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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt
Autoren: Poppy J. Anderson
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entschieden hatte, den Superbowl zusammen mit Liv, Julian und einigen anderen Spielern bei den Scotts zu schauen. In ihrer Wohnung wäre sie sonst noch die Wände hochgegangen und dank Brians Gesundheitswahn, den er während ihrer Schwangerschaft entwickelt hatte, war sie die Befürchtung nicht losgeworden, ihren liebsten Tag des Jahres mit Karotten und Selleriesnacks fristen zu müssen. Sie brauchte Fleisch! Frittiertes Fleisch! Am liebsten mit scharfen Dips und salzigen Crackern.
    Glücklicherweise konnte man sich bei Liv darauf verlassen, dass sie zu solch besonderen Anlässen das Essen irgendwo besorgen und nicht selbst kochen würde. Daher saß Teddy relativ vergnügt auf der Couch im Hause Scott, hatte einen Teller auf ihrem riesigen Bauch abgestellt und futterte herrliche Chicken-Wings, die mit würziger Sauce bedeckt waren. Die Blicke ihres Mannes, die zwischen Sorge, Missbilligung und Belustigung schwankten, ignorierte sie und starrte entzückt in den Fernseher, wo gerade eine Berichterstattung des letzten Superbowls lief, den die Titans gewonnen hatten. Leider hatten sie es in dieser Saison nicht in die Playoffs geschafft. Trotz allem sportlichen Ehrgeiz sagte sich Teddy, dass sie insgeheim froh darüber war, denn ein Finale in ihrem jetzigen Zustand zu ertragen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Der Stress hätte sie vermutlich ins Irrenhaus gebracht.
    Da ihr Rücken wie verrückt schmerzte, zog sie sich unter Mühen in eine halbwegs aufrechte Position und drückte dem Runningback Blake, der neben ihr auf der Couch saß, den leeren Teller in die Hand.
    „Hol mir bitte ein paar frittierte Bruststücke und Chicken-Wings. Und vergiss den Coleslaw nicht.“
    „Meinst du nicht, dass du genug hattest?“
    Sie würdigte ihn keines Blickes, sondern erklärte mit überraschend geduldiger Stimme, während sie die Sportsendung verfolgte: „Ich unterschreibe deine Gehaltsschecks, also beweg deinen faulen Hintern in die Küche. Wie du siehst, fällt es mir etwas schwer, mir mein Essen selbst zu besorgen.“
    „Teddy, Schatz“, Brian kam mit einer Flasche Bier in der Hand aus der Küche und schaute sie besorgt an. „Willst du nicht eine Pause einlegen? Wie wäre es mit einem Glas Tee?“
    Sie kniff ihre Augen zusammen und musterte ihn grantig. Er hatte gut reden, schließlich sah er nicht wie ein wandelndes Walross aus und konnte sich auch problemlos die Schuhe zubinden, was sie schon seit geraumer Zeit nicht mehr konnte. Natürlich liebte sie ihre Babys, aber ihre eigene Unförmigkeit, ihre Unbeholfenheit und ihre Unberechenbarkeit liebte sie ganz und gar nicht. Beim letzten Wiegen hatte sie dreißig Kilogramm zugenommen, obwohl es sich für sie anfühlte, als wären es mindestens einhundert, während Brian noch immer wie ein strahlender Gott aussah und sich kein bisschen verändert hatte.
    Das war einfach nicht fair! Es war auch nicht fair, dass er ihr nun das Essen verbieten wollte – nicht, nachdem sie wegen seines Gesundheitsfimmels monatelang grüne Smoothies und Quinoa als Frittenersatz hatte hinunterwürgen müssen. Sie war Chefin eines supererfolgreichen Footballteams und hatte ihre eigenen Spieler bestechen müssen, damit sie ihr ein Stück Pizza abgaben, wenn Brian nicht zugesehen hatte! Irgendwann platzte auch ihr Geduldsfaden.
    Verdammt! Es war der Superbowl – sie wollte Chicken-Wings!
    Gerade als sie ihn böse anfunkelte, kam Claire mit Brianna auf der Hüft e ins Wohnzimmer geschlendert, verdrehte mit einem tiefen Seufzer ihre dunkelblauen Augen und schaute Brian kritisch an.
    Wie immer sah sie wie aus dem Ei gepellt aus, trug ihr wundervolles rotes Haar zu einem welligen Bob und hatte sich trotz des zwanglosen Treffens für ein tailliertes Blusenkleid entschieden, das ihre bombastische Figur hervorhob. Teddy hatte Claire noch nie mit strähnigen Haaren, einem Pickel oder gar mit Augenringen erlebt. Die Ex-Freundin ihres Mannes war immer topgepflegt, modisch gekleidet und kam dennoch nicht auf die Idee, sich wie eine Zicke zu benehmen. Tatsächlich mochte Teddy die rothaarige Schönheit, auch wenn sie zugeben musste, dass sie anfangs kritisch beobachtet hatte, wie Brian auf Claire reagierte, wenn die beiden aufeinandertrafen. Es hatte weniger mit Eifersucht zu tun gehabt, weil sie wusste, dass Brian sie liebte, aber da Claire nun einmal wie der wandelnde Traum eines jeden Mannes aussah und Teddy eher durch ihre Exzentrik sowie einen flachen Busen auffiel, war sie nervös gewesen. Erleichtert
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