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Urmel wird ein Star

Urmel wird ein Star

Titel: Urmel wird ein Star
Autoren: Max Kruse
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Tages dem richtigen Professor
begegnet, dann wird er ihm sagen: ›Na, mein lieber Zwengelmann, sehen Sie nun
ein, was für ein Schafskopf Sie waren?‹«
    Über
unseren Professor konnte ich mich nur wundern. Er war plötzlich ganz zufrieden.
Und es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen. Er wünschte uns alle fort,
ganz rasch. »Ich will ungestört arbeiten«, brummte er. »Mir bleibt nicht viel
Zeit.«

Achtes
Kapitel

In dem das Urmel berichtet, wie Seele-Fant Bedingungen
stellt und alle im Mondschein einen Schwur leisten
     
    Alle,
die bei meiner Ankunft auf Titiwu und während meiner Kindheit schon dagewesen waren,
spielten in dem Film mit und mußten Titiwu jetzt verlassen. Nur drei sollten
hierbleiben: Babu, denn er war erst später zu uns gekommen und so scheu, daß er
nicht unter Menschen sollte; die Krabbe, denn es wäre zu schwierig gewesen,
sich mit ihr in der Zeichensprache zu unterhalten, die außer dem richtigen
Professor niemand beherrschte — auch Zwengelmann nicht! Sie sollte durch
Trickaufnahmen ersetzt werden. Und dann noch Albi, der kleine weiße Seehund.
Doch da stießen wir auf Seele-Fants entschlossenen Widerstand. Da Seele-Fant
bei den wichtigen Unterhaltungen im Blockhaus nicht dabeigewesen war, mußte er
zunächst überhaupt erst einmal unterrichtet werden.
    König
Futsch bat Wutz, sie möge ihn begleiten. Tim Tintenklecks ruderte die beiden
zum Felsenriff. Und König Futsch erläuterte Seele-Fant, worum es ging. Der
König stand aufrecht im Ruderboot, das gefährlich schaukelte, und redete lange
und eindringlich auf Seele-Fant ein. Aber Seele-Fant schüttelte immer wieder
sein massiges Haupt und brummte: »Öch bleube hör.«
    »Ohne
dich geht es nicht!«
    »Ja
jötzt, abör spötör sagt wödör nömand dankö!«
    »Ich
sage jetzt schon danke.«
    »Und
Albö?«
    »Albi
bleibt hier. Er war doch damals noch nicht bei uns und spielt deshalb in dem
Film nicht mit.«
    »Wör
soll söch wohl um öhn kümmörn?«
    »Der
Professor.«
    »Dör
Profössor vörgößt allös. Albö muß möt.«
    »Warum
nicht?« lenkte der König ein. »Er könnte ja bei dir bleiben, in deiner
Begleitung, auch ohne mitzuspielen.«
    »Ich
freue mich, mit dir zusammenzuarbeiten«, grunzte Wutz hilfreich.
    Da
wurde der Blick von Seele-Fant feucht. »Darf öch auch das Löd: ›O rosarotö
Wolkö Wutz‹ söngön?«
    Der
König raunte Wutz leise zu: »Sag ja!«
    Und
Wutz grunzte: »Ich hoffe es, öfföff.«
    »Öch
möchtö, daß ös eun musökalöscher Fölm wörd, eune Fölmopör, völleucht möt döm
Tötöl: ›Söölö-Fants Hochzeut‹.«
    »Hochzeit
mit wem?« murmelte der König. Wutz senkte den Kopf. Und König Futsch lächelte
Seele-Fant freundlich an und meinte: »Schade, daß du nicht tanzen kannst.«
    »Untörwassörballött«,
schlug Seele-Fant vor.
    Dann
hatte der König Bedenken, daß Seele-Fant und Albi schlecht in den Hubschrauber
einsteigen könnten und zusammen vielleicht zu schwer seien, und Seele-Fant
meinte, daß er sowieso lieber zur Filminsel schwimmen wolle.
    Als
das nun auch geklärt war, ruderte Tim Tintenklecks König Futsch und Wutz zur
Insel zurück. Der König atmete auf: »Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.«
    »Ein
ziemlich großer Stein, ein ganzer See-Elefant!« lachte Tim Tintenklecks.
    Aber
Wutz setzte dem König ihre rechte Vorderklaue aufs Knie und grunzte: »Ob dies
nun ein musikalischer Film wird, eine Filmoper oder was immer, öfföff, eines
möchte ich von vornherein klarstellen: Die ›komische Alte‹ spiele ich nicht!«
    »Was
ist das?« fragte Tim Tintenklecks.
    »Eine
alte, schrullige, unmögliche Person, die in allen Lustspielen vorkommt und über
die am meisten gelacht wird.«
    König
Futsch seufzte: »Wünsche habt ihr alle!«
    Und
Tim Tintenklecks sagte: »Sonderbar, daß du überhaupt auf so eine Idee kommst,
liebe Wutz! Das muß doch einen Grund haben?«
    Da
schnaufte Wutz durch die bebenden Nasenlöcher und antwortete nicht mehr.
    In
den wenigen Tagen, die uns bis zur Abreise auf Titiwu noch blieben, schritt Tim
Tintenklecks mit Zeichenblock, Bleistift und Zollstock über die Insel. Er
zeichnete jeden Winkel und nahm die Maße des Blockhauses und notierte sich jede
Einzelheit.
    »Besonders
schwierig wird es, die Höhle mit ihren Tropfsteinen nachzubauen«, stöhnte er.
»Aber vielleicht kommt es nicht so genau darauf an, daß sie originalgetreu
ist.«
    Ich
fand, es käme schon darauf an.
    Aber
ich fand auch, daß die Zeit so schrecklich langsam verstrich. Ich
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