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Urmel wird ein Star

Urmel wird ein Star

Titel: Urmel wird ein Star
Autoren: Max Kruse
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des
Professors großen Leistungen.«
    »Große
Leistung hin, große Leistung her«, knurrte der Professor, »es wird überhaupt
nichts daraus.«
    Ich
wunderte mich über König Futsch. Er war so entschlossen und seiner Sache ganz
sicher. »Überlegen Sie doch«, rief er. »Wir haben Titiwu jetzt notdürftig
getarnt. Das war eine Art militärische Maßnahme. Aber zur Tarnung gehört auch
die Ablenkung. Das ist doch sonnenklar: Angenommen, Sie und die Tiere befinden
sich auf irgendeiner Südseeinsel, wo der Film gedreht wird, dann wird sich eben
jedermann für euch auf eben dieser anderen Südseeinsel interessieren, und
Titiwu ist gänzlich unwichtig geworden. Dann versinkt es in einen friedlichen
Dornröschenschlaf.«
    »Hm...«
    »Und
bedenken Sie, was für ein Triumph dieser Film für Sie werden wird.«
    »Das
ist mir egal, ich pfeife auf jeden Triumph!«
    »Und
auf die fürstliche Summe auch. Millionen allein für das Recht, Ihre Geschichte
zu verfilmen?«
    »Die
stecken Sie sich an den Hut. Ich brauche keine Millionen, ich brauche ein
friedliches Titiwu.«
    »Sie brauchen
keine Millionen. Aber die bedrohte Tierwelt braucht sie. Die Summe wird auf ein
Konto zu deren Gunsten gutgeschrieben. Es soll einer der größten Schutzparks
der Welt damit eingerichtet werden.«
    »Und
ich weiß auch schon wo!« rief ich. »Auf Urwapingschu!«
    »Kein
schlechter Gedanke«, murmelte der Professor widerwillig, »kein schlechter
Gedanke!«
    »Na
also«, rief König Futsch voreilig und schüttelte des Professors Hand.
    »Langsam«,
sagte dieser. »Wenn der Film nicht hier gedreht wird... vielleicht! Aber
keinesfalls spiele ich selber mit!«
    »Wie?
Sie sind doch die Hauptperson. Ohne Sie geht es nicht, dann können Sie gleich
bei Ihrem Nein bleiben.«
    »Lassen
Sie sich etwas einfallen, lieber Futsch«, brummte der Professor. »Mehr können
Sie von mir nicht verlangen. Man wird in drei Teufels Namen doch einen
Schauspieler finden, der meine Rolle spielt! Und er muß sie nicht nur im Film
spielen, er müßte überhaupt so tun, als sei er Habakuk Tibatong.«
    »Warum
das?«
    »Er
soll mich vollkommen ersetzen, damit niemand mehr nach mir fragt, genausowenig
wie nach Titiwu. Ihr eigener Plan, lieber Futsch: Ablenkung, vollkommene
Ablenkung. Dann kann ich hierbleiben und an meiner Erfindung arbeiten. Ja,
dieser Gedanke gefällt mir. Filmt ihr nur recht lange.«
    »Aber
der Mann müßte ja ein Genie sein, kein Schauspieler, denn der würde sich
verraten, irgend etwas Dummes sagen. Es müßte ein Wissenschaftler sein, der auf
alles richtige Antworten gibt. Und dieses Genie finden wir nie!«
    »Ein
Genie? Nein, aber einen Wissenschaftler: ja. Er ist bereits gefunden!«
    »Wer,
wer?« fragten wir alle durcheinander.
    »Direktor
Doktor Zwengelmann«, antwortete der Professor mit hinterhältigem Lächeln.

Siebentes
Kapitel

In dem das Urmel berichtet, wie sich der Professor an
Zwengelmann rächt und wie Naftaline ihren Onkel überredet
     
    Oh, waren wir
sprachlos vor Staunen!
    »Dein
größter Feind, dein langjähriger Widersacher, öfföff«, würgte Wutz hervor.
    »Ja«,
sagte der Professor. »Und das wird meine kleine Rache, wenn er jetzt all das
als seine Entdeckung vertreten muß, was er früher verspottet hat.«
    »Das
ist fast ein teuflischer Gedanke, öfföff!«
    »Teuflisch
oder nicht, jedenfalls gut!«
    »Aber
wird Zwengelmann denn mitmachen?« gab König Futsch etwas unglücklich zu
bedenken.
    »Das
mag Naftaline mit ihm aushandeln. Er hat mir ja versprochen, uns zu helfen!«
    »Und
wir sollen ›lieber Professor‹ zu ihm sagen, öfföff?«
    »Natürlich.
Ich erwarte sogar von euch, daß ihr besonders nett zu ihm seid, ihr alle. Das
ist meine Bedingung. Hört ihr, Wutz... Urmel... Wawa... Ping Pinguin...
Schusch? Auf König Futsch und Tim Tintenklecks kann ich mich wohl verlassen.«
    »Als
ob Menpfen verläßlicher wären als Tiere«, krähte Ping Pinguin gekränkt.
    König
Futsch war der erste, der des Professors Bedingung achselzierte (das Urmel
meint akzeptierte). Er führte ein langes Funkgespräch mit Naftaline in Amerika.
Und dann telefonierte Naftaline mit Rumo Regi.
    Und
Rumo Regi bestimmte eine kleine Insel an der Westküste von Nordamerika zum Ort,
wo wir filmen sollten. Ich weiß nicht, wie sie hieß, wir nannten sie immer nur
»die Filminsel«. Es war eine kleine Insel, mit einer kleinen Stadt, einem Hafen
und einem Flugplatz. Rumo Regi mietete sofort sämtliche freien Zimmer, nicht
nur für seine Mitarbeiter und
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