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Unvermeidlich

Unvermeidlich

Titel: Unvermeidlich
Autoren: Melanie Hinz
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Alex fixiert. Der lässt mich mit dem gleichen Schock in den Augen wieder los.
    „Was ist denn los?“, frage ich und streiche ihr eine blonde Strähne hinters Ohr, obwohl sie das überhaupt nicht mag.
    „Opa hat gesagt, ich kann heute noch mal hier schlafen, wenn ich möchte. Aber ich soll dich fragen, ob ich dafür morgen den Kindergarten ausfallen lassen darf.“
    Eigentlich bin ich da recht streng, doch in wenigen Tagen fangen die Sommerferien an und anschließend kommt sie in die Schule. Dann gibt es keine Ausnahmen mehr und sie muss wirklich jeden Morgen raus.
    „Was sagt die Oma dazu?“
    „Weiß nicht. Die sagt immer, dass sie mich gerne hier hat.“
    Na denn. Zwei freie Abende hintereinander, da will ich mich nicht beschweren.
     
    Manchmal, wenn wir allein sind, nimmt er meine Hand. Auch jetzt, während er mich vom Auto zu meiner Haustür begleitet. Ich weiß nicht, warum er das tut, aber ich werde es ganz sicher nicht hinterfragen. Außerdem muss ich ihn in wenigen Sekunden schon wieder loslassen.
    „Ela?“, fragt er leise neben mir, als ich meinen Schlüssel aus der Handtasche nehme und die Tür aufschließe.
    „Ja, du darfst mit hochkommen“, sage ich und grinse in seine Richtung. Er verzieht keine Miene.
    „Alles okay?“, frage ich besorgt.
    „Natürlich. Ich hab nur wenig Lust, nach Hause zu fahren. Da wartet eh niemand auf mich.“
    „Ich hab bis heute nicht verstanden, warum du bei deinem Beruf kein Haustier hast.“ Auch begreife ich nicht, warum er keine Kinder oder wenigstens eine ernsthafte Beziehung hat, doch das mag ich ihn nicht fragen. Obwohl wir eine recht enge Freundschaft pflegen, scheint diese Frage zu intim. Ich bin mir nicht sicher, ob ich darauf überhaupt eine Antwort haben möchte.
    Ich halte ihm die Tür auf, damit er an mir vorbeigehen kann.
    „Weiß ich auch nicht so genau. Wenn, dann hätte ich gerne einen Hund, aber in meiner kleinen Wohnung ist das nicht ideal, wobei ich ihn tagsüber mit zur Arbeit nehmen könnte. Außerdem ist ein Hund kein Ersatz für die Gesellschaft einer hübschen Frau.“
    Er sollte solche Sachen nicht zu mir sagen.
     
    In der Wohnung streife ich mir erleichtert die Schuhe ab und löse meinen engen Zopf. Alex bleibt reglos hinter mir stehen und sieht dabei zu, wie ich mir die Haare auflockere. Ich weiß nicht, was in den letzten Tagen mit ihm los ist. Irgendetwas ist anders an seinem Verhalten.
    „Hast du noch Lust auf ein Eis?“, frage ich und gehe vor ihm in die Küche. „Das Kind ist aus dem Haus, also können wir auch direkt aus der Packung löffeln.“
    „Nur wenn du Schokolade hast.“
    „Du kennst doch Anna. Ich hab ziemlich jede verfügbare Sorte hier.“ Ich greife in die Besteckschublade und ziehe zwei große Löffel heraus, von denen ich ihm einen über meine Schulter reiche.
    Es macht mich nervös, wenn er so wenig redet. Normalerweise ist er gesprächiger.
    Mit der Eispackung in der Hand setze ich mich auf die Arbeitsplatte und werfe den Deckel achtlos in die Spüle. Bevor ich den ersten Löffel nehme, sehe ich Alex an und warte, dass er etwas sagt. Irgendwas. Aber er spricht nicht und beobachtet mich nur.
    „Was ist los?“, frage ich. „Vorhin hast du mich noch aufgebaut und jetzt schiebst du selbst so eine Laune.“
    „Ich hab keine schlechte Laune“, sagt er und kommt zwei Schritte auf mich zu, bis er direkt vor mir steht. Er sieht mich an, während er seinen Löffel in den Eisbecher steckt, und zwinkert mir mit einem verschmitzten Grinsen zu, bevor er ihn zwischen die Lippen schiebt.
    „Flirtest du mit mir, Alexander?“ Ich wende meinen Blick nicht von seinem Mund ab. Diese Frage sollte ich überhaupt nicht stellen.
    „Du hast keine Ahnung, wie gerne ich das würde.“ Beinahe hätte ich es nicht verstanden, so leise spricht er.
    „Was hast du gesagt?“, frage ich dennoch.
    Lächelnd schüttelt er den Kopf und schiebt sich noch ein Stück näher an mich, sodass er zwischen meinen gespreizten Knien steht. Er steckt seinen Löffel wieder in den Becher und führt ihn anschließend an meinen Mund.
    „Mach auf!“, fordert er heiser. Ich spüre seine Wärme an meinen nackten Oberschenkeln, selbst durch den Stoff seiner Jeans. Angesichts meiner sehr kurzen Shorts fühle ich mich in dieser Position entblößt. Und genau das erregt mich, wie schon lange nichts mehr. Ich weiß, wenn ich jetzt nur leicht die Beine aneinander reibe, dass ich das Piercing an meiner geschwollenen Klitoris spüren kann. Das sollte ich
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