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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern
Autoren: Richelle Mead
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Stirn in eine Hand gestützt, am Tisch und blickte bekümmert in ein Lehrbuch über Infinitesimalrechnung. Lissa sah mich überrascht an.
    „Du solltest noch nicht aufstehen. ʺ
    „Wir müssen gehen. Sofort. ʺ
    Ihre Augen weiteten sich, und einen Moment später dämmerte es ihr. „Bist du....wirklich? Bist du dir sicher? ʺ
    Ich nickte. Ich konnte nicht erklären, warum ich es mit Sicherheit wusste. Ich tat es einfach.
    Jeremy beobachtete uns neugierig. „Was ist los? ʺ
    Mir kam eine Idee. „Liss, hol seine Autoschlüssel. ʺ
    Er blickte zwischen uns hin und her. „Was habt ihr....“ Lissa ging, ohne zu zögern, auf ihn zu. Ich spürte ihre Furcht durch unser mentales Band, aber auch noch etwas anderes: ihr absolutes Vertrauen darauf, dass ich mich um alles kümmern würde ‐ und wir in Sicherheit wären. Wie immer hoffte ich, dass ich mich eines solchen Vertrauens auch würdig erwiese.
    Sie lächelte breit und sah ihm in die Augen. Einen Moment lang starrte Jimmy sie nur an, immer noch verwirrt, dann aber sah ich, wie er in ihren Bann geriet. Seine Augen wurden glasig, er betrachtete sie voller Bewunderung.
    „Wir müssen uns deinen Wagen leihen ʺ , sagte sie sanft. „Wo sind deine Schlüssel? ʺ
    Er lächelte, und ich schauderte. Ich besaß eine hohe Widerstandskraft gegen diese Art von Zwang, aber ich konnte seine Wirkung trotzdem spüren, wenn er sich auf eine andere Person richtete. Außerdem hatte man mich mein Leben lang gelehrt, dass es falsch war, ihn anzuwenden. Jetzt griff Jeremy wie hypnotisiert in seine Tasche und reichte Lissa ein paar Schlüssel, die an einem langen roten Band hingen.
    „Danke ʺ , sagte Lissa. „Und wo hast du ihn geparkt? ʺ
    „Die Straße runter ʺ , antwortete er träumerisch. „An der Ecke. Bei Brown. ʺ Also vier Häuserblocks entfernt.
    „Danke ʺ , wiederholte sie und richtete sich auf. „Sobald wir weg sind, möchte ich, dass du weiterlernst. Vergiss, dass du uns heute Nacht überhaupt gesehen hast. ʺ
    Entgegenkommend nickte er. Ich gewann den Eindruck, dass er, wenn Lissa darum gebeten hätte, auf der Stelle für sie von einer Klippe gesprungen wäre. Alle Menschen waren für den Zwang empfänglich, aber Jeremy schien mir schwächer zu sein als die meisten. Das war im Augenblick sehr praktisch.
    „Komm ʺ , sagte ich zu ihr. „Wir müssen los. ʺ
    Wir traten nach draußen und gingen auf die Ecke zu, die er uns genannt hatte. Mir war noch immer schwindelig von dem Biss, und ich stolperte wieder und wieder, außerstande, mich so schnell zu bewegen, wie ich eigentlich wollte. Lissa musste mich einige Male festhalten, damit ich nicht hinfiel. Die ganze Zeit über strömte diese Angst aus ihrem Geist in meinen. Ich tat mein Bestes, sie zu ignorieren; schließlich hatte ich meine eigenen Ängste, mit denen ich fertig werden musste.
    „Rose....was werden wir tun, wenn sie uns fangen? ʺ , flüsterte sie. „Das werden sie nicht ʺ , erwiderte ich grimmig. „Ich werde es nicht zulassen. ʺ
    „Aber wenn sie uns gefunden haben.... ʺ
    „Sie haben uns schon früher gefunden. Und da haben sie uns auch nicht gefangen. Wir werden einfach zum Bahnhof fahren und in einen Zug nach L. A. steigen. Sie werden unsere Spur verlieren. ʺ
    Ich ließ es einfach klingen. Das tat ich immer, obwohl es nicht einfach war, auf der Flucht vor den Menschen zu sein, mit denen wir aufgewachsen waren. Wir taten dies nun schon seit zwei Jahren, versteckten uns, wo immer wir konnten, und versuchten einfach, die Highschool zu beenden. Unser letztes Jahr hatte soeben begonnen, und das Leben auf einem College-Campus war mir recht sicher erschienen. Wir waren der Freiheit so nah.
    Sie sagte sonst nichts mehr, und ich spürte, wie ihr Vertrauen in mich abermals aufwallte. So war es immer zwischen uns gewesen. Ich war diejenige, die die Initiative ergriff, die dafür sorgte, dass Dinge geschahen ‐ und manchmal war ich dabei auch ziemlich verwegen. Sie war die Vernünftigere von uns, diejenige, die alles durchdachte und bis ins kleinste Detail erforschte, bevor sie handelte. Beide Vorgehensweisen hatten zwar ihren Nutzen, aber im Augenblick war Verwegenheit vonnöten. Wir hatten keine Zeit zu verschwenden.
    Lissa und ich waren seit dem Kindergarten beste Freundinnen gewesen, als unsere Lehrerin uns für den Schreibunterricht zu einem Team erklärt hatte. Es war mehr als grausam gewesen, Fünfjährige zu zwingen, Vasilisa Dragomir und Rosemarie Hathaway zu buchstabieren, und wir ‐ oder
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