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Unvermeidlich

Unvermeidlich

Titel: Unvermeidlich
Autoren: Melanie Hinz
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solltest du lassen, ansonsten kann ich für nichts garantieren.“ Langsam reibt er sich an meinem Schoß und ich kann durch die Jeans spüren, wie er hart wird. „Dabei hätte ich dich ausnahmsweise gerne noch mal in einem Bett. Aber dazu haben wir in Zukunft hoffentlich regelmäßig die Gelegenheit.“
    „Definitiv. Aber jetzt brauche ich Frühstück. Und du eine Mütze Schlaf.“

24.              
    Er ist der Erste auf so vielen Ebenen. Vor allem ist er aber der erste Mann, der die Nacht in meinem Bett verbringen darf und er ist die erste Person, der ich außerhalb meiner direkten Familie gesagt habe, dass ich sie liebe. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Steffen mich für alle Männer versaut hat und ich nie jemandem trauen konnte. Vielleicht habe ich aber auch immer nur auf Alex gewartet.
    Mein Vater ist noch bis zum Nachmittag desselben Tages geblieben, bevor er sich wieder auf den Weg in die Heimat gemacht hat. Und er hat uns noch ein großes Geschenk gemacht, indem er Anna mitgenommen hat. Sie hatte sowieso keine Lust mehr hierzubleiben und ehrlich gesagt, bin ich erleichtert. Ich liebe mein Kind und ich habe sie gerne bei mir, aber im Augenblick brauchen Alex und ich ein paar ungestörte Stunden, die wir endlich ohne schlechtes Gewissen verbringen. Ich kann zwar den Reflex noch nicht ganz abstellen, doch die Momente, in denen ich mich schuldig fühle, haben deutlich abgenommen.
    Jetzt liege ich im Morgengrauen neben Alex im Bett und beobachte ihn im Tiefschlaf. Er war einfach nur erschöpft gestern Abend, weil er sich geweigert hat, tagsüber den versäumten Schlaf nachzuholen. Man sollte meinen, wir wären wie die Tiere übereinander hergefallen, sobald mein Vater mit Anna das Haus verlassen hat, doch wir waren beide emotional ausgelaugt und einfach nur glücklich mit der Gesellschaft des Anderen. Selbst ein gemeinsames Bad im Whirlpool konnte uns zu nichts hinreißen und hat uns nur schläfriger gemacht. Auch wenn ich die Angst um Anna noch lange nicht abstellen kann, bei meinen Eltern weiß ich sie in guten Händen und deswegen konnte ich die letzte Nacht wie ein Baby in Alex‘ Armen schlafen.
    Jeder Versuch, ihn wachzugucken, scheitert kläglich. Er schläft so tief, dass ich genau hinschauen muss, um festzustellen, dass er noch atmet. Zu gerne würde ich mich jetzt mit ihm durch die Laken wühlen, denn meine Libido ist inzwischen mehr als ausgeschlafen und mindestens ein Körperteil von Alex ist hellwach und einsatzbereit. Doch ich bringe es nicht übers Herz, ihn zu wecken.
    Leise seufzend krabbele ich unter der Decke hervor und schleiche ins Bad. Das Wetter war in den letzten Tagen einfach traumhaft, aber am frühen Morgen ist es immer noch arschkalt. Bibbernd schließe ich das Badezimmerfenster und stelle die Dusche an, um den Raum aufzuwärmen. Nachdem ich meine Blase erleichtert und die Zähne geputzt habe, streife ich meinen Slip und Alex‘ T-Shirt ab, das er mir heute Nacht überlassen hat, als es mir zu kalt wurde. Eigentlich wollten wir Haut an Haut schlafen, aber wenn ich extrem müde bin, dann friere ich sehr schnell. Da reicht auch Alex‘ Körper nicht, um mich aufzuheizen.
    Immer noch bibbernd steige ich unter den warmen Duschstrahl. Erst als mich das Wasser komplett bedeckt, verlässt auch die Kälte meinen Körper.
    Ich greife gerade nach der Shampooflasche, als Alex den Raum betritt. Verschlafen streicht er sich durch die Haare, sieht mich aus zusammengekniffenen Augen an und geht grußlos aus dem Raum.
    Verwirrt sehe ich ihm hinterher. Er hat die Tür weit aufgelassen, also kommt er hoffentlich bald wieder, denn es wird mächtig kalt hier drin. Wenige Momente später höre ich die Spülung der Gästetoilette im Erdgeschoss. Na Gott sei Dank. Wir sind zwar vertraut, aber hoffentlich niemals so vertraut.
    Immer noch völlig verpennt schlurft er ins Bad und schließt die Tür hinter sich. Mit halb geschlossenen Augen drückt er Zahnpasta auf seine Zahnbürste und beginnt zu putzen.
    „Du hättest doch noch schlafen können“, sage ich, während ich meine Haare shampooniere. „Ich wollte gleich los und für uns Brötchen holen.“
    Träge dreht er sich um und lehnt sich mit dem Hintern ans Waschbecken. Er putzt unbeirrt weiter und beobachtet mich dabei. Außer einer Boxershorts trägt er nichts, also tue ich es ihm nach und starre ihn genauso ungeniert an. Schließlich umspielt ein Grinsen seinen mit aufgeschäumter Zahnpasta eingerahmten Mund. Er spült sich den
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