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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut
Autoren: Richelle Mead
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„Was denkst du? Ich wette, ich könnte dich besiegen, wenn wir ohne Verstärkung miteinander kämpfen würden.”
    „Träum weiter”, neckte sie ihn. Ihre aufgewühlten Gefühle hellten sich ein wenig auf.
    „Das tue ich wirklich”, sagte er und hielt ihren Blick fest.
    Seine Stimme hatte einen ungemein sinnlichen Unterton, der ihr Herz rasen ließ. Ein Stich der Eifersucht durchzuckte mich. Sie und ich waren unser Leben lang beste Freundinnen gewesen. Ich konnte ihre Gedanken lesen. Aber um eine Tatsache kam ich nicht herum: Christian war jetzt ein wichtiger Teil ihrer Welt, und er spielte eine Rolle, die ich niemals spielen konnte - gerade so, wie er niemals Anteil an der Verbindung haben konnte, die zwischen mir und ihr bestand.
    Auch wenn es uns nicht gefiel, akzeptierten wir beide irgendwie, dass wir uns ihre Aufmerksamkeit teilen mussten, und bisweilen schien es, als sei unser Waffenstillstand um ihretwillen papierdünn.
    Lissa strich ihm mit der Hand über die Wange. „Benimm dich.”
    „Das tue ich”, erwiderte er, und seine Stimme war noch immer ein wenig heiser. „Manchmal. Aber manchmal willst du gar nicht, dass ich .... ”
    Stöhnend stand ich auf. „Gott. Ich lasse euch zwei jetzt mal allein.” Lissa blinzelte und riss den Blick von Christian los. Sie wirkte plötzlich verlegen.
    „Entschuldige”, murmelte sie. Eine zarte Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. Da sie wie alle Moroi blass war, ließ es sie tatsächlich irgendwie hübscher aussehen. Nicht, dass sie in diesem Punkt viel Hilfe gebraucht hätte. „Du brauchst nicht zu gehen .... ”
    „Nein, es ist schon in Ordnung. Ich bin ziemlich erledigt”, versicherte ich ihr. Christian wirkte nicht allzu betrübt darüber, dass ich gehen wollte. „Wir sprechen uns dann morgen.”
    Ich wollte mich gerade abwenden, als Lissa noch einmal nach mir rief. ,,Rose ? Bist du .... bist du sicher, dass es dir gut geht? Nach allem, was passiert ist?”
    Ich sah ihr unverwandt in die jadegrünen Augen. Ihre Sorge war so stark und tief, dass sie mir die Brust zuschnürte. Ich mochte ihr naher sein als irgendjemand sonst auf der Welt, aber ich wollte nicht, dass sie sich um mich sorgte. Es war mein Job, auf sie achtzugeben. Sie feilte sich nicht die Mühe machen, mich zu beschützen - erst recht nicht jetzt, da irgendwelche Strigoi plötzlich beschlossen hatten, die königlichen Familien ganz oben auf ihre Beißliste zu setzen und diese dann systematisch abzuhaken.
    Ich sah sie mit einem kessen Grinsen an. „Mit mir ist alles in Ordnung. Ich habe keine andere Sorge, als dass ihr zwei einander die Kleider vom Leib reißen könntet, bevor ich eine Chance habe zu verschwinden.”
    „Dann solltest du jetzt besser gehen”, bemerkte Christian trocken.
    Sie stieß ihm den Ellbogen in die Rippen, und ich verdrehte die Augen. „Gute Nacht”, sagte ich.
    Sobald ich ihnen den Rücken zugekehrt hatte, erlosch mein Lächeln. Mit schwerem Herzen ging ich zurück in mein Wohnheim und hoffte, dass ich heute Nacht nicht von den Badicas träumen würde.
    I n der Eingangshalle meines Wohnh eims herrschte summende Betriebsamkeit, als ich zu meiner Trainingsstunde vor dem Unterricht die Treppe hinuntersprintete. Der Aufruhr überraschte mich nicht.
    Eine ordentliche Mütze voll Schlaf hatte einiges dazu beigetragen, die Bilder vom Vortag zu vertreiben, aber ich wusste, dass weder ich noch meine Klassenkameraden ohne Weiteres vergessen würden, was bei Billings geschehen war.
    Und doch bemerkte ich etwas Merkwürdiges, als ich die Gesichter der anderen Novizen betrachtete. Die Furcht und die Anspannung des gestrigen Tages waren gewiss noch zu spüren, aber es war auch etwas Neues hinzugekommen: Aufregung. Einige Novizen des ersten Jahrgangs quietschten förmlich vor Glück, während sie miteinander tuschelten. Mehrere Jungen meines Alters, die in meiner Nähe standen, gestikulierten wild und grinsten dabei enthusiastisch.
    Irgendetwas musste ich verpasst haben - es sei denn, ich hätte den ganzen gestrigen Tag nur geträumt. Es kostete mich jede Unze Selbstbeherrschung, die ich hatte, nicht hinüberzugehen und jemanden zu fragen, was los sei. Wenn ich mich aufhalten ließ, würde ich zu spät zum Training kommen. Aber die Neugier brachte mich um. Hatte man die Strigoi und ihre Menschen gefunden und getötet? Das wären gewiss gute Neuigkeiten gewesen, aber irgendetwas sagte mir, dass das nicht der Fall war. Während ich die Vordertür aufdrückte, beklagte ich im
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