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Vali

Vali

Titel: Vali
Autoren: Yvonne Weiß
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Anruf erst zu einem späteren Zeitpunkt tätigen wollen, aber es blieb keine Zeit mehr. Er hatte noch keine Beweise, aber er wusste Sarah war in großer Gefahr. Sollte Lucius von ihr erfahren haben, dann würde er zweifellos seine Söldner nach ihr aussenden. Sie hatten Sarahs Schwester gefunden, und die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sie in der Zwischenzeit auch von Sarah erfahren hatten. Am anderen Ende der Leitung ertönte keine Stimme, nur das verstummen des Pieptons zeigte an, dass jemand abgenommen hatte.
    „Ich brauche die Wächter.“
    Auf diesen Satz erfolgte ein weiteres Klicken in der Leitung welches ihm sagte, dass der Anruf zurück verfolgt wurde. Er war an der richtigen Stelle gelandet.
    „Worum geht es?“, eine tiefe Stimme drang durch die Leitung.
    Schmitt legte nur vage dar, worum es ging. Die Leitung war vielleicht nicht sicher. Auf keinen Fall wollte er Sarahs Identität preisgeben.
     
    „Oh bitte nein“, Sarah machte auf dem Absatz kehrt und folgte dem unheimlichen Typen wieder den Berg hinauf.
    Dieser Spaziergänger, war kein Spaziergänger, da war sie sich sicher, denn ihr Bullshitmeter schlug aus wie verrückt.  Sie war sauer, aber sie würde nicht zulassen, dass dem Professor etwas passierte. Zumindest nicht bevor sie ihre Antworten hatte. Ihre Beine schmerzten, die Oberschenkel fühlten sich an, als wären sie aus Gummi. Sarah hatte eben nicht mal bemerkt wie weit sie schon gerannt war, aber bergab ging ja auch immer leichter.
    Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Sie fluchte. Es wurde immer kühler, die Sonne würde bald untergehen. Auf sich allein gestellt, durchsuchte sie ihre grauen Zellen nach einer Lösung. Dieser Kerl kam dem Professor immer näher.
    Der Professor saß als kleiner Punkt immer noch da, wo sie ihn verlassen hatte. Er bemerkte den Mann hinter sich nicht. Beide Arme hoch in die Luft streckend, versuchte sie winkend seine Aufmerksamkeit zu erregen. Warum hatte er auch seine verfluchte Brille nicht auf. Verdammt. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib, aber der starke Wind trug alle Worte unerbittlich mit sich den Hang hinunter.
    Immer noch zu weit weg. Ihre Muskeln noch einmal antreibend griff sie im Rennen nach ihrem Handy. Blind wählte sie die Notrufnummer, sie musste aufpassen wo sie hintrat.
    „Polizeinotruf Kassel“, kam eine fragende Stimme über den Hörer. Sarah überlegte kurz. Was sollte sie dem Beamten sagen? „Hören Sie hier läuft ein Typ rum mit einer schwarzen Jacke, der hat irgendwas vor.“
    „Hallo? Mit wem spreche ich? Nennen sie mir ihren Namen, und sagen sie mir was passiert ist.“ Ihr Daumen unterbrach die Verbindung. Sie würde das allein schaffen müssen. Obwohl ihre Beine stöhnend protestierten, und ihre Lunge brannte, stürmte sie immer weiter bergauf.
     
    Der Professor erhob sich nach seinem Gespräch von seinem Felsen, und stieg langsam herunter. Er würde wohl nach Hause laufen müssen, denn sie waren mit Sarahs Auto zum Infozentrum gefahren, und von da aus dann dem Wanderweg gefolgt.
    Wieder mit Gras unter den Füßen, sah er auf. Verfluchte Brille, er sollte das Ding wirklich das nächste Mal aufsetzen. Schmitt sah einen verschwommenen Punkt schnell den Hügel hinaufkommen. Mit beigen Hosen und einem dunkleren Oberteil.
    „Professor!“ es klang leise, der Wind verschluckte das Meiste.
    Gott sei Dank, er bekam eine zweite Chance Sarah alles zu erklären. Dann, so hoffte er, würde sie ihm helfen die Schriftrolle zu finden.
    Unter dem Schutz der Wächter, und in einem sicheren Haus des Ordens, würde sie ein neues zu Hause finden. Das Leben führen, dass ihr von Geburt an zustand.
    Sie winkte ihm zu, und er hob den Arm um zurück zu winken, als er unvermittelt einen stechenden Schmerz im Nacken verspürte.
    Verwirrt fuhr er sich mit seiner Hand an den Nacken, und wurde im selben Moment von hinten gepackt. Schmitt versuchte sich zu drehen. Bevor er sehen konnte, wer oder was ihn da angriff, versagten seine Beine den Dienst. Seine Muskeln akzeptierten seine Befehle nicht mehr. Alles was er noch spürte, war ein starkes Brennen, das sich rasend schnell in seinem Körper ausbreitete. Von seinem Nacken aus verteilte es sich durch seinen ganzen Organismus. Seine Arme wurden schwer wie Blei und seine Knie knickten ein. Als sich das Brennen durch den Brustkorb gefressen hatte, verweigerte sein Verstand jede Logik und es wurde dunkel, bevor er auf dem Boden aufschlug.
     
    Der Professor war zu Boden gegangen, und der Fremde
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