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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt
Autoren: Poppy J. Anderson
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zog mit einem beklemmenden Gefühl im Magen in ihre eigene Wohnung ab. Das dichte Schneetreiben auf den Straßen New Yorks, die Eiseskälte durch den unbarmherzigen Wind und die winterliche Dunkelheit passten wirklich wunderbar zu ihrer momentanen Stimmung. Normalerweise war sie nicht der Typ für Winterdepressionen – oder für irgendwelche anderen depressiven Verstimmungen –, aber seit einiger Zeit fühlte sie sich absolut leer und ständig einsam. Da half es nicht einmal, dass sie viele Freunde und einen tollen Job hatte, in dem sie aufging.
    In ihrer Wohnung angekommen, wurde sie von ihrer getigerten Katze Mia begrüßt, die sich um ihre Beine schlängelte, während sich Claire die mit Schnee bedeckten Schuhe und ihre Jacke auszog.
    „Hallo, meine Süße“, vorsichtig nahm sie Mia hoch und kuschelte die Katze an sich, bevor sie mit ihr auf dem Arm durch den Flur lief und das gemütliche Wohnzimmer ansteuerte. Sie liebte ihre Wohnung und war Brian von Herzen dankbar, dass er ihr dieses Schmuckstück besorgt hatte, nachdem sie von heute auf morgen ohne Wohnung dagestanden hatte. Es war ihr Glück gewesen, dass er die richtigen Leute kannte, die ihr innerhalb von wenigen Stunden eine traumhafte Wohnung in SoHo mit drei Zimmern, einem Kamin und einem Balkon besorgt hatten. Außerdem war die Wohnung auch noch bezahlbar und befand sich in einem ruhigen Haus, das in einer hübschen Seitenstraße lag. Mehr konnte man sich doch gar nicht wünschen.
    „Hast du mich vermisst?“ Sie rieb ihre Nase an Mias seidenweichem Fell und erfreute sich an dem leisen Maunzen, das gleich darauf ertönte.
    Manchmal brauchte sie ein paar Kuscheleinheiten ihrer Katze und war froh, dass sie Mia hatte. Tatsächlich schien die Katze einen sechsten Sinn dafür zu haben, wann ihr Frauchen ein wenig Aufmunterung gebrauchen konnte. Wenn es Claire nicht besonders gut ging, schlich sich die Katze in ihr Bett und blieb die ganze Nacht. Dass Mia dann bei ihr war, empfand Claire als wunderbar tröstlich und störte sich nicht einmal an den gelegentlichen Blähungen des Fellknäuels, auch wenn sie sich in solchen Momenten eine Gasmaske wünschte.
    Gerade als sie auf die gepolsterte Fensterbank in ihrem Wohnzimmer zuging, klingelte das Telefon, das Claire mit der linken Hand ergriff und an ihr Ohr hielt, bevor sie sich auf das gemütliche Polster setzte, die Beine hochlegte und sich gegen die kalte Fensterscheibe lehnte.
    „Hallo?“
    „Hallo, Schwesterherz!“
    Claire schnitt eine Grimasse und streichelte das weiche Fell ihrer Katze, die es sich schnurrend auf ihrem Schoß gemütlich machte. „Sabrina, wie geht’s?“
    „Mir geht’s super!“
    „Und wie läuft das Studium?“
    „Ach ... ähm ... das Studium läuft ganz gut. Und wie geht es dir?“
    Mit einem trockenen Lachen schaute Claire auf die nächtliche Straße unter sich und hätte am liebsten den Kopf geschüttelt. Ihre kleine Schwester log, da ihr Studium alles andere als gut lief. Das wusste Claire aus erster Hand, schließlich stand sie mit Sabrinas Tutor in Kontakt, der erst vor ein paar Tagen ziemlich besorgt geklungen hatte, nachdem sie schon wieder einen Abgabetermin für eine Hausarbeit verpasst hatte. Leider ließ ihre kleine Schwester das Studium schleifen, was ihrer Mutter das Herz brechen würde, schließlich steckte sie neben hohen Erwartungen auch alle ihre Ersparnisse in Sabrinas Ausbildung.
    Eigentlich hatte Claire schon seit ein paar Tagen mit ihrer zwölf Jahre jüngeren Schwester reden wollen, damit sie zur Vernunft kam, und war einerseits froh, dass Sabrina nun von selbst angerufen hatte, da die Zweiundzwanzigjährige alle Klischees von feierwütigen Studenten erfüllte und so gut wie nie in ihrem Studentenheim zu finden war. Andererseits war Claire gerade nicht in der Verfassung, ihrer kleinen Schwester den Kopf zu waschen, da sie sich lieber ein bisschen länger selbst bemitleidet hätte. Sie war gerade in der richtigen Stimmung, um ihr Cello auszupacken und sich mit ein paar komplizierten Musikstücken abzulenken, jedoch dachte sie an ihre Mom, die nicht in der Lage war, sich mit Sabrinas übersprudelndem und unbesonnenem Wesen auseinandersetzen zu können, weswegen sie schließlich in den sauren Apfel beißen musste.
    „Mir würde es wesentlich besser gehen, wenn mich dein Tutor nicht ständig anrufen würde, weil du deine Prüfungen schmeißt“ , seufzte sie und kraulte Mias Nacken.
    „Oh Mann, Claire“, beschwerte sich Sabrina sofort . „Der Mann
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