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Vanessa, die Unerschrockene

Vanessa, die Unerschrockene

Titel: Vanessa, die Unerschrockene
Autoren: Joachim Masannek
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und starrte ungläubig auf den Aufdruck auf dem Rücken des nigelnagelneuen Wilde Kerle -Trikots: Dort prangte in weiß die Nummer 5, darunter stand ‚Wilder Kerl‘ und darüber ganz schlicht und ganz einfach: ‚Vanessa, die Unerschrockene‘.

Die Wilden Kerle
    Oh, Mann! Das war’s. Ich hatte es endlich geschafft. Endlich war ich, Vanessa, die Unerschrockene, ein Wilder Kerl . Ich fühlte mich wie ein Bauernjunge, den man zum Ritter geschlagen hatte, und in diesem Moment wusste ich es. Es stand so gut wie geschrieben: Ich würde auch die erste Frau in der Männerfußball-Nationalmannschaft sein. Ja, das wusste ich und das weiß ich noch immer, und weil das so ist, hab ich jetzt auch ein bisschen Zeit für euch. Aber was wolltet ihr eigentlich? Ach ja, ich sollte euch was über die Wilden Kerle erzählen. Nun ja, jetzt kenn ich sie ja, doch mit wem fang ich an?

    Mhm, ich weiß nicht so recht, aber warum eigentlich nicht? Also, einer von ihnen heißt Fabi. Er ist der schnellste Rechtsaußen der Welt und der Wildeste unter Tausend. Und das stimmt. Das kann ich euch sagen. Ja, wirklich, er interessiert sich sogar schon ein bisschen für Mädchen. Doch wenn ihr mich fragt, versteht Fabi von Mädchen so viel wie ein Nilpferd vom Fallschirmspringen.

    Da sind Leon und Marlon schon anders. Die beiden sind cool. Ja, das sind sie und wie! Sie sind die einsamen Wölfe in der endlosen Tundra, die Ritter, in die sich Elfen verlieben.

    Doch leider haben Leon und Marlon von Elfen noch nie was gehört. Und wenn sie das würden, ja dann interessierten sie sich für sie vielleicht so viel wie für Blumen. Wenn Leon und Marlon irgendwo eine Wiese sehen, auf der Blumen wachsen, denken sie immer nur an ein und dasselbe: ob man trotz der Blumen wohl auf ihr herumkicken kann?

    Felix, der Wirbelwind, ist absolut ernst und unheimlich komisch.
Ja, ich hab noch nie jemanden kennen gelernt, der sich so viele witzige Dinge einfallen lässt, damit das Leben so ernst sein kann. Aber ich mag und schätze ihn sehr.

    Genauso wie Jojo, der mit der Sonne tanzt. Jojo ist schon jetzt mein sehr guter Freund, auch wenn er das vielleicht noch nicht weiß. Ich weiß es, und es liegt nicht daran, dass er im Waisenhaus wohnt oder dass er eine Mutter hat, die viel zu viel trinkt. Nein, es liegt nur an ihm. Ich hab es in seinen Augen gesehen. Die sind so tief und so gut. Auf ihn kann ich mich hundertprozentig verlassen.

    Das gilt auch für Raban, den Held. Sein Herz ist zu groß für ihn, genauso wie seine Augen, wenn er seine Coca-Cola-Glas-Brille aufhat. Deshalb gibt er so an, ja, und deshalb lässt er sich auch von den drei Töchtern der Freundinnen seiner Mutter so quälen. Mindestens einmal in der Woche muss er sich von diesen Kindergartenfriseusen verunstalten lassen, und ich denke, ich werde ihn davon befreien.
    Einen Fluch kann man nur mit einem Gegenfluch loswerden. Und könnt ihr euch vorstellen, was passiert, wenn Raban und ich uns die drei pudelmähnigen Mädel mal packen und ihnen erklären, was die Vorteile einer David-Beck-ham-Frisur sind?
    Nun, dann würde Raban vielleicht nicht mehr so überzeugt davon sein, dass Mädchen giftig sind. Auf jeden Fall nicht alle von uns.

    Und vielleicht sollte ich auch mal mit Markus’ Vater ein Wörtchen darüber reden, warum er den besten Torwart der Welt, seinen unbezwingbaren Sohn, unbedingt in einen Golfprofi verwandeln will?

    Ja, es gibt plötzlich so viele Sachen, von denen ich träume, dass ich sie einmal erleben werde.
    Ich würde zu gern mit Juli „Huckleberry“ Fort Knox auf einen seiner heimlichen Streifzüge gehen.

    Ich bin gespannt darauf, wie es ist, wenn man mit Maxi „Tippkick“ Maximilian, dem Mann mit dem härtesten Schuss der Welt, der selbst am Telefon schweigt, eine ganze Nacht lang über die deutsche Nationalmannschaft diskutiert.

    Ich möchte mit Rocce, dem brasilianischen Supertalent, Samba tanzen, und ich möchte mit allen Wilden Kerlen zusammen im Gras auf dem Bolzplatz sitzen und bei einer Apfelsaftschorle Willis Geschichten zuhören.

    Ja, Willi ist der beste Trainer der Welt.
    Das habe ich schon am eigenen Leib erfahren, und wenn ihr mich fragt, dann trainiert der beste Trainer der Welt auch die beste Fußballmannschaft, die es zur Zeit auf ihr gibt.
    Auf jeden Fall möchte ich bei keiner anderen spielen, und solange es die Wilden Kerle geben wird, das sage ich euch jetzt und dafür leg ich meine beiden Füße ins Feuer: solange es die Wilden Kerle geben wird, muss
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