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Vali

Vali

Titel: Vali
Autoren: Yvonne Weiß
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durch sie hindurchgingen spülten auch ihn über die Klippe. Als ihr Atem sich ganz allmählich normalisierte, ließ er seinen Kopf erschöpft sinken und küsste sanft ihren Hals dicht unter dem Ohr. Sarah lag jetzt ganz still ihre Hände ruhten auf seinem Rücken, den Kopf leicht zur Seite gedreht die Augen geschlossen. Sie waren immer noch verbunden und er konnte ihren Herzschlag nah an seinem Spüren, schnell und kräftig. Seine Lippen ruhten über ihrem Puls, und er strich mit der Zunge über die Stelle, wo ihre Halsschlagader verlief.
    Das anerkennende Knurren, das jetzt aus den Tiefen seines Brustkorbs kam, war das eines Raubtiers, eines Killers in Menschengestalt. Er spürte wie seine Fänge sich in seinen Kiefer schoben.
    Sarah war noch nicht ganz zurück von dem Flug, der sie gerade in ungeahnte Höhen getragen hatte. Ihr Verstand versuchte sich langsam Gehör zu verschaffen, aber ihr Puls raste noch in ihren Ohren und um ganz ehrlich zu sein, wollte sie auch nicht vernünftig sein. Noch nicht, das böse Erwachen konnte von ihr aus warten bis zum Sankt Nimmerleinstag, die angenehme Schwere in ihren Gliedern konnte noch eine Weile anhalten und die kalte Welt mit ihren harten Gesetzen draußen lassen.
    Jetzt gerade fühlte sie sich sicher, beschützt und geborgen wie in einem Kokon und wenn sie ein Mitspracherecht hatte, dann würde das so bleiben. Valis Knurren so dich an ihrem Ohr hatte eine seltsame Wirkung auf sie. Sie wusste was er wollte, denn sein Mund blieb über genau der Stelle an ihrem Hals wo er sie das erste Mal gebissen hatte. Dieses Mal hatte sie keine Angst. Der Gedanke ihm das zu geben was ihm seine Stärke verlieh erregte sie nur noch mehr, und sie drehte ihren Kopf ein kleines Stück um ihm einen besseren Zugang zu verschaffen.
    „Tu es.“
    Vali befürchtete er würde ihre Zeichen falsch deuten, aber als er ihre Worte hörte klangen sie wie ein Befehl.
    Dennoch zog er sich zurück und sah sie an. Sie waren immer noch verbunden und Sarah blinzelte kurz, als sie seinen Blick erwiderte. Sie rahmte sein Gesicht mit beiden Händen ein und er wollte in ihren Augen versinken und nie wieder auftauchen.
    „Was hast du?“ Er musste es ihr sagen, er konnte sie nicht im Ungewissen lassen, dass wäre nicht fair gewesen.
    „Sarah wenn ich mich jetzt von dir nähre dann…“ Er suchte nach Worten und hasste die Unsicherheit die plötzlich in ihrem Blick auftauchte. „Ich liebe dich, aber ich glaube nicht, dass ich jemals gehen lassen kann wenn ich noch einmal von dir trinke.“
    Sarah blinzelte noch einmal und dann immer wieder. Vali fluchte innerlich, er hatte es vermasselt. Er hatte sie zum Weinen gebracht. Verdammt.
    „Sag das noch mal.“
    „Was denn? Alles, wenn du aufhörst zu weinen. Ich kann es nicht ertragen dich traurig zu sehen.“ Er wollte sich aus ihr zurückziehen. Sicher brauchte sie etwas Abstand.
    „Wo willst du hin?“ Sie schlang ihre Beine um seine Hüfte und hielt ihn fest.
    „Ich dachte du…“
    „Du solltest das von eben noch mal sagen.“
    Allmählich dämmerte es ihm, und noch nie in seinem ganzen Leben hatte ihm etwas soviel Mut abverlangt.
    „Ich liebe dich, Sarah.“
    Er rechnete halb damit dass sie ihn jetzt rauswerfen würde, vielleicht konnte er bei Thore…
    Er kam nicht dazu den Gedanken fertig zu spinnen. Sie zog ihn zu sich, zwang ihn so sie anzusehen.
    „Ich liebe dich auch.“
    Valis Herz kam ins Stottern und er hatte ganz plötzlich vergessen wie man atmet.
    In seiner Brust breitete sich ein Feuer aus, das ihn aber dieses Mal nicht verbrannte. Es wärmte ihn von innen, und vertrieb mit seinem Licht die Schatten der Vergangenheit.
    Er fühlte sich komplett. Wie ein gelöstes Puzzle.
    Sarah keuchte kurz und er sah erschrocken zu ihr auf.
    „Was ist `mo luaidh`?“ Vali stützte sich noch mehr auf seine Arme, um mehr von seinem Gewicht von ihrem Körper zu nehmen. „Hast du es gespürt?“, fragte sie ihn ein bisschen atemlos.
    „Was gespürt?“
    „Das Band Vali, unser Band. Es ist komplett. Wir sind komplett.“ Sarah fehlten die Worte um zu beschreiben was sie gesehen hatte. Sie wusste nur, dass sie jetzt ein neues Leben beginnen konnte. Esther hatte sie frei gegeben, und Vali hatte den Platz eingenommen.
    „Ich bin nicht mehr allein.“
    „Nein. Nie mehr.“
    Neue Tränen formten sich, und Vali küsste sie einfach fort .

Die Autorin über sich selbst:

     
    Mein idealer Tag beginnt mit einer Tasse Kaffee und meinem Computer. Wenn ich, mit guter
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