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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt
Autoren: Poppy J. Anderson
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der kleine Levi vertrauensvoll in Livs Arme kuschelte. War sie ein schlechter Mensch, weil sie sich auch so etwas wünschte?
    „Was stimmt nicht mit mir?“
    „Mit dir stimmt alles. Du hast einfach noch nicht den richtigen Mann gefunden.“
    „Sei mir nicht böse“, Claire verzog grimmig den Mund, „aber diese klischeehaften Aufmunterungsversuche können mir gestohlen bleiben.“
    Ein Vogel flog vor dem Küchenfenster herum und zog Briannas Aufmerksamkeit auf sich. Die Kleine starrte mit entzückten Augen auf den hellbraunen Spatz und wollte vom Schoß ihrer Patentante gleiten. Claire hielt sie sanft davon ab und erklärte an Liv gewandt: „Ich brauche keinen Mann, um glücklich zu sein.“
    „Aber ein Baby würde dich glücklich machen?“
    „Ja.“
    Unschlüssig rührte Liv im Saucentopf und kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. „Versteh mich nicht falsch, Claire. Ich will dich nicht davon abhalten, aber hast du dir das Ganze gut überlegt?“
    „Wie meinst du das?“
    „Nun“, Liv stellte die Herdplatte aus, rückte einen Stuhl beiseite und setzte sich darauf. „Ein Baby bedeutet viel Verantwortung ...“
    „ Liv, ich bin kein unreifer Teenager!“
    „Ich weiß, aber als Alleinerziehende ...“
    Mit einem Schnauben sah Claire an die Decke. „Meine Mom war auch alleinerziehend und hat sowohl meine Schwester als auch mich mit einem Job als Sekretärin durchs College gebracht, nachdem mein Dad gestorben war. Mein Job dagegen ist sicher und sehr gut bezahlt.“
    Noch immer runzelte Liv die Stirn. „Eigentlich dachte ich eher daran, dass du dich völlig allein um das Baby kümmern müsstest. Finanzielle Unabhängigkeit ist wichtig, aber es ist nicht alles.“
    „Das weiß ich doch“, seufzte Claire schwer. „Glaub mir, es wäre mir hundertmal lieber, wenn ich einen wunderbaren Ehemann an meiner Seite hätte, der mich liebt und sich Kinder von mir wünscht, aber den habe ich nun einmal nicht. Länger will ich nicht warten und eventuell meine Chance verpassen, ein Kind zu bekommen.“
    Anstatt darauf zu ant worten, murmelte Liv verdrossen: „Ich verstehe die Männerwelt einfach nicht!“
    „Frag mich einmal“, gluckste Claire, auch wenn ihr gar nicht danach war. Vermutlich war es der Galgenhumor, der sie lachen ließ, denn besonders amüsant fand sie das Ganze wirklich nicht.
    „Nein, ich meine, dass ich nicht verstehen kann, dass du nicht längst glücklich verheiratet bist! Alle Männer, denen du begegnest, sabbern den Boden voll ...“
    „Liv“, ein wenig verlegen verdrehte sie die dunkelblauen Augen. „Das stimmt nicht.“
    „Und ob das stimmt! Schau dir doch nur mal die Partys in unserem Haus an, wenn das Team dabei ist. Kaum kommst du zur Tür rein, fallen den Jungs die Augen aus dem Kopf. Ich dachte, dass Blake einen Herzinfarkt bekäme, als du dieses dunkelblaue Kleid und die Mörderstilettos zu Levis Taufe getragen hast. Zu deiner hammermäßigen Figur und deinem hübschen Gesicht hast du zudem ein sehr kluges Köpfchen und einen geradezu perversen Sinn für Humor. Wenn Männer darauf nicht stehen, worauf denn dann?“
    Claire zuckte mit der Schulter und schmiegte ihr Kinn auf Briannas Köpfchen . „Anscheinend auf irgendetwas anderes.“
    „Ach, Claire ...“
    Liv war ihre beste Freundin, also konnte sie ihr problemlos gestehen, woran sie wirklich dachte. „Ich bin noch nie geliebt worden. Niemand zuvor hat mich wirklich geliebt. Ich komme mir wie ein Sexobjekt vor. Ständig wollen Männer mit mir schlafen, aber mit mir alt werden will niemand. Das ist verdammt demütigend, Liv.“
    „Du bist eine schöne Frau, Claire.“
    Den Blick ihrer Freundin beantwortete sie mit einem verzerrten Lächeln. „Weißt du, wie ich mich fühle, wenn ich merke, dass ein Mann nur mit mir schlafen will, aber keinerlei Interesse daran hat, mich kennenzulernen? Ich fühle mich absolut wertlos, unwichtig und minderwertig. Wie eine Frau zweiter Klasse.“
    „Das ist Unsinn und das weißt du auch“, Livs Mund verzog sich nach unten. „Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit, dass du Brian etwas bedeutet hast. Auch Caleb hing an deinen Lippen, wenn du über deinen Job gesprochen hast.“
    Claire seufzte schwer. „D u musst das nicht beschönigen. Keiner der Männer, mit denen ich jemals zusammen war, würde mich als die Liebe seines Lebens bezeichnen. Und das tut weh.“
    Seufzend beobachtete sie, wie Liv sich über den Küchentisch beugte und nach ihrer Hand griff. Sofort schossen ihr die
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