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Urmel zieht zum Pol

Urmel zieht zum Pol

Titel: Urmel zieht zum Pol
Autoren: Max Kruse
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unterhalten?«
    »Manche von
ihnen sprechen unsere Sprache. Und ich verstehe einige Brocken Eskimoisch. Auch
mit den Tieren des Nordens vermag ich mich möglicherweise zu verständigen.
Durch unsere Tiere habe ich viel von ihrer Art, sich auszudrücken, gelernt.
Freilich bleiben die Eisbären gefährliche Gesellen, weil sie von Menschen
nichts Gutes gewöhnt sind!«
    »Vielleicht
könnte Babu mit ihnen reden?«
    »Vielleicht.
Auch habe ich mir gedacht, ihnen mit Lachgas gefüllte Injektionsspritzen in den
Pelz zu schließen. Es gibt ja die sogenannten Betäubungsgewehre. Das müßte sie
fröhlich stimmen. So hoffe ich jedenfalls. Der Kälte aber kann ich mit Lachgas
nicht begegnen!«
    »Wir
brauchen sehr dicke Schutzkleidungen — Pumponell würde sie uns sicher
beschaffen! Und hast du nicht daran gedacht, ein Medikament zu entwickeln,
etwas Ähnliches wie Alkohol?«
    »Alkohol ist
ungeeignet. Früher trank man wohl Grog und Rum und andere starke Spirituosen.
Man tut es auch heute noch. Aber das hilft nicht wirklich. Was ich entwickeln
möchte, könnte man eine innere Heizung nennen...«
    »Wenn dir so
was gelänge, wäre das toll!« sagte Tim Tintenklecks. Er gähnte. So anregend das
Gespräch war, so müde war er auch. Der Professor schickte ihn ins Bett, er
selbst wollte noch arbeiten.
    Am nächsten
Morgen fiel ihm plötzlich Seele-Fant ein — dem armen Kerl fehlte doch wohl
nichts Ernstes? Er war so lange stumm gewesen! Rasch schluckte Habakuk Tibatong
eine Tauchtablette.
    Im Licht der
ersten Sonnenstrahlen schwamm er zum Felsenriff, zwischen kleinen und großen
Fischen, zwischen Polypen und Seesternen. Zu seinem Erstaunen ruhte am Fuße des
Felsens, auf dem Meeresboden, ein gewaltiges schwammiges Geschöpf: Onkel
Pitsch! Er sperrte den wabbeligen Mund auf — winzige silberne Fische schlüpften
hinein und wieder heraus.
    »Frühstückst
du?« fragte der Professor.
    »Ich esse pfüh
nur Tang und pfiff Algen. Nein, ich lasse mir pitsch die Zähne pfüh putzen!«
    »Sehr
praktisch!« murmelte der Professor. Er hatte schon von ähnlichen
Reinigungsmethoden gehört. »Es scheint dir bei uns zu gefallen?«
    »O ja, ihr
seid alle sehr nett, pfiff. Ich unterhalte mich gern mit euch. Hier fühle ich
mich pfiff sicher und kann trotzdem in der pitsch Sonne sitzen. Bei uns ist es
pfiff doch sehr dunkel!«
    »Ja, euere
Leuchtfische sehen zwar hübsch aus, aber viel Licht geben sie nicht!«
    »So ist es!
Bedenke, daß auch wir pfüh Homo-Saurier früher unter blauem Himmel wandelten,
pfiff! Wir sehnen uns nach ihr! Kannst du uns nicht pfüff ein Licht, ein
riesengroßes pitsch, schenken?«
    »Wie sollte
ich das wohl machen? Unter Wasser brennt kein Gas — ihr habt keine Elektrizität...«
    »Aber die
Sonne pitsch brennt auch ohne Gas und Elektrizität. Nun, wie ich dich kenne,
pitsch, wirst du es dir überlegen.

    Jetzt aber
willst du pfüh zum Nordpol? Eine sehr gefährliche Reise. Auch wir Homo-Saurier
sind ja einstmals vor dem Eis ins Wasser geflüchtet.«
    »Ich müßte
ein sehr gutes und sehr festes Schiff haben«, murmelte der Professor, als ob er
mit sich selber spräche.
    »Ach, das
ist doch pfüh keine Schwierigkeit! Du bekommst eines aus unserer Stadt, ein
pitsch Segelschiff mit starken pfüh Bohlen. Wir haben nämlich keine Dampfer,
pfiff, weil wir schon lange keine Schiffe mehr versenken. Aber pfüh auch du
könntest uns einen Wunsch erfüllen! Im Eis
des Nordens liegen viele pfiff eingefrorene Schiffe, auch alte pfüh Dampfer
sind darunter. Wenn du einen loseisen pfiff könntest und ein bißchen anschubsen
— wir holen ihn uns dann pitsch schon! Er gehört ja niemandem mehr!«
    Der
Professor nickte. »Es stimmt. Viele Schiffe sind im ewigen Eis liegengeblieben,
das sie wie ein dicker Panzer umgibt. Ich kann dir nichts versprechen, aber ich
würde versuchen, dir deinen Wunsch zu erfüllen!«
    Onkel Pitsch
schüttelte dem Professor erfreut die Hand. Dann machte er sich gleich auf die
Reise in seine Stadt unter dem Korallenriff. Der Professor aber schwamm mit
drei kräftigen Stößen an die Wasseroberfläche. Auf dem Felsenriff lag der
unglückliche Seele-Fant mit einem verknäulten und verwurstelten Halswickel und
einer verrosteten Sicherheitsnadel.
    »Armer
Kerl!« brummte der Professor. Er befreite den Specknacken von Strumpf und
Lappen. »Laß mich in deinen Hals sehen!«
    Seele-Fant
riß den Rachen auf. »Gesund bist du, gottlob! Aber du solltest deine Stimme
eine Weile schonen. Singe nicht so viel und vor
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