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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt
Autoren: Poppy J. Anderson
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berichtete, musste sie sich doch jetzt eingestehen, dass es verdammt deprimierend war, auf diese Weise nach dem Vater ihres Babys zu suchen. Stimmproben, Haarfarben, Berufsbezeichnungen oder Schriftproben sagten nun einmal nichts über den Charakter eines Menschen aus. Im Grunde wollte sie sich hier nicht umschauen müssen. Sie wollte einen Mann, mit dem sie eine liebevolle Beziehung führen und Kinder bekommen könnte.
    Niedergeschlagen klappte Claire den Laptop zu und ging zu ihrem Cellokoffer, der neben dem Wohnzimmerfenster stand. Während sie den Koffer öffnete und den Bogen in die Hand nahm, dachte sie kurz über ihr Gespräch mit Liv nach. Vielleicht war das Date, das sie vorgeschlagen hatte, ja doch ein Volltreffer.
     
     
     
     
    2. Kapitel
     
     
    Teddy MacLachlan-Palmer war immer eine zierliche, beinahe jungenhafte Erscheinung gewesen, die mit einer gertenschlanken Figur hatte auffahren können, was man momentan nicht von ihr behaupten konnte. Momentan watschelte sie eher durch die Gegend, falls sie es überhaupt schaffte aufzustehen, und ihre Füße konnte sie schon seit Monaten nicht mehr sehen. Die körperlichen Veränderungen setzten ihr jedoch wenig zu. Viel schlimmer empfand sie die Tatenlosigkeiten während der letzten Schwangerschaftswochen, da sie bereits im Mutterschutz war und zuhause Däumchen drehte.
    Anders ausgedrückt: ihr war sterbenslangweilig.
    Heimlich ließ sie sich Quartalsberichte, Geschäftsdaten oder andere Unterlagen zuschicken, damit Brian dies nicht bemerkte. Er führte sich ziemlich autoritär auf, seitdem er sie dabei erwischt hatte, wie sie vor lauter Langeweile die Wohnung auf Vordermann hatte bringen wollen und auf eine Leiter gestiegen war, um das Bücherregal abzustauben. Er war völlig ausgerastet und im Gesicht rot angelaufen, was Teddy faszinierend gefunden hatte, da Brian normalerweise nie die Geduld verlor und dermaßen wütend wurde. Ihr war nichts übriggeblieben, als ihm zu versprechen, solche Aktionen in Zukunft zu unterlassen und sich in der restlichen Schwangerschaft ganz brav zu verhalten. Für ihn hieß dies, dass sie zuhause auf der Couch liegen, stundenlang fernsehen oder schlafen sollte. Für sie jedoch hieß es, dass sie ihren Stellvertreter in der Geschäftsführung der Titans nervte, ihn ständig anrief, auf der Couch alle Berichte durchging und von zuhause aus Telefonate mit Geschäftskunden führte, sobald Brian die Wohnung verließ.
    Teddy fand, dass er es mit seinen Sorgen ziemlich übertrieb, schließlich war sie eine junge, aktive Frau mit einer geradezu mustergültigen Schwangerschaft, die noch lange nicht in den Mutterschutz, sondern an ihren Schreibtisch gehörte. Die Babys sollten erst in vier Wochen geboren werden und in der noch verbleibenden Zeit hätte sie viel Arbeit erledigen können, die jetzt ihr Stellvertreter übernehmen musste. Auch wenn es peinlich war, dies eingestehen zu müssen, war sich Teddy klar, dass sie ein Kontrollfreak war. Es war ihr entsetzlich schwergefallen, das Zepter aus der Hand zu geben, aber Brian hatte nicht nur sie, sondern die komplette Verwaltungsebene der Titans durch seine ständige Sorge wahnsinnig gemacht. Daher hatte sie es für besser gehalten, ihren Mutterschutz anzutreten, bevor ihre Mitarbeiter in den Streik traten, weil der übernervöse Quarterback und Kapitän des Teams ihnen das Leben erschwerte. Glücklicherweise hatte sich ein perfekter Stellvertreter gefunden, dem sie bedingungslos vertrauen konnte – immerhin lag ihm der Verein nicht weniger am Herzen als ihr.
    Mitch Cahill war der perfekte Kandidat für den Posten des General Managers gewesen. Er hatte nicht nur selbst viele Jahre bei den Titans gespielt und war vor Brian der Quarterback und Kapitän gewesen, sondern besaß das Vertrauen des gesamten Vereins. Teddy wusste, dass sie sich zu einhundert Prozent auf ihn verlassen konnte. Das Betriebswirtschaftsstudium und die Branchenerfahrung innerhalb der NFL hatten ihr die Entscheidung nicht schwer gemacht. Sogar ihre Mutter, die manchmal zu kritisch war, was Teddys Entscheidungen betraf, war von Anfang an begeistert von dieser Idee gewesen. Zwar schienen alle total begeistert darüber zu sein, dass Mitch wieder im Verein arbeitete – auch wenn es außerhalb des Feldes war –, Teddy musste jedoch gestehen, dass das Nichtstun verdammt frustrierend war.
    Die Langeweile der letzten Zeit ließ sie mittlerweile ziemlich zickig werden, weswegen Brian heute nicht protestiert hatte, als sie
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