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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop
Autoren: L Smith
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eingezogenen Eckzähne gerade noch zu erkennen.
    » Ich hasse mich selbst. Ich würde nichts anderes von ihr erwarten«, sagte er schlicht.
    Ich schüttelte enttäuscht den Kopf. » Was ist mit dir los? Du warst früher so voller Leben, für jedes Abenteuer zu haben. Das hier ist das Beste, was uns je passiert ist. Es ist ein Geschenk– eins, das Katherine dir gemacht hat.«
    Auf der anderen Straßenseite humpelte ein alter Mann vorbei, und einen Moment später rannte ein Kind geschäftig in die entgegengesetzte Richtung.
    » Such dir einen aus und trink! Such dir etwas aus, irgendetwas, irgendjemand. Alles ist besser, als nur hier zu sitzen und die Welt an dir vorbeiziehen zu lassen.«
    Mit diesen Worten stand ich auf und folgte dem Duft von Eisen und Tabak, während meine Reißzähne bei der Aussicht auf eine neue Mahlzeit pulsierten. Ich packte Damon am Arm, der einige Schritte hinter mir hertrottete.
    Inzwischen war die Sonne wie eine Kanonenkugel hinter den Horizont gestürzt und ließ die Stadt in Dunkelheit versinken. Als wir uns schließlich auf einer abschüssigen Gasse wiederfanden, machte ich außerhalb des Lichtkegels der Gaslaternen halt. Das wenige vorhandene Licht bündelte sich in einem einzigen Punkt: einer Krankenschwester in weißer Tracht, die an ein Ziegelsteingebäude gelehnt eine Zigarette rauchte.
    Die Frau schaute auf, und ihr zunächst noch verwirrter Gesichtsausdruck verwandelte sich bei Damons Anblick in ein Lächeln. Typisch. Selbst als Vampir, der so lange kein Blut getrunken hatte, erregte Damon mit seiner dunklen Haarmähne, seinen langen Wimpern und seinen breiten Schultern die Aufmerksamkeit der Frauen.
    » Wollen Sie eine?«, fragte sie und blies Rauchringe in die Luft, die sich mit dem Nebel vermischten.
    » Nein«, antwortete Damon hastig. » Komm weiter, Bruder.«
    Ich ignorierte ihn und trat auf sie zu. Ihre Krankenschwesterntracht war mit Blut bespritzt. Ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden, fasziniert davon, wie sich das kräftige Rot von dem klaren Weiß abhob. So oft ich seit meiner Verwandlung auch Blut gesehen hatte, weckte es mit all seiner Schönheit noch immer Ehrfurcht in mir.
    » Die Nacht ist schlimm, oder?«, fragte ich und lehnte mich neben sie an die Mauer des Gebäudes.
    Damon packte mich am Arm und wollte mich auf die Lichter des Krankenhauses zuziehen. » Bruder, lass uns gehen.«
    Ich spannte alle Muskeln meines Körpers an. » Nein!« Es bedurfte nur einer knappen Bewegung meines Armes, um Damon gegen die Wand zu schleudern.
    Die Krankenschwester ließ ihre Zigarette fallen. Die Asche leuchtete noch kurz auf, dann erlosch sie. Ich spürte die Wölbung meiner Reißzähne hinter meinen Lippen. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit.
    Damon rappelte sich hoch und duckte sich, als wolle ich ihn abermals schlagen.
    » Ich werde mir das nicht ansehen«, erklärte er. » Wenn du das tust, werde ich es dir nie verzeihen.«
    » Ich muss zurück an die Arbeit«, murmelte die Krankenschwester und trat einen Schritt von mir weg, als wolle sie losrennen.
    Ich packte sie am Arm und zog sie an mich. Sie stieß einen kurzen Schrei aus, dann hielt ich ihr den Mund zu. » Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen«, zischte ich und vergrub meine Zähne in ihren Hals.
    Der warme Lebenssaft schmeckte nach fauligen Blättern und Desinfektionsmittel, als seien der Tod und die Verwesung des Krankenhauses in ihren Körper eingedrungen. Ich spuckte die Flüssigkeit in die Gasse und warf die Krankenschwester zu Boden. Ihr Gesicht war angstverzerrt.
    Dummes Mädchen. Sie hätte die Gefahr spüren und weglaufen sollen, solange sie noch konnte. Es war nicht einmal eine Jagd gewesen. Nutzlos. Sie stöhnte, und ich legte meine Finger um ihre Kehle und drückte zu, bis ich ein befriedigendes Knacken hörte. Ihr Kopf hing in einem unnatürlichen Winkel vom Körper, und noch immer tropfte Blut aus der Wunde.
    Jetzt würde sie keinen Laut mehr von sich geben.
    Ich drehte mich zu Damon um, der mich mit einem entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht anstarrte.
    » Vampire töten. Das ist das, was wir tun, Bruder«, sagte ich gelassen und sah Damon fest in die Augen.
    » Das ist das, was du tust«, erwiderte er, nahm seinen neu erworbenen Mantel von seinen Schultern und warf ihn über die Krankenschwester. » Ich nicht. Ich niemals.«
    Im tiefsten Innern meines Wesens pulsierte jetzt die Wut wie ein Herz. » Du bist schwach«, knurrte ich.
    » Mag sein«, sagte Damon. » Aber
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