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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge
Autoren: E. E. Knight
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einander erkannt hatten.
    In Valentines Erinnerung war Alistar ein tatkräftiger Kamerad mit einer raschen Auffassungsgabe. Ein Becher mit heißem Gewürztee wurde serviert, und Alistar wählte den Moment, um aufzustehen und zu seinem Mantel zu
greifen. Valentine blies in seinen dampfenden Becher. Alistars Begleiter drehten sich auf ihren Stühlen um und gaben vor, die Bardamen und Huren zu mustern, aber alle drei Gesichter zeigten in Valentines Richtung.
    Valentine hörte, dass Alistar sich hinter ihm bewegte. Er bereitete sich darauf vor, sich umzudrehen und zu kämpfen, sollten die Schritte näher kommen. Aber der Quisling hatte es lediglich eilig, das Easy Street zu verlassen. Typisch Alistar - klug, aber alles andere als heroisch. Kein Wunder, dass er sich in der kurischen Zone zum Major hochgedient hatte.
    Auch Valentine musste dringend raus aus der Bar, vermutete jedoch, dass Alistars Kameraden die Anweisung hatten, ihn daran zu hindern, das Etablissement zu verlassen. Er griff in seine Tasche und schloss die Hand um sein Geld. Dann prostete er der Hure, die sich an ihn herangemacht hatte, einladend zu.
    »Lust auf ein bisschen Spaß und einen Haufen Geld?«, fragte er mit leiser, rauer Stimme.
    »Immer«, sagte sie und zeigte ihm lächelnd ihre mit respektablen Tabakflecken verunreinigten Zähne hinter dem mehrschichtig aufgetragenen Lippenstift. »Ich heiße Agri. Mit ›A‹ wie alles, was du willst.«
    Valentine steckte ihr das Geld in den Ausschnitt und tat, als begrapschte er sie. »Schön zu hören. Da hast du hundert und ein bisschen mehr, Agri. Welches Mädchen hier geht dir gegen den Strich?«
    »Häh?«, machte sie.
    »Schnell. Es kann auch ein Mann sein. Wen kannst du hier nicht leiden?«
    Sein dringlicher Tonfall zeigte Wirkung. »Äh … da wäre Star«, sagte die Frau und beugte sich zur Seite, um an Valentines breiten Schultern vorbeizulugen. »Die mit dem langen Haar und den goldenen Ohrringen. Die mischt
sich immer ein und macht mir die Kundschaft abspenstig.«
    Er folgte ihrem Blick. »Welche, die in Pink?«, fragte er, als er eine Prostituierte mit üppigem, gewelltem Haar entdeckte, das ihr Gesicht umrahmte wie eine Löwenmähne. »Okay. Ich gehe rüber und rede mit ihr. Dann kommst du und fängst sofort einen Streit an.«
    »Mehr muss ich nicht tun?«
    »Mach nur eine Riesenszene. Das ist alles.«
    »Scheiße, Marine, das mache ich auch ganz umsonst.«
    Valentine wandte sich von ihr ab und näherte sich der dunkelhäutigeren Frau mit dem knappen, pinkfarbenen Top. »Hab gehört, du wärest ein Prachtweib«, sagte Valentine und zog vieldeutig eine Braue hoch. Die Hure legte den Kopf schief und lächelte ihm einladend zu.
    »Der gehört mir, du Schlampe!«, kreischte seine bezahlte Dirne.
    Schön laut, besser als ich gehofft hatte, dachte Valentine.
    Star reagierte mit einer Geschwindigkeit, die manchem seiner ehemaligen Kameraden bei den Wölfen gut gestanden hätte. Sie baute sich breitbeinig auf, ging leicht in die Knie und breitete ihre Arme aus.
    Beide Frauen gingen zu Boden, fauchend wie zwei kämpfende Rotluchse, die sich gegenseitig bespuckten. Rasch bildete sich ein Kreis johlender Kneipenhocker rund um die Kämpferinnen. Valentine wich durch die Menge zurück, schnappte sich einen Hut von einem verlassenen Tisch und ging zur Tür hinaus, ehe Alistars Soldaten Gelegenheit hatten, sich durch das Gedränge zu zwängen, um den Ausgang zu bewachen.
    Für die Verfolgung eines geschickten Mannes in der übervölkerten - und, dank der überall herumschleichenden Schlächter, gefährlichen - Stadt, konnte es kaum ungünstigere
Umstände geben. Nacht, Regen und Straßen voller Rikschas schienen sich verschworen zu haben, um seine Zielperson vor ihm zu verbergen. Sicht gleich null - die großen Bosse kümmerten sich kaum um die Beleuchtung öffentlicher Bereiche. Die meisten Männer hätten keine Chance gehabt.
    Aber David Valentine war nicht wie die meisten Männer. Er war eine Katze, eines der ausgewählten Exemplare der menschlichen Spezies, die man Jäger nannte, von den Weltenwebern dazu ausgebildet, die Gräuel ihrer vampirischen Brüder, der Kur, zu bekämpfen. Die Kur beherrschten den größten Teil des Planeten, und die Regionen, die sich ihrem Zugriff entzogen, Gegenden wie Valentines Wahlheimat in den Ozarks und Ouachitas, verdankten ihre Freiheit zu einem großen Teil den Opfern, die die Jäger für sie erbrachten.
    Die Jäger, gegenüber den Schlächtern und den anderen
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