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Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen

Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen

Titel: Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Autoren: Erin McCarthy
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anstarrten. Sie schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht und atmete tief ein.
    Sie musste sich jetzt der Begegnung mit einem fruchtbaren französischen Vampir stellen.

2
    C orbin Atelier starrte aus dem Fenster auf die Skyline von Las Vegas. Seine Gefangenschaft machte ihn nervös. Er lebte seit fast vier Jahrzehnten in der Stadt, aber noch nie hatte er sich so eingeschränkt gefühlt wie jetzt. Es gab einen Grund dafür, doch er sehnte sich danach, die Wüste verlassen zu dürfen, ans Meer zu fliegen, in die Berge, die frische Luft von Paris Ende Oktober zu riechen.
    Es klopfte an der Tür der Suite, in der er sich seit zwei Wochen aufhielt, um Ringo Columbias Entzug von dessen Drogenblutsucht zu beaufsichtigen. Corbin rührte sich nicht, um die Tür zu öffnen, er starrte, suchte, wollte eine Art Antwort von dem Ausblick, der sich ihm bot.
    »Da ist jemand an der Tür«, sagte Ringo.
    Corbin drehte sich um. Ringo lag mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Beinen auf dem Diwan. Eine Zigarette klemmte in seinem Mundwinkel, und seine Wangen waren bleich, die Haut fahl. Sein Brustkorb hob und senkte sich mühsam, wie ein uralter Blasebalg. Es war bedrückend, Ringo dabei zuzusehen, wie er seinen Entzug durchlitt, aber Corbin war davon überzeugt, dass er von der körperlichen Seite her das Schlimmste
bereits überstanden hatte. Was die psychische Abhängigkeit anging, konnte man das nie wirklich wissen. Die Sucht führte Krieg gegen ihr Opfer, die Schlacht war nie wirklich gewonnen, und Corbin war nicht gänzlich davon überzeugt, dass Ringo seine Abhängigkeit überhaupt loswerden wollte.
    Das Klopfen wurde lauter.
    »Wollen Sie nicht hingehen?«, fragte Ringo, dessen Stimme vor Verdruss laut wurde. »Es ist wahrscheinlich Kelsey.«
    Corbin wusste nicht, welcher Art die Beziehung zwischen Ringo und Ethan Carricks Sekretärin war, doch ihre Besuche hatten üblicherweise einen positiven Effekt auf den Patienten. Aber es war nicht Kelsey.
    »Es ist kein Vampir. Das spüre ich.« Corbin ging hinüber, um die Tür zu öffnen, und unterdrückte ein Seufzen. Er hatte Arbeit, die getan werden musste, und je länger er hier in Carricks Kasino gefangen saß – halb Gefängniswärter, halb ärztlicher Beistand für Ringo -, desto mehr Verzögerung bedeutete das für seine Forschung.
    Brittany Baldizzi stand vor ihm, als er die Tür aufzog. Corbin war so überrascht, dass er etwas sehr Dummes, weil Offensichtliches sagte: »Brittany! Was für eine Überraschung.«
    »Hallo, Corbin.« Ihre Wangen röteten sich, und sie vermied es, ihm in die Augen zu sehen.
    »Wie geht es dir?«, fragte er. »Hast du deine Grippe gut überstanden?« Um ehrlich zu sein, sah sie überhaupt nicht gesund aus. Ihr Teint war irgendwie komisch, und
es wirkte, als hätte sie abgenommen. Corbin war besorgt und hatte zugleich ein schlechtes Gewissen. Er hätte ein zweites Mal nach ihr sehen sollen, aber er hatte sich wegen seiner Gefühle Brittany gegenüber etwas unbehaglich gefühlt, also hatte er sie gemieden. Wieder einmal. Nach jener Nacht, in der er mit ihr geschlafen hatte, war er ihr auch aus dem Weg gegangen.
    »Woher weißt du, dass ich die Grippe hatte?« Sie sah überrascht aus.
    »Ich habe dich gesehen. Ich bin eines Nachts in deine Wohnung gekommen, als du krank warst.« In der Nacht, als er sie in seinen Gedanken nach ihm hatte rufen hören und ihr Leid gespürt hatte. Ohne nachzudenken, war er direkt zu ihr geflogen und hatte sie in ihrem Badezimmer gefunden. Er hätte damals schwören können, dass sie kein Fieber hatte, doch sie musste welches gehabt haben, wenn sie sich nicht einmal daran erinnerte, ihn gesehen zu haben.
    Sie riss die Augen auf. »Du warst wirklich da? Ich dachte …«
    »Was?«
    »Dass ich das geträumt habe.«
    Diese schöne Frau, mit der er geschlafen hatte, glaubte, sie hätte von ihm geträumt? Das gefiel Corbin besser, als es sollte. »Nein. Ich war da. Ich habe dich ins Bett gebracht.«
    »Oh. Also, danke.«
    »Gern geschehen.« Corbin erinnerte sich plötzlich an seine guten Manieren. »Möchtest du hereinkommen? Willst du Ringo besuchen?«

    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich kenne Ringo gar nicht. Ich wollte dich kurz sprechen. Privat.«
    Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sie mit ihm besprechen wollte, aber ihr schien so viel daran zu liegen, dass Corbin nicht zögerte. Er hatte zugegebenermaßen eine Schwäche für Brittany. Ganz zu schweigen davon, dass er sich seit der ersten
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