein erster Gedanke Ihnen. Ich war auf der Suche nach Ihnen, als ich das Geschrei und das Zischen der Pistolenschüsse hörte.«
    »Sie sind jedenfalls rechtzeitig gekommen«, sagte sie. »Aber was jetzt? Was haben Sie mit mir vor?«
    »Ich werde Sie so schnell wie möglich zur Küste zurückbringen«, erwiderte ich, »und der SOFAL signalisieren. Man wird dann ein Boot schicken, das uns aufnimmt.«
    Duare nahm meine Worte mit sichtlicher Erleichterung auf. »Die ewige Dankbarkeit meines Vaters, des Jong, wird Ihnen sicher sein, wenn Sie mich unverletzt nach Vepaja zurückbringen.«
    »Seiner Tochter gedient zu haben, ist mir Belohnung genug«, erwiderte ich, »obwohl es mir nicht gelingen will, auch ihre Dank barkeit zu erringen.«
    »Die ist Ihnen bereits gewiß für das, was Sie eben getan ha ben«, sagte sie
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