Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire mögen ́s heiss

Vampire mögen ́s heiss

Titel: Vampire mögen ́s heiss
Autoren: Kerrelyn Sparks
Vom Netzwerk:
dir, alter Freund? Willst du vielleicht mit mir reden?"
    Angus ging wieder zu dem Kinderbettchen und sah dem Mobile zu. Jetzt flatterten die Fledermäuse schon langsamer. „Es gibt nichts zu reden."
    „Da scheint Emma anderer Meinung zu sein. Seit einer Woche versucht sie, dich zu erreichen."
    Angus schloss kurz die Augen. Er führte sich tatsächlich auf wie ein Feigling.
    „Ich habe ihr eine E-Mail geschickt", informierte Roman ihn, „und ihr geraten, hierherzukommen und sich zurückverwandeln zu lassen, sobald sie dafür bereit ist."
    „Hat sie schon gesagt, wann sie kommt?", wollte Angus wissen. Die Fledermäuse hielten an.
    „Sie hat noch nicht geantwortet", erwiderte Roman und stellte sich neben Angus. „Vielleicht möchte sie zuerst mit dir darüber sprechen."
    Angus packte die Gitterstäbe. „Sie möchte mir höchstens die Meinung sagen, weil ich sie verwandelt habe. Sie wird mich dafür hassen."
    „Bist du dir da so sicher?" Shanna schien das zu bezweifeln.
    „Natürlich hasst sie mich!" Angus begann, im Kinderzimmer auf und ab zu gehen. „Ich habe sie in das Wesen verwandelt, das sie am meisten hasst."
    „Und warum ist sie dann nicht sofort hierhergekommen und hat sich zurückverwandeln lassen?", gab Shanna zu bedenken.
    „Ich finde auch, du solltest sie treffen", ermunterte Roman ihn. „Was, wenn sie dir verzeihen möchte?"
    Angus schnaubte verächtlich. „Wie soll das denn gehen?" Er konnte sich ja selbst nicht verzeihen.
    „In der Liebe ist alles möglich", flüsterte Roman.
    Angus schloss die Augen, weil ihm plötzlich die Tränen kamen. Er taumelte und musste sich an der Wand festhalten. So konnte es jedenfalls nicht weitergehen, mit diesem Gefühl von Schuld und Versagen, das tonnenschwer auf ihm lastete. Er hatte sich geschworen, sie zu beschützen - und dann hatte er sie getötet.
    Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. „Ich suche Angus MacKay", sagte eine ihm unbekannte Stimme. Angus drehte sich um und sah einen jungen Mann im Anzug, der in der Tür stand. „Das bin ich." Der junge Mann kam herein und lächelte. „Sie sind in der Tat schwer zu finden, Mr. MacKay." Er reichte Angus einen Briefumschlag. „Bitte sehr." Dann ging er wieder.
    Angus riss den Umschlag auf und überflog das Schreiben. „Zum Teufel!" Ihm fielen die Blätter aus der Hand und landeten auf dem Fußboden.
    „Was ist denn los?", fragte Roman.
    Angus lehnte sich an die Wand. Er war völlig fertig. „Ich muss zurück nach London. Emma hat mich auf Schmerzensgeld und Schadenersatz verklagt."
     
    „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich", verkündete Richard Beckworth als Angus das Büro des Rechtsanwalts betrat.
    „Ist sie hier?" Angus' Herz klopfte wie wild. Einerseits fürchtete er das Wiedersehen mit Emma. Er rief sich Ihr wunderschönes Gesicht in Erinnerung und wie sie ihn voller Liebe angeschaut hatte. Jetzt stellte er sich vor, dass ihre Augen voller Hass und Schuldzuweisungen waren. Würde sein Herz diesen Schmerz aushalten? Andererseits sehnte er sich danach, sie wiederzusehen.
    Es war ihr gutes Recht, wütend auf ihn zu sein - schließlich hatte er sie ohne ihre Zustimmung verwandelt. Wenn sie also jetzt Geld von ihm forderte, um sich damit eine Auszeit zu finanzieren, in der sie sich von dem Trauma erholen konnte, stand ihr das ohne Frage zu. Er würde ihr so viel Geld geben, wie sie benötigte. Denn er wünschte sich für sie nur eins: die Rückkehr in ein unbeschwertes, normales, sterbliches Leben.
    „Miss Wallace und ihr Rechtsanwalt sitzen im Konferenzzimmer." Beckworth nahm eine entspannte Haltung in seinem Bürostuhl ein. „Ich will dich nur kurz auf den neuesten Stand bringen, alter Freund. Die gute Nachricht ist, das die gegnerische Partei zu einer außergerichtlichen Einigung bereit ist.«
    „Das kann ich mir denken." Angus hatte in einem Ohrensessel gegenüber vom Schreibtisch Platz genommen, Richard Beckworth war seit einhundertfünfundsiebzig Jahren sein Rechtsanwalt. „Sie kann wohl kaum in einen normalen Gerichtssaal spazieren und mich beschuldigen, ich hätte sie getötet. Obwohl es natürlich stimmt."
    Beckworth zuckte zusammen. „Bitte gib keine Fehler zu, wenn die gegnerische Partei dabei ist. Es war übrigens ein brillanter Schachzug von dir, dass du gerade letzte Woche deinen Harem abgestoßen hast."
    „Was war daran so brillant? Er hat mich ein Vermögen gekostet!" Angus hatte die Vampirfrauen 1950 geerbt, als er Anführer des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher