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V8 – Komm, wenn du dich traust!

V8 – Komm, wenn du dich traust!

Titel: V8 – Komm, wenn du dich traust!
Autoren: Joachim Masannek
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fürchterlich.
    Er wollte, dass sein Vater stolz auf ihn war.

16
Superfreak und ich leben nicht in derselben Welt
    „Fliege in Honig!“, rief David erschrocken und erstickte beinah an den klebrigen Worten, als er zu Robins Vater sah.
    „Wer zum Teufel ist das?“, schrie Robins Vater zu Sam Kamschik auf dem Red-Bull-Bus hinauf. „Wer ist dieser Drecksbengel im Faschingskostüm? Ich hatte die Bahn für Robin gemietet!“
    Doch David hielt den Killerblick aus. Er stemmte sich gegen ihn. Mit all seinem Mut. So wie man sich gegen einen Sturmwind stemmt, der einen federleicht wegblasen kann.
    „Ich weiß. Aber wir müssen mit ihm reden. Es ist absolut wichtig.“
    Luca, dem Superdachsmann, stockte der Atem und Kiki zog sich, auch wenn sie sich dafür schämte, aus Vorsicht die Kapuze bis über die Nase. Da explodierte Robins Vater.
    „Das könnt ihr vergessen. Dafür hat mein Sohn keine Zeit! Wir fahren noch einmal!“
    Dieser Satz war ein Befehl. Ein Befehl an Sam Kamschik, den Red-Bull-Scout und Robin. Und Robins Vater war es gewohnt, dass jeder seine Befehle befolgte. Er lief schon zu Robin, um ihn samt Kart aus der Beplankung zu ziehen. Da hielt ihn der Scout energisch zurück.
    „Nein!“, sagte er schroff. „Das tun wir nicht.“
    Und so sehr Robins Vater auch gewohnt war, dass man seine Befehle befolgte, der Scout war es auch. David hatte es sofort erkannt.Obwohl er so schlicht und unscheinbar aussah, war er ein Fürst, ein König, ein …
    „Ihr Sohn hat seine Chance gehabt!“, entschied er endgültig und ging dann zum Ausgang der Kartbahn, hinter dem sein Phaeton auf dem Parkplatz stand.
    „Einen Moment!“ Robins Vater war baff. „Es war dieser Drecksbengel, der schuld daran war.“
    Er zeigte auf David im Messdienergewand. Aber der Scout von Red Bull ging einfach weiter. Da lief ihm Robins Vater nach.
    „Ich bitte Sie!“, rief er. „Das können Sie meinem Sohn nicht antun. Er war gut genug. Das haben die Zwischenzeiten bewiesen. Und deshalb war es nicht seine Schuld …“
    „Doch“, widersprach der Scout. „Er hat sich ablenken lassen.“
    Er zeigte auf Robin, der in seinem Kart zwischen den Reifen saß. David ging langsam auf ihn zu. Er kniete sich vor ihn.
    „Ganz offensichtlich gibt es da etwas, was für ihren Sohn noch wichtiger ist. Wichtiger auf jeden Fall, als auf der Kartbahn zu fahren“, sagte der Scout und ging dann zum Phaeton.
    Er ließ Robins Vater verdattert stehen und der schaute zu Robin und David zurück. Doch er konnte nicht hören, was dieser seltsame Kerl von seinem Sohn wollte. Nein, er wollte nichts hören. Dieser Verrückte entsprach nicht seinem Niveau. Dem Niveau, das man brauchte, um auf der Spitze des Hügels in der größten Villa zu wohnen.
    „Hey!“, flüsterte David und betrachtete Robin. Der saß geschlagen in seinem Kart. Die Hände am Lenkrad. Den Kopf zwischen den Armen. So wartete er darauf, dass die Welt unterging.

    „Hey!“, flüsterte David und versuchte zu lächeln. „Du warst gerade schneller als jeder. Als jeder, der hier jemals gefahren ist!“
    Da hob Robin den Kopf.
    „Und was bringt mir das, Freak?!“ Sein Blick war Hass pur. „Ich hab esvergeigt.“ Er sprang aus dem Kart und lief an der Fahrbahn in Richtung des Zeltdachs, unter dem sich die Fahrergarderobe befand. „Und das wegen eines Kerls, der in seiner Freizeit als Gurke rumläuft.“ Jedes Wort, das er ausstieß, war hundertprozentige Verachtung, und jedes traf David mitten ins Herz.
    Doch der riss sich zusammen. Er wischte sich die letzte Eierschale von der Nasenspitze und lief Robin nach.
    „Ich weiß! Du hast recht. Aber diese Freizeit ist jetzt vorbei.“ Er schaute zum Tisch, vor dem die Mädchen standen. „Kiki und Luca!“, befahl er sie zu sich.
    Aber Robin war schneller. Er streckte den Arm aus. „Halt! Ich will das nicht wissen!“, befahl er in einem Ton, den ihm sein Vater beigebracht hatte.
    Die Mädchen gehorchten. Doch David spürte Robins Angst. Die Angst vor dem, was gestern passiert war. Gestern Nacht auf der Brücke. Aber hinter dieser Angst lugte Neugier hervor. Eine unerschrockene Neugier und deshalb lief er ihm nach.
    „Hey warte doch, Robin! Du bist doch auch am Fluss gewesen! Du hast sie gesehen. Und du hast doch bestimmt auch so eine Münze bekommen. Hast du sie bei dir?“
    Er holte ihn ein, als er das Zeltdach erreichte. Da rief Robins Vater: „Kommst du jetzt Robin?!“
    Robin erschrak. Er war durcheinander. Er wusste nicht, was er tun sollte.
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