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Venezianische Versuchung

Venezianische Versuchung

Titel: Venezianische Versuchung
Autoren: MIRANDA JARRETT
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und bogen ihnen die Arme auf den Rücken, Diana schrie vor Schmerz auf, Jane biss die Zähne zusammen. Wie di Rossi zufrieden beobachtete, versuchten beide Frauen vergeblich, sich gegen die kräftigen Männer zur Wehr zu setzen.
    Ah, es gab kaum etwas, das ihn mehr erregte, als die gewaltsame Eroberung einer hübschen stolzen Frau. Besonders genoss er stets den Moment der Unterwerfung. Nie erschien eine Frau ihm reizvoller, als wenn sie sich ihm schließlich erschöpft und unter Tränen fügte.
    „Schurke!“, schrie die Blonde, deren Atem vor Anstrengung schneller ging. „Wissen Sie überhaupt, wer wir sind?“
    Di Rossi verbeugte sich und meinte gelassen: „Miss Wood kenne ich natürlich. Und wer Sie sind, werde ich gewiss rechtzeitig erfahren. Ich zweifle nicht daran, dass wir gute Freunde werden.“
    „Wir werden nicht einmal eine flüchtige Bekanntschaft pflegen!“, rief sie zornig und richtete sich so gerade auf, wie das möglich war, während der Diener ihre Arme hinter dem Rücken festhielt. „Ich bin Lady Anthony Randolph, Tochter des Duke of Aston. Mein Vater wird ebenso wenig wie mein Gatte zögern, mir zu Hilfe zu eilen. Dann werden Sie sich für Ihr unverschämtes Benehmen rechtfertigen müssen.“
    Mit einem Ruck versuchte sie noch einmal sich zu befreien. Dabei öffnete sich ihr Mantel. Und zum ersten Mal bemerkte di Rossi, dass sie schwanger war. Übelkeit stieg in ihm auf. Er hatte nicht erwartet, dass sie noch jungfräulich war, ja, er war sogar bereit gewesen, ihr ihre Erfahrungen zu verzeihen. Aber Schwangere missfielen ihm außerordentlich. Jede Frau, deren Körper die Frucht eines anderen Mannes trug, stieß ihn ab.
    „Man wird keine Verbindung zwischen Ihrer Entführung und mir herstellen können“, meinte er kühl. „Also werde ich mich für gar nichts zu verantworten haben. Am besten wird es sein, wenn ich Sie einfach verschwinden lasse. Ist Ihnen bekannt, dass es im Mittelmeerraum noch immer türkische Sklavenhändler gibt, die bereit sind, ein Vermögen für eine blonde Frau zu zahlen? Vielleicht werden Sie in den Harem eines Sultans verkauft. Es wird diese Leute nicht einmal stören, dass Sie ein Kind erwarten. Schließlich könnte es ein Mädchen und ebenfalls blond sein …“
    Zufrieden sah er, wie sie blass wurde. Ihr Mut schien sie schlagartig zu verlassen. Aus Erfahrung wusste er, dass die Erwähnung von Sklavenhändlern und Harems fast immer genau diese Wirkung zeigte.
    „Von Ihnen allerdings werde ich mich nicht trennen, meine Süße“, sagte er zu Jane gewandt. „Selbst wenn mir die Türken Kisten voller Gold anböten, würde ich Sie für mich behalten.“
    „Das ist sehr bedauerlich“, entgegnete Jane aufgebracht, „denn nichts wünsche ich mir mehr, als Sie nie wieder zu sehen, Signore!“
    Das Verlangen nach ihr ließ ihn lächeln. „Das sagen Sie jetzt, cara. Aber ich habe einiges geplant, um Ihre Ansicht zu ändern.“ Damit trat er auf sie zu und öffnete ihren Mantel. Sie rührte sich nicht. Auch als er ihr den Mantel auszog, stand sie reglos da. Sie schaute ihn nur an.
    Nein, jetzt stellte er fest, dass sie zitterte. Eine Woge der Erregung überlief ihn. Er streckte die Hand aus und berührte mit den Fingern leicht Janes Hals. Ah, hier konnte er deutlich spüren, wie sie vor Angst bebte. Das gefiel ihm. Unfähig, sich länger zu beherrschen, beugte er sich vor, um sie zu küssen.
    Im letzten Moment drehte Jane den Kopf weg, sodass di Rossis Lippen nicht ihren Mund, sondern nur ihre Wange und eine Haarsträhne trafen, die sich aus der Frisur gelöst hatte. Zorn wallte in ihm auf. Sie hatte ihn schon früher abgewiesen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass sie es auch als seine Gefangene tun würde. Verflucht, sie musste doch begreifen, dass sie ihm ausgeliefert war! Nun, er würde es ihr gleich noch einmal beweisen. Fest umschloss er mit den Fingern ihren Hals.
    Sie schnappte nach Luft und riss vor Entsetzen die Augen auf. Obwohl sie ihre Meinung über di Rossi während der letzten Tage grundlegend hatte ändern müssen, hatte sie nicht erwartet, dass er so brutal sein könne. Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. Je mehr sie kämpfte, desto fester drückte er zu. Wollte er sie erwürgen? Das Blut begann, in ihren Ohren zu rauschen. Sie hörte noch wie von weit her, dass Diana ihren Namen rief. Dann begann sich in ihrem Kopf alles zu drehen.
    Luft, dachte sie, Luft, ich brauche Luft!
    Di Rossis Gesicht verschwamm vor ihren Augen.
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