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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut
Autoren: Richelle Mead
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Gesicht als auch unser Band verrieten mir ihre Sorge um mich. „Rose, ist alles in Ordnung mit dir?”, fragte sie sanft.
    Lissa war meine beste Freundin, aber ich wollte nicht, dass sie erfuhr, wie sehr mich die ganze Sache erschreckt und mitgenommen hatte. Ich wollte grimmig wirken. „Mir geht es gut”, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Wie war es denn?”, erkundigte Christian sich. Aus seiner Stimme sprach Neugier, aber auch Schuldgefühle - als wüsste er, dass es falsch war, mehr über etwas so Grauenhaftes erfahren zu wollen. Er konnte sich die Frage jedoch nicht verkneifen. Mangel an Selbstbeherrschung war eine der Eigenschaften, die wir gemeinsam hatten.
    „Es war .... ” Ich schüttelte den Kopf. „Ich will nicht darüber reden.”
    Christian wollte protestieren, doch dann strich Lissa mit der Hand durch sein glattes, schwarzes Haar. Der sanfte Tadel brachte ihn zum Schweigen. Einen Augenblick lang herrschte Verlegenheit zwischen uns allen. Ich las Lissas Gedanken und spürte, wie sie verzweifelt nach einem anderen Thema suchte.
    „Es heißt, das würde die ganzen Ferienpläne durcheinanderbringen”, sagte sie, nachdem weitere Sekunden verstrichen waren. „Christians Tante wird zu Besuch kommen, aber die meisten Leute wollen nicht reisen, und sie wollen, dass ihre Kinder hierbleiben, wo es sicher ist. Sie haben schreckliche Angst, dass diese Gruppe von Strigoi noch umherstreift.”
    Ich hatte noch gar nicht über die Konsequenzen eines solchen Angriffs nachgedacht. In gut einer Woche war Weihnachten. Das bedeutete normalerweise eine gewaltige Reisewelle in der Welt der Moroi. Schüler fuhren zu ihren Eltern nach Hause; Eltern kamen her, um für eine Weile auf dem Campus zu wohnen und mit ihren Kindern zusammen zu sein.
    „Das wird dazu führen, dass viele Familien über die Feiertage getrennt sind”, murmelte ich.
    „Und es wird eine Menge königlicher Zusammenkünfte vermasseln”, meinte Christian. Sein kurzer Anflug von Ernsthaftigkeit war schon wieder verflogen und seine schnippische Art zurückgekehrt. „Ihr wisst ja , wie sie zu dieser Zeit des Jahres sind - ständig liegen sie im Bett und streiten miteinander, wer die größten Partys schmeißt. Sie werden nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen.”
    Das konnte gut sein. Mein Leben drehte sich um das Kämpfen, aber die Moroi waren auf diesem Gebiet auch keine Waisenknaben - vor allem die Adeligen und die königlichen Familien. Sie fochten ihre Schlachten mit Worten und politischen Bündnissen aus, während ich die direktere Methode des Zuschlagens und Tretens bevorzugte. Vor allem Lissa und Christian mussten sich durch ziemlich aufgewühltes Gewässer manövrieren. Sie stammten beide aus königlichen Familien, was bedeutete, dass ihnen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Akademie reichlich Aufmerksamkeit zuteilwurde .
    Für sie waren die Dinge schlimmer als für die meisten Königlichen. Christians Familie lebte unter dem Schatten, den seine Eltern geworfen hatten. Sie waren aus freien Stücken Strigoi geworden und hatten ihre Magie und ihre Sterblichkeit eingetauscht, um unsterblich zu werden und sich davon zu nähren, dass sie andere töteten. Seine Eltern waren jetzt beide tot, aber das hinderte die Leute nicht daran, ihm mit Misstrauen zu begegnen. Sie schienen zu denken, dass er jeden Augenblick ein Strigoi werden und alle anderen mit sich reißen könnte. Und seine abweisende Haltung sowie sein schwarzer Humor machten die Dinge auch nicht gerade besser.
    Lissa wurde deshalb so viel Aufmerksamkeit zuteil, weil sie das letzte Mitglied ihrer Familie war. Kein anderer Moroi hatte genug Dragomir-Blut in den Adern, um sich diesen Namen zu verdienen.
    Ihr künftiger Ehemann würde in seinem Familienstammbaum wahrscheinlich genug davon aufzuweisen haben, um sicherzustellen, dass ihre Kinder Dragomirs waren, aber für den Augenblick machte sie der Umstand, dass sie die Einzige war, zu einer Art Berühmtheit.
    Diese Überlegungen erinnerten mich plötzlich an die auf den Spiegel gekritzelte Warnung. Übelkeit stieg in mir auf. Diese merkwürdige dunkle Wut und Verzweiflung regten sich wieder, aber ich schob sie mit einem Scherz beiseite.
    „Ihr solltet mal versuchen, eure Probleme so zu lösen wie wir. Ein Faustkampf hier und da würde euch Hoheiten ganz guttun.”
    Sowohl Lissa als auch Christian lachten über meine Bemerkung. Er blickte mit einem verschlagenen Lächeln zu ihr auf und zeigte dabei seine Reißzähne.
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