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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Autoren: E. E. Knight
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flogen durch die Luft.
    Beinahe oben, er konnte bereits die Decke über sich erkennen, zog Valentine den Sicherungsstift einer Offensivgranate, zählte zwei rasche Herzschläge ab und warf sie hinauf auf die Plattform.

    »Granate«, brüllte jemand, doch zu spät, um irgendetwas zu bewirken. Valentine war schon längst wieder auf dem Weg nach unten zu seinen anderen Waffen, als die Granate detonierte.
    Obwohl er durch eine Betonplattform und zwei Windungen einer stählernen Wendeltreppe geschützt war, fühlte Valentine die Druckwelle der Explosion. Alles schien langsamer zu werden, und er hatte das Gefühl, vom Rest der Welt abgeschnitten zu sein, als wäre er unter Wasser. Auf wackeligen Beinen stemmte er seine Ausrüstung und kletterte die Stufen hinauf, stützte sich bei jedem Schritt ab wie ein Betrunkener.
    Die Männer auf dem Turm waren entweder gesprungen oder von dem im Durchmesser knapp fünf Meter großen Rund geschleudert worden. Zwei Maschinengewehre ruhten noch in ihren Halterungen, und ein paar Schuhe lag unpassenderweise am Boden.
    Ein Flattern in der Luft, wie Vogelschwingen, die an ein Fenster schlagen …
    … der Schlächter hätte ihn beinahe erwischt, als er auf den Turm sprang. Aber dies war kein von einem Kur gelenktes Mordinstrument, dessen Eigner und Avatar sich in einer langjährigen psychischen Symbiose bewährt hatten. Der Mann in dem unbekannten Tank, der die Fäden dieser Marionette zog, war ein Lehrling, kein Meister, und der Schlächter stolperte bei der Landung.
    Valentine hatte genug Zeit, sein Schwert zu ergreifen, als sich der Schlächter aufrappelte. Ehe er noch auf ihn zielen konnte, hatte Valentine schon zugeschlagen und ihn am Bein getroffen. Mit einem Sprung brachte er sich vor der hochruckenden Mündung in Sicherheit, und die Kugeln zerrissen dort, wo er gerade noch gestanden hatte, die leere Luft. Nun jedoch war der Schlächter ernsthaft aus dem Gleichgewicht geraten, und ein weiterer, blitzschneller
Hieb der Katze erwischte ihn am Hals. Sein Kopf wurde nicht abgeschlagen, das zentrale Rückenmark aber durchtrennt; der Schlächter fiel hilflos zu Boden, seine schwarzen Zähne hackten nutzlos auf der eigenen, ausgestreckten Kanülenzunge herum.
    Valentine ignorierte ihn. Er öffnete die Schnalle eines Pioniersprengsatzes und aktivierte beide Zünder. Der schwere Beutel fing an zu zischen und zu rauchen. Valentine packte den Riemen mit beiden Händen, wirbelte im Kreis herum wie ein olympischer Hammerwerfer und warf die Ziegel aus Plastiksprengstoff in weitem Bogen zu den aufgereihten Güterwagen hinüber.
    Ihre Bewachung mochte einfacher sein, wenn sie dicht beieinanderstanden, aber zugleich gaben sie ein unfehlbares Ziel für Valentines Sprengsatz ab. Er hörte, wie die Ladung mit dumpfem Schlag von dem hölzernen Dach eines Güterwagens abprallte, und ging hinter der dicken Betonbrüstung des Wachturms in Deckung. Der Teil seines Geistes, der im Kampf stets um ihn selbst kreiste, fragte sich für einen Moment, warum der General Holz für den Bau seiner Güterwagen benutzte, und die Antwort fiel ihm ein, als er seine Granatentasche öffnete. Metall würde sich in der Sonne zu sehr erhitzen - die Männer in ihren Tanks würden gekocht werden. Aber Holz hatte auch Nachteile.
    Er griff zu einer der Phosphorgranaten und hielt sich Ohren und Nase vor dem zu, was da kommen sollte.
    Die dicken Wände des Depots verstärkten noch das Donnern der Explosion, die sogar den Betonturm erschütterte. Noch während allerlei Trümmer durch die Luft flogen, zog er den Stift und löste den Sicherungshebel an der Granate. Er schleuderte die zischende Granate in das Trümmerfeld inmitten der Güterwagen. Schüsse, abgefeuert von den wenigen Wachen im Depot, peitschten um ihn herum durch die Luft, und er ging wieder in Deckung,
ehe die Soldaten Gelegenheit bekamen, genauer zu zielen. Während er weiter Granaten warf, so schnell er die Stifte ziehen konnte, sah er die ersten explodieren. Brennende, weiße Partikel verteilten sich aus den Brandbomben überall auf dem gesplitterten Holz. Flammen fraßen sich an einem halben Dutzend Stellen durch Farbe und Holz.
    Er hörte Schritte am Fuß der Treppe und ließ eine Granate die Metallstufen hinunterhüpfen. Irgendwo unter ihm ging sie los und löste Schreie aus, die ihm eine grimmige Befriedung verschafften.
    Valentine entzündete die Pilotflamme des Flammenwerfers, erhob sich über die Brüstung und richtete die Mündung auf die
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