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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern
Autoren: Richelle Mead
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meine Hand ‐ ihre Hand ‐ hielt eine Wasserflasche umfasst. Er beugte sich vor, um etwas aufzuheben, und entblößte dabei sechs winzige Symbole, die ihm in den Nacken tätowiert waren: Molnija-Zeichen. Sie sahen wie zwei gezackte Lichtblitze aus, die einander zu einem X kreuzten. Eins für jeden Strigoi, den er getötet hatte. Über ihnen war eine gewundene Linie zu sehen, ein wenig wie eine Schlange, die ihn als Leihwächter auswies. Das Schwurzeichen.
    Blinzelnd setzte ich mich gegen Lissas Sog zur Wehr und kehrte mit einer Grimasse wieder zu meinen eigenen Gefühlen und Gedanken zurück. Ich hasste diese zeitweilige Bewusstseinswanderung. Es war eine Sache, Lissas Gefühle zu spüren, aber in sie hineinzuschlüpfen, das war etwas, das wir beide verabscheuten. Sie betrachtete es als ein Eindringen in ihre Privatsphäre, daher erzählte ich es ihr im Allgemeinen nicht, wenn es geschah. Keine von uns beiden konnte es kontrollieren.
    Dies war eine weitere Wirkung des Bandes, eines Bandes, das weder sie noch ich vollkommen verstanden. Es gab Legenden über mentale Verbindungen zwischen Wächtern und ihren Moroi, aber etwas Derartiges wurde in den Geschichten nie erwähnt. Wir versuchten damit zurechtzukommen, so gut wir konnten.
    Kurz vor dem Ende des Fluges kam Dimitri zu mir nach hinten und tauschte den Platz mit dem Wächter neben mir. Ich wandte mich demonstrativ ab und schaute geistesabwesend aus dem Fenster.
    Mehrere Sekunden des Schweigens verstrichen. Schließlich fragte er: „Wollten Sie uns wirklich alle angreifen? ʺ
    Ich antwortete nicht.
    „Das zu tun....sie auf diese Weise zu beschützen....es war sehr mutig. ʺ Er hielt inne. „Dumm, aber trotzdem mutig. Warum haben Sie es überhaupt versucht? ʺ
    Ich blickte zu ihm hinüber und strich mir das Haar aus dem Gesicht, sodass ich ihm gut in die Augen schauen konnte. „Weil ich ihre Wächterin bin. ʺ Ich wandte mich wieder dem Fenster zu.
    Nach einem weiteren Augenblick der Stille stand er auf und kehrte in den vorderen Teil des Jets zurück.
    Als wir landeten, hatten Lissa und ich keine andere Wahl, als uns von dem kleinen Überfallkommando zur Akademie fahren zu lassen. Unser Wagen blieb am Tor stehen, und unser Fahrer sprach mit den Wachleuten dort, die sich davon überzeugten, dass wir keine Strigoi waren, die es auf eine Mordorgie angelegt hatten. Nach einer Minute ließen sie uns durch die Schutzzauber und hinauf zur Akademie passieren. Es war kurz vor Sonnenuntergang ‐ der Beginn des Vampirtags. Der Campus war in Schatten eingehüllt.
    Er sah wahrscheinlich genauso aus wie immer, schwer überschaubar und gotisch.
    Die Moroi standen auf Tradition; bei ihnen veränderte sich niemals etwas. Diese Schule war nicht so alt wie diejenigen in Europa, aber sie war im gleichen Stil erbaut worden. Die Gebäude waren kunstvoll, beinahe kirchenähnlich, mit hohen Spitzbogengewölben und ‐ fenstern sowie viel Maßwerk und Steinbildhauerei.
    Schmiedeeiserne Tore verwehrten den Zugang zu manchen Gärten und Durchgängen.
    Die beiden Campus-Teile der Sekundärschule, der der Unter-und der der Oberstufe, umrahmten je einen eigenen großen, rechteckigen Garten mit gepflasterten Wegen und jahrhundertealten Bäumen. Beide Gevierte grenzten aneinander und teilten sich die Seite mit den Verwaltungsgebäuden. Wir gingen auf den großen Innenhof der Oberstufe zu, an dessen einer Längsseite die Bauten mit Unterrichtsräumen standen und ihnen gegenüber auf der anderen Seite das Wohnheim der Dhampire und die Turnhalle. Das Wohnheim der Moroi befand sich der Verwaltung gegenüber an einer der kürzeren Seiten. Die jüngeren Schüler lebten auf dem Primarstufencampus weiter westlich.
    Um alle Akademiebereiche herum gab es Raum, Raum und noch mehr Raum.
    Schließlich waren wir in Montana und Welten entfernt von der nächsten richtigen Stadt. Die Luft strich mir kühl durch die Lungen; sie roch nach Kiefern und nassen, verfaulenden Blättern. Rings um die Akademie erstreckten sich Urwälder, und tagsüber konnte man in der Ferne die Bergketten der Rockies sehen.
    Als wir das Hauptunterrichtsgebäude der Oberstufe betraten, löste ich mich von meinem Wächter und lief zu Dimitri vor. „Hey, Kumpel. ʺ
    Er ging weiter und weigerte sich, mich anzusehen. „Willst du jetzt reden? ʺ
    „Bringen Sie uns zu Kirova? ʺ
    „Direktorin Kirova ʺ , korrigierte er mich. Lissa, die auf seiner anderen Seite ging, warf mir einen Blick zu, der besagte: Fang jetzt nicht irgendetwas
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