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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut
Autoren: Richelle Mead
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verzichtet, um noch pünktlich zu sein. Lissas platinblondes Haar war natürlich glatt und perfekt; es hing ihr über die Schultern wie ein Brautschleier, während sie mich erheitert beobachtete.
    „Ich habe gesagt, dass ich denke, meine Tabletten funktionieren vielleicht nicht mehr so gut.”
    Ich richtete mich auf und schüttelte mir die Haare aus dem Gesicht. „Was soll das heißen?”, fragte ich. Um uns herum eilten Moroi vorbei, auf dem Weg zu Freunden oder zum Abendessen.
    „Heißt das .... ” Ich senkte die Stimme.„Heißt das, dass deine Kräfte zurückkehren?”
    Sie schüttelte den Kopf, und ich sah ein schwaches Aufblitzen von Bedauern in ihren Augen. „Nein .... ich fühle mich der Magie näher, aber ich kann sie noch immer nicht benutzen. Aber ich spüre manchmal wieder etwas von dieser anderen Sache, du weißt schon .... ab und zu bin ich niedergeschlagener. Es ist nicht einmal annähernd so schlimm, wie es mal war”, fügte sie hastig hinzu, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. Bevor sie ihre Tabletten bekam, konnten Lissas Stimmungen so übel werden, dass sie sich selbst schnitt. „Es ist einfach eine Spur deutlicher als bisher.”
    „Was ist mit den anderen Problemen, die du früher hattest? Angst? Wahnvorstellungen?”
    Lissa lachte. Sie nahm nichts von alledem so ernst, wie ich es tat. „Du hörst dich so an, als hättest du psychiatrische Lehrbücher gelesen.”
    Das hatte ich übrigens wirklich. „Ich mache mir nur Sorgen um dich. Wenn du denkst, dass die Tabletten nicht mehr wirken, müssen wir es jemandem erzählen.”
    „Nein, nein”, sagte sie hastig. „Es geht mir gut, wirklich. Sie wirken ja noch .... nur nicht mehr ganz so gut. Ich denke nicht, dass wir jetzt schon in Panik geraten sollten. Vor allem du nicht — zumindest nicht heute.”
    Ihr Themenwechsel funktionierte. Ich hatte vor einer Stunde erfahren, dass ich heute meine Qualifikationsprüfung ablegen würde. Es war ein Examen - oder eher eine mündliche Prüfung -, das alle Wächternovizen während ihres ersten Jahres an der Akademie ablegen mussten.
    Da ich mich im letzten Jahr mit Lissa außerhalb der Schule versteckt hielt, hatte ich meine Prüfung versäumt. Heute würde man mich zu einem Wächter irgendwo außerhalb des Campus bringen, der mich der Prüfung unterziehen würde. Danke für die Vorwarnung, Leute.
    „Mach dir um mich keine Sorgen”, wiederholte Lissa lächelnd. „Ich gebe dir Bescheid, wenn es schlimmer wird.”
    „Okay”, erwiderte ich widerstrebend.
    Aber um auf der sicheren Seite zu sein, öffnete ich meine Sinne und gestattete mir, sie durch unser Band zu fühlen. Sie hatte die Wahrheit gesagt. Sie war heute Morgen ruhig und glücklich, es gab keinen Grund zur Sorge. Aber ganz weit hinten in ihrem Geist spürte ich einen Knoten dunkler Beklemmungen. Diese Dunkelheit verschlang sie nicht, aber sie fühlte sich genauso an wie die Anfälle von Depressionen und Wut, mit denen sie früher zu kämpfen gehabt hatte. Es war nur ein kleiner Tümpel, aber er gefiel mir nicht. Ich wollte ihn überhaupt nicht da haben. Ich versuchte, tiefer in sie einzudringen, um mir einen besseren Eindruck von ihren Gefühlen zu verschaffen, und plötzlich machte ich die unheimliche Erfahrung, diese Gefühle tatsächlich zu berühren. Eine Übelkeit erregende Art von Gefühl bemächtigte sich meiner, und ich wich auf der Stelle aus ihrem Kopf zurück. Ein leichter Schauder überlief mich.
    „Alles in Ordnung mit dir?”, fragte Lissa stirnrunzelnd. „Du siehst plötzlich so aus, als sei dir schlecht.”
    „Ich bin nur .... nervös wegen der Prüfung”, log ich. Zögernd griff ich abermals nach dem Band. Die Dunkelheit war vollkommen verschwunden. Keine Spur mehr davon. Vielleicht war ja mit ihren Tabletten doch alles in Ordnung. „Mir geht es gut.”
    Sie zeigte auf die Uhr. „Nicht mehr lange, wenn du dich nicht bald in Bewegung setzt.”
    „Verdammt”, fluchte ich. Sie hatte recht. Ich umarmte sie schnell.
    „Wir sehen uns später!”
    „Viel Glück!”, rief sie.
    Ich eilte über den Campus und fand meinen Mentor, Dimitri Belikov, der neben einem Honda Pilot wartete. Wie langweilig. Es war zwar nicht zu erwarten, dass wir in einem Porsche über die Bergstraßen von Montana brausten, aber ein etwas cooleres Auto wäre doch nett gewesen.
    „Ich weiß, ich weiß”, sagte ich, als ich sein Gesicht sah. „Tut mir leid, dass ich so spät dran bin.”
    Dann fiel mir wieder ein, dass mir eine der wichtigsten
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