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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß
Autoren: Jason Dark
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nicht, Hundesohn!«
    Dragan konnte es nicht fassen. Er begriff nicht einmal, dass er in Lebensgefahr schwebte, er hatte nur die Worte vernommen und verstand sie nicht. Erst als Vera ihn so weit nach unten drückte, dass er mit dem Hinterkopf gegen den Boden schlug, wurde ihm einiges klar. Plötzlich wusste er Bescheid.
    Weit riss er die Augen auf. Klar und deutlich sah er das Gesicht, die gefährlichen Zähne, er las die Gier nach Blut in ihren Augen, und da war ihm klargeworden, dass sein Leben als Mensch so gut wie verwirkt war. Das Gesicht tauchte tiefer. Die Hände hielten noch immer seinen Wangen umkrallt. Jetzt drehten sie den Kopf so, dass sich die Haut an seinem Hals spannte.
    »Vera, ich…«
    »Ja!« schrie sie.
    Da fiel ein Schuss!
    ***
    Ich hatte geschossen!
    Wie ein Klammeraffe hing ich am offenen Fenster und hatte nur auf den Schädel zielen können. Volltreffer!
    Dann fiel ich wieder nach unten, rannte zusammen mit Suko um den Zug herum und stieg normal ein.
    Im letzten Augenblick war ich erschienen. Eigentlich hatte Suko das Geräusch gehört. Ich war auf die Idee gekommen, auf der anderen Seite des Zugs nachzuschauen, hatte das offene Fenster gesehen, war daran hochgeklettert, und alles Weitere hatte sich schließlich von selbst ergeben.
    Wuchtig riss ich die Abteiltür auf.
    Dragan Domescu hockte weinend am Boden. Den Kopf der Vera Bogdanowich hatte er in seinen Schoß gebettet, während über seine Hände das Blut aus der Wunde lief, die meine Kugel hinterlassen hatte.
    Der junge Mann nahm Suko und mich gar nicht wahr. Für ihn gab es die Umwelt nicht. Er musste über diesen Schock erst einmal hinwegkommen, und für mich war es ebenfalls ein Hammer gewesen. Wir verließen das Abteil wieder. Aufgeregte Menschen sprachen uns an, wir aber drückten sie zur Seite, stiegen aus dem Zug und sahen den alten Marek herbeikommen.
    Seinem Gesicht lasen wir ab, dass nicht alles so gelaufen war, wie er es gern gehabt hätte. Wir erfuhren auch bald davon, dass ein gewisser Boris Bogdanowich entkommen war.
    »Ich werde nie mehr ruhig schlafen können, bis ich erfahre, dass er vernichtet ist«, sagte Marek.
    »Tu dein Bestes, alter Freund!«
    Er schaute mich an »Das werde ich, John, verdammt, das werde ich…«
    ***
    Gegen Mittag fuhr der Zug wieder ab.
    Ich hatte eine Erklärung abgegeben und die Passagiere so einigermaßen beruhigt. Natürlich mussten einige Dinge noch mit den offiziellen Stellen geregelt werden, das würde sich alles einrichten lassen. Zudem stand uns Dragan zur Seite, der seinen ersten Schock überwunden hatte.
    Als der Vampir-Express den alten Bahnhof verließ, stand eine einsame Gestalt auf dem Bahnsteig und winkte.
    Marek der Pfähler…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 029 »Geheimbund der Vampire«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 296 »Mandraka, der Schwarzblut-Vampir«
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