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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß
Autoren: Jason Dark
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waren fünf. Also kann ich mit fünf Vampiren rechnen.«
    Der Reporter bewies Humor. »Reicht da überhaupt ein Stab?«
    »Und wie. Was meinen Sie, wie schnell ich pfählen kann« Der junge Mann lachte und stieg ein.
    Hart rammte er die Tür zu. Durch das Fenster schaute er noch, sah das fassungslose Gesicht des Reporters, als ein Rucken durch die zahlreichen Wagen lief.
    Der Vampir-Express fuhr an!
    ***
    Meine Lage war mehr als bescheiden!
    Ich kam mir vor wie eine Katze, die man in einen Schuhkarton gesperrt hatte, wobei der Deckel noch zugeklebt worden war. Nur besaß die Kiste, in der ich steckte, wenigstens ein paar Luftlöcher. Dafür war die Kiste vernagelt und besaß ein Zollsiegel. Das musste so sein, schließlich wurde die Fracht ins Ausland transportiert. Welchen Inhalt sie enthielt, darüber schwieg des Sängers Höflichkeit. Ich wusste nicht einmal, was in den Frachtpapieren stand, wichtig für mich war, dass ich unangefochten über die Grenzen und damit auch an mein Ziel gelangte.
    Wer eine Kiste irgendwo einlädt, geht nicht gerade sanft mit ihr um. Das hatte ich des öfteren zu spüren bekommen, wenn die Kiste gestemmt, hochgehoben, gerollt, gekantet und niedergeworfen wurde. Ich konnte mich nur wie ein Igel zusammenrollen, den Kopf so gut wie möglich mit den Händen schützen und darauf hoffen, dass ich den Transport ohne große Schäden überstand.
    Auch war sie einmal sehr langsam hochgehoben worden. Ein komisches Gefühl, in der Kiste zu hocken und zu merken, wie sie allmählich in die Höhe schwebte. Durch die Luftlöcher hafte ich nach außen gepeilt, sah ein Wechselspiel zwischen Licht und Dunkelheit, mal den Ausschnitt einer Gestalt und landete dann auf den breiten Trägern eines Gabelstaplers. Der fuhr mich weg. Über mir lag ein Hindernis, meine Kiste stand ebenfalls auf einer anderen. So war ich eingeklemmt. Und weshalb nahm ich all die Mühen auf mich?
    Die Lösung des Rätsels war einfach. Es ging um Vampire, vielleicht sogar um eine eigentlich vergessene Blutsaugerin, um Lady X. Es war mir zu Ohren gekommen, dass jemand einen sogenannten Vampir-Express gechartert hatte, um von Wien aus ins tiefste Rumänien zu fahren In die Karpaten, wo auch das Schloss des Vampirs von der Leppe stand, das Lady X vor ihrem Ende in Besitz genommen hatte. Das alles wäre nicht so tragisch gewesen, wenn das Ziel des Zuges nicht ein kleiner Ort gewesen wäre, den ich gut kannte.
    Petrila!
    Und dort, in diesem Dorf, wohnte ein Mann namens Marek. Von Beruf war er Schmied, doch er hatte eine Verpflichtung übernommen, die sich wie ein roter Faden durch sein Leben zog und auch durch das Leben seiner Vorfahren gezogen hatte.
    Marek war der Pfähler! Und er hatte Lady X getötet. Hinter dem Mann lag ein schweres Schicksal, denn er hatte seine Frau auch begraben müssen, weil sie von Vampiren getötet worden war. Mir war die Aufgabe zugefallen, sie zu erlösen. Eine Sache, an die ich nur mit Schrecken denke.
    In Petrila hatte es noch mehr Opfer gegeben Da war der Bürgermeister Mirca gewesen, der durch die Kugel einer MPi niedergemäht worden war. Lady X hatte geschossen, und er war voll in die Garbe hineingelaufen. Wir hatten ihn beerdigen müssen, aber nicht in unheiliger Erde wie die Blutsaugerin. [1]
    Das war alles Vergangenheit, doch ich hatte mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass das, was vergangen war, in der Gegenwart oder Zukunft noch oft genug Wirkung zeigte.
    So war es auch hier. Lady X war einfach nicht vergessen worden. Sie hatte zu lange die Mordliga geführt und große Macht besessen, und sie war eine Vampirin gewesen, ein Wesen, das normalerweise keine großen Führungsqualitäten besitzt, es sei denn über ihre eigenen blutsaugenden Artgenossen. Aber Lady X hatte es verstanden, die Mordliga zu führen. Damit war sie bei den übrigen Vampiren hoch angesehen und blieb auch in Erinnerung.
    Da der berühmte Orient-Express ebenfalls wieder fuhr und die Menschen Schlange standen, um Fahrkarten zu bekommen, hatte sich der Markt für Nostalgie-Züge verzehnfacht. Der Vampir-Express versprach, ebenfalls ein wirtschaftlicher Erfolg zu werden. Ob echte Vampire mitfuhren oder nicht, war bisher keinem bekannt. Mich hatte nur das Endziel der Reise misstrauisch gemacht Vielleicht hätte ich von der Zusammenstellung des Zuges auch nichts erfahren, wenn es da nicht einen Mann gegeben hätte, der mit Vampiren unbedingt eine Rechnung begleichen wollte.
    Nicht der alte Marek. Der jagte zwar auch noch die
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