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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05
Autoren: R Mead
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Pflock?“
    Ich riss die Augen auf. Es war tatsächlich meiner. Ich öffnete den Mund, schon bereit, ja zu sagen, dann fing ich jedoch Abes Blick auf. Offensichtlich konnte er nicht direkt mit mir sprechen, aber mit diesem Blick schickte er eine Menge Botschaften. Die bedeutendste war die, vorsichtig zu sein, verschlagen zu sein. Was würde eine schlüpfrige Person wie Abe tun?
    „Er … er sieht meinem ähnlich“, sagte ich schließlich. „Aber ich kann nicht mit Bestimmtheit beurteilen, ob er es ist.“ Abes Lächeln sagte mir, dass ich richtig geantwortet hatte.
    „Natürlich können Sie das nicht“, erwiderte Iris, als habe sie nichts Besseres erwartet. Sie reichte den Behälter einem der Gerichtsdiener. „Aber jetzt, da der Rat gesehen hat, dass das Muster Miss Hathaways Beschreibung entspricht und dass der Pflock beinahe so aussieht wie ihrer, möchte ich darauf hinweisen, dass unsere Untersuchung offenbart hat“ – sie hielt weitere Papiere hoch, ihr stand der Sieg ins Gesicht geschrieben – „dass sich ihre Fingerabdrücke darauf befinden.“
    Da war er. Der große Treffer. Der stichhaltige Beweis.
    „Irgendwelche anderen Fingerabdrücke noch?“, fragte die Richterin.
    „Nein, Euer Ehren, nur ihre.“
    „Das bedeutet gar nichts“, sagte Abe achselzuckend. Ich hatte das Gefühl, dass er, selbst wenn ich aufstünde und plötzlich den Mord zugäbe, immer noch behaupten würde, es sei ein zweifelhafter Beweis. „Jemand stiehlt ihren Pflock und trägt Handschuhe dabei. Ihre Fingerabdrücke wären darauf, weil es ihr Pflock ist.“
    „Das wird aber langsam ziemlich verworren, meinen Sie nicht auch?“, fragte Iris.
    „Die Beweislage ist immer noch voller Löcher“, protestierte er. „Das ist es, was verworren ist. Wie könnte sie in das Schlafzimmer der Königin gelangt sein? Wie könnte sie an den Wachen vorbeigekommen sein?“
    „Nun“, meinte Iris, „das wären Fragen, die man am besten vor Gericht erkunden könnte, aber wenn man Miss Hathaways Akte mit all den Beschreibungen ihrer Aus- und Einbrüche betrachtet, ebenso wie die ungezählten anderen disziplinarischen Eintragungen darin, dann bezweifle ich nicht, dass sie jede Menge Möglichkeiten gefunden haben könnte, um sich Zutritt zu verschaffen.“
    „Sie haben aber keinen Beweis“, sagte Abe. „Keine Theorie.“
    „Die brauchen wir auch nicht“, konterte Iris. „Nicht an diesem Punkt. Wir haben mehr als genug, um vor Gericht zu gehen, nicht wahr? Ich meine, wir haben sogar ungezählte Zeugen, die gehört haben, wie Miss Hathaway der Königin sagte, sie werde das jüngste Wächtergesetz noch bereuen. Ich kann die Mitschrift heraussuchen, wenn Sie wollen – ganz zu schweigen von Berichten über andere vielsagende Kommentare, die Miss Hathaway in der Öffentlichkeit abgegeben hat.“
    Eine Erinnerung stieg in mir hoch: Ich hatte draußen mit Daniella gestanden, während ich gelobt hatte – vor den Augen anderer –, dass mich die Königin nicht mit einem Auftrag kaufen könne. Das war keine gute Entscheidung meinerseits gewesen. Ebenso wenig war es eine gute Entscheidung gewesen, in die Totenwache hineinzuplatzen oder mich darüber zu beklagen, dass die Königin weiterhin bewacht wurde, während die Befreiung Lissas auf dem Spiel stand. So hatte ich Iris eine Menge Material geliefert.
    „O ja“, fuhr Iris fort. „Wir haben überdies Berichte, nach denen die Königin ihre extreme Missbilligung der Beziehung zwischen Miss Hathaway und Adrian Ivashkov erklärt hat, insbesondere als die beiden davongelaufen waren.“ An diesem Punkt öffnete ich den Mund, doch Abe brachte mich zum Schweigen. „Es gibt ungezählte weitere Berichte darüber, dass Ihre Majestät und Miss Hathaway in der Öffentlichkeit gestritten haben. Möchten Sie, dass ich auch diese Papiere heraussuche, oder können wir jetzt über eine Gerichtsverhandlung abstimmen?“
    Diese Worte wandten sich an die Richterin. Ich hatte zwar keine juristischen Kenntnisse, aber die Beweise klangen ziemlich vernichtend. Ich hätte sagen können, dass es definitiv Grund gäbe, mich als Mordverdächtige in Betracht zu ziehen, nur dass …
    „Euer Ehren?“, fragte ich. Ich glaube, sie war drauf und dran, ihre Entscheidung zu verkünden. „Darf ich etwas sagen?“
    Die Richterin dachte kurz nach, dann zuckte sie die Achseln. „Ich sehe keinen Grund, der dagegen spräche. Wir tragen alle Beweise zusammen, die es gibt.“
    Oh, das gehörte nicht zu Abes Plan. Er stolzierte auf
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