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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04
Autoren: R Mead
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Dunkelheit in sich aufgenommen, die Avery durch die Benutzung des Geistes heraufbeschwor. Genau wie bei Lissa und mir.“
    „Ja, klar, nur dass ihr beide ganz anders seid als diese drei. Bei Simon war es nicht so aufgefallen, weil er sich besser darauf verstanden hat, sich nichts anmerken zu lassen, aber alle beide balancierten stets am Rande des Wahnsinns. Und jetzt? Jetzt sind sie abgestürzt. Alle drei.“
    Ich erinnerte mich daran, dass Simon ins Leere gestarrt und Avery geschrien hatte. Mir lief es kalt den Rücken runter. „Wenn du sagst, sie sind abgestürzt …?“
    „… dann meine ich damit, dass sie vollkommen und absolut wahnsinnig sind. Diese drei werden bis ans Ende ihrer Tage in einer Anstalt existieren.“
    „Wegen der Dinge, die ihr … die wir alle getan haben?“, fragte ich entsetzt.
    „Zum Teil“, bestätigte er. „Avery hat all diese Macht gegen uns eingesetzt, und als wir die zurückgeworfen haben, ist … na ja, ich schätze, das war, als wäre eine Sicherung durchgebrannt. Und um ehrlich zu sein, wenn man bedenkt, in welchem Zustand Reed und Simon vorher schon waren, musste es früher oder später wohl so weit kommen. Bei Avery ebenfalls.“
    „Mark hatte recht“, murmelte ich.
    „Wer?“
    „Der Schattengeküsste, den ich kennengelernt habe. Er hat davon gesprochen, dass Lissa und ich eines Tages vielleicht in der Lage sein würden, einander von der Dunkelheit zu heilen. Es bedarf eines ausgewogenen Gleichgewichts der Macht zwischen dem Geistbenutzer und dem Schattengeküssten. Ich verstehe es immer noch nicht ganz, aber ich schätze, Averys kleines Trio war nicht in der Lage, mit diesem Balanceakt fertig zu werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gesund ist, mit mehr als einer Person ein Band zu teilen.“
    „Hm.“ Adrian schwieg eine Weile und dachte über all das nach. Schließlich lachte er. „Mann, ich kann kaum glauben, dass du noch einen Geistbenutzer und einen Schattengeküssten gefunden hast. Das ist wie die berühmte Nadel im Heuhaufen, aber dir passieren solche Dinge ständig. Ich kann es gar nicht abwarten, den Rest deiner Geschichte zu hören.“
    Ich wandte den Blick ab und lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe. „Der ist eigentlich gar nicht so interessant.“
    Keiner von den Lehrern der Akademie wusste, dass ich an dem Showdown mit Avery beteiligt gewesen war. Daher musste ich mich bei meiner Rückkehr auch von niemandem ausfragen lassen. Sie waren noch vollauf mit den Hintergründen beschäftigt und stellten Adrian und Lissa deshalb Unmengen von Fragen. Da das Element Geist nach wie vor ein recht neues Phänomen war, wusste niemand so genau, was er von den Ereignissen halten sollte. Avery und ihre Bundgefährten waren an einen Ort gebracht worden, an dem man ihnen vielleicht helfen konnte, und ihr Vater hatte sich bereits vorübergehend beurlauben lassen.
    Adrian trug mich als seinen Gast ein, sodass ich einen Campusausweis bekam. Wie alle Besucher erhielt ich zudem eine Liste mit den Orten, an denen ich mich aufhalten durfte, und all den Dingen, die ich zu tun oder zu lassen hatte. Eine Liste, die ich prompt ignorierte.
    „Ich muss gehen“, erklärte ich Adrian unverzüglich.
    Er sah mich mit einem wissenden Lächeln an. „Das dachte ich mir schon.“
    „Danke … dass du mich abgeholt hast. Es tut mir leid, dass ich dich allein lassen muss …“
    Er tat meine Bedenken mit einem Achselzucken ab. „Du lässt mich ja nicht allein. Du bist wieder da, das ist alles, was zählt. Ich war so lange geduldig – da kann ich auch noch ein Weilchen länger warten.“
    Ich hielt seinem Blick einen Moment lang stand, verblüfft über die Herzenswärme, die plötzlich in mir aufwallte. Doch ich behielt meine Gefühle für mich und bedachte Adrian nur mit einem flüchtigen Lächeln, bevor ich mich auf den Weg über den Campus machte.
    Als ich in Lissas Wohnheim trat, erntete ich von allen Seiten seltsame Blicke. Der Unterricht war gerade zu Ende, sodass ich vielen Schülern begegnete, die hereinkamen oder irgendwo hineilten. Doch sobald ich vorbeiging, erstarben die Gespräche, und einige Leute blieben sogar stehen. Das alles erinnerte mich an den Tag, an dem Lissa und ich nach unserer gemeinsamen Flucht wieder zur Schule zurückgekehrt waren. Als wir damals durch die Cafeteria geführt worden waren, hatten uns unsere Mitschüler ganz ähnlich behandelt.
    Vielleicht bildete ich mir das alles auch nur ein, aber diesmal schien es irgendwie schlimmer zu sein. Die
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