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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers
Autoren: E. E. Knight
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Flüchtlingen auf dem Weg nach Osten genutzt und von Schmugglern, die sie in beide Richtungen befahren. Wie ihre Vorväter vor zweihundert Jahren reisen die Menschen um ihrer Sicherheit willen in Gruppen, angeführt von erfahrenen Mountain Men. Sie reisen aus gutem Grunde bewaffnet und mit größter Vorsicht, denn im Verlauf der Straße lauern Banditen und Gauner aller Art,
und Schlächter können in einem schnellen Lauf in sieben Stunden eine erschreckende Strecke zurücklegen. Sie alle sind auf der Jagd nach jenen, die verwundbar und unvorsichtig sind, jenen, denen wertvolles Gut abgeschmeichelt oder durch Drohungen abgenommen werden kann, seien es Lasttiere oder Handkurbelfunkgeräte. Mit etwas Glück behalten sie wenigstens noch ihre Auren.
    Im Verlauf der Straße finden sich ein oder zwei kleine Freizonen, vielleicht in einem Gebirgstal, vielleicht auf dem fruchtbaren Boden eines Flusstals. Valentine, der sich unterwegs die Geschichten anderer Reisender angehört hatte, erfuhr von einem großen Fest, das stets in dem Agrarkollektiv von Wyoming am Union Rock stattfand. Die Leute kamen aus Denver, aus den Sand Hills in Nebraska und der Wind-River-Freizone herbei und legten lange Strecken zurück, um dabei zu sein. Während des Tages beherrschten Picknicktische die Szenerie, bei Nacht funkelte Feuerwerk am Himmel. Neuigkeiten wurden gegen Neuigkeiten getauscht, Strick- und Nähwaren gegen Handelsgüter, und eine Unzahl junger Leute traf zusammen und heiratete im Zuge eines rauschenden Fests. Es hörte sich an wie das alte Sommerfest in den Boundary Waters, und Valentine unterbrach seine Reise für eine Weile, um eine Zeit lang dortzubleiben und dem Fest beizuwohnen. Von dort aus würde er es leicht nach Süden schaffen und, so hoffte er, Denver und seinen Kontakt zum Kommando Süd im späten Juli erreichen.
    Sie schlossen sich einem größeren Wagenzug an, der aus alten Automobilchassis bestand, die von Zugochsen gezogen wurden. Schon jetzt wurde viel darüber geredet, was wer zu den Festivitäten beizutragen gedachte. Es hörte sich an wie ein Essen, zu dem jeder etwas beisteuerte, nur dass Tausende von Gästen erwartet wurden.

    Valentine musste nicht zu den Ozarks wandern, die Ozarks kamen zu ihm. Eine Gruppe Wölfe war zu den Festlichkeiten anlässlich des Unabhängigkeitstages gekommen,
um in einem Zelt voller Tabakrauch, Pekanusskuchen, texanischem Chili und Grillfleisch neue Rekruten anzuwerben.
    Solche Auftritte hatte Valentine schon früher erlebt, beispielsweise bei seiner Ankunft in Missouri vor fünfzehn Jahren. Guter Gott, war das wirklich schon so lange her? Er sah zu, wie ein Junge mit zwei spitzen Fingern nach einem Stück Kuchen griff, beinahe wie ein Bär beim Honigklauen. Genieß es, Junge. Bist du erst beim Arbeitsregiment, wirst du dich mit braunem Reis und Hühnchen zweimal pro Woche begnügen müssen.
    »Noch ein Sioux, was meinst du?«, fragte ein sonnenverbrannter weiblicher Sergeant, dessen Streifen mit Tinte auf die Hosenträger gemalt worden waren, einen Jugendlichen mit bronzefarbener Haut und einem Pferdeschwanz, der Valentines um Längen schlug. »Wäre ein guter Sommer für uns, wenn er sich uns anschließt. Ich bin es leid, den Blagen beizubringen, dass sie mit ihren Feldflaschen haushalten müssen.«
    »Heyja, mein Freund«, sagte der Indianer und kam auf Valentine zu. Er hob eine Hand und schlug sie so hart gegen Valentines Handfläche, dass sich eine saugende Zecke löste, von dem Straßenstaub gar nicht zu reden. »Sie sehen aus, als wüssten Sie, wie man ein Zielfernrohr ausrichtet. Interesse an etwas Größerem als Gabelböcken und Wildpferden?«
    Der Wolf am Essenstisch sprang auf, kam um den Tisch herum und drängte sich durch die Menge. »Bud im Himmel, das ist Major Valentine! Sagen Sie nur, Sie sind nicht David Valentine vom Big Rock Hill und so.« Valentine fand die Aufforderung sonderbar. Der ziegenbärtige Wolf schob sich näher heran und nahm seinen abgewetzten Schlapphut ab. »Hornsby, Sir. Wir waren auf dem Marsch nach Dallas in der Nachhut, als die Rasiermesser die
Nachschubkolonne gedeckt haben. Ich habe Ihnen geholfen, eine Brücke zu reparieren.«
    Valentine war froh, dass der Mann ihm seinen Namen genannt hatte. Er streckte die Hand aus. »Hornsby. Red River. Schön, Sie wiederzusehen.«
    Hornsby stellte ihn dem Rekrutierungsteam und den Beratern vor. »Ich habe auch noch ein paar Leute für das Kommando Süd. Diese beiden sollten Sie im Auge behalten. Darf ich
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