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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Autoren: E. E. Knight
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des Gebirges hatte, doch wie lange konnte man Hunderttausende von Zivilisten in dieser Wildnis ernähren?
    Aber verborgen unter der schwarz-weißen Flagge des Terrors hatte auch das Verbogene Kreuz seine Schwächen. Dieser General, wer immer er war, schien noch voll und ganz mit dem Aufbau seiner Armee beschäftigt zu sein und
seine neuen Rekruten im Zuge ihrer Ausbildung durch Angriffe auf leichtere Ziele zu erproben. Wenn das Kommando Süd sich überzeugen ließ, würde er so viele Bärentrupps herführen, wie sie entbehren konnten, und die unbesiegbare Armee des Generals würde als Totgeburt enden.
    Valentines Gedanken kehrten zurück zu den Goldenen, die zweimal von den Kur betrogen worden waren und nun revoltierten. Vielleicht gab es woanders noch andere Grogs, die schlecht behandelt und ausgenutzt wurden, die in ihre Fußstapfen treten würden, wenn ihnen nur jemand den Weg wies. Genug Zeit und eine passende Ausbildung vorausgesetzt, konnten die Katzen …
    Aber die Goldenen hatten keine Zeit. Der Angriff auf sie war bereits in Gang, und Valentine wusste, dass die Schlächter des Verbogenen Kreuzes das Ghetto in der Dunkelheit überfallen würden. Sie würden es überfallen, um zu töten, nicht um es zu besetzen, und bei Tag konnten dann die Unterstützungstruppen unter allen verbliebenen Kräften aufräumen. Es könnte noch Jahre dauern, bis das Kommando Süd angegriffen werden würde - die Goldenen jedoch würden heute Nacht sterben.
    Wenn Valentine den Sprengstoff klug einsetzte, dann würde der General vielleicht noch einige seiner kostbaren Schlächter einbüßen. Allein dadurch, dass Valentine überlegte, was er tun sollte, war in gewisser Weise schon eine Entscheidung gefallen. Denn wenn es darum ging, das Los der Goldenen gegen die Pflicht aufzuwiegen, würde die Pflicht verlieren.

    Wenige Minuten nach Mitternacht mogelte Valentine sich in die Nähe des Zugdepots. Er hatte in der Scheune einen blauen Overall und ein Paar schmutziger Gummiüberschuhe gefunden und war hineingeschlüpft. Schwert, Flammenwerfer und Pioniersprengladungen verstaute er in einer
Schubkarre und warf die Decke darüber. Dann ging er zu dem Tor, das hinaus zum Offiziersgelände führte. Langsam und träge schleppte er sich mit der Schubkarre auf das Tor zu, als auch schon ein Wachmann aus dem Schatten ins Licht trat, das Gewehr unter dem Arm, den Kragen zum Schutz vor der kühlen Nachtluft aufgerichtet.
    »Sorry, hat viel länger gedauert, als ich gedacht habe«, rief Valentine ihm zu. »Die Kuh hatte eine Zwillingsgeburt, und ich hab das zweite Kalb einfach nicht rausgekriegt. Am Ende musste ich es herumdrehen und mit einem Strick rausziehen«, sagte Valentine und gab damit die Summe seines Wissens über das Kalben in einer einzigen verbalen Breitseite zum Besten. Aber die hatte ihn zehn Schritte näher an den Wachmann herangebracht.
    »Stehen bleiben, sofort - sofort! «
    Valentines Arme bewegten sich so schnell, dass sie kaum mehr zu erkennen waren, und sein Schwert blitzte auf. Der Wachmann fiel mit erstaunter Miene, vielleicht, weil er nicht hatte fassen können, dass ein Mensch sich so schnell bewegen konnte. Valentine legte die Jacke und den Hut des Mannes an und warf das Gewehr in seine Schubkarre.
    Er ließ seine Waffen in einer kleinen Mulde mitten auf einem Feld in der Nähe des monströsen Gebäudes zurück, bedeckte sie mit der Decke und fing an, das Depot auszukundschaften. Als er einen vierrädrigen Handkarren entdeckte, füllte er ihn mit einigen Metallabfällen und schob ihn scheinbar äußerst beschäftigt über die Fahrbahn. Er zählte achtundzwanzig Güterwagen in drei Reihen in dem Zugdepot. Wachleute mit Hunden schützten die Ladung. Keiner der Arbeiter ging näher als unbedingt nötig an die Wachleute heran. Valentine warf einen Blick durch die offene Seitentür eines der Waggons und sah, dass die unauffälligen Güterwagen weitere Metallsärge enthielten.
Möglicherweise lag in jedem von ihnen ein Soldat des Verbogenen Kreuzes und animierte einen der Schlächter.
    Valentine spitzte die Ohren und belauschte die Arbeiter im Zugdepot. Die Arbeiter fragten sich, was mit den Goldenen los sein mochte, die ihnen üblicherweise halfen. Irgendwann am Tag waren Wachleute gekommen und hatten die Goldenen eingesammelt. Sie waren in ein besonderes Lager gebracht worden. Manche glaubten, man hätte sie nach Waffen durchsucht; andere meinten, sie wären als Geiseln genommen worden, um die Marionette des Generals auf dem
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