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Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Titel: Unvergesslich wie deine Leidenschaft
Autoren: M Banks
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wollte. Er verdiente keine zweite Chance. Er verdiente ihre Liebe nicht. Aber er wollte, dass sie ihn liebte. Mehr als alles auf der Welt.
    „Bitte geh nicht.“
    Sie wandte sich zu ihm um, und die tiefe Traurigkeit in ihrem Blick erschütterte ihn. „Verstehst du denn nicht, Ryan? Mit uns kann es niemals funktionieren. Du vertraust mir nicht. Deine Familie und deine Freunde hassen mich. Was für ein Leben wäre das für mich? Ich verdiene mehr. Es hat lange genug gedauert, bis ich das begriffen habe. Ich bin erneut bei dir eingezogen, obwohl ich mir geschworen hatte, das nie wieder zu tun. Ich habe noch einmal deinen Antrag angenommen. Weil ich so in dich verliebt war und daran geglaubt habe, dass wir eine Zukunft haben könnten. Ein Riesenirrtum. Manche Hindernisse sind unüberwindlich.“
    Sie schloss die Augen, als ein neuer Anflug von Schmerz über ihr Gesicht huschte. Und sie schwankte, musste sich mit einer Hand an der Kommode festhalten.
    „Kelly, was ist los?“
    Sie rieb sich die Stirn, und als sie ihn anschaute, irrte ihr Blick umher. „Mein Kopf.“ Sie gab ein Wimmern von sich, und da war Ryan klar, dass etwas nicht in Ordnung war. Etwas, was über ihren momentanen seelischen Stress hinausging.
    Alarmiert beobachtete er, wie ihr Gesicht aschgrau wurde. In ihren Augen blitzte Panik auf, und für einen Moment sah sie ihn Hilfe suchend an.
    Bevor er reagieren konnte, versagten ihr die Beine, und sie glitt lautlos zu Boden.

16. KAPITEL
    „Kelly!“
    Ryan kniete sich neben Kelly auf den Fußboden. Instinktiv zog er sie in die Arme, doch sie war ganz steif, und ihr Körper zuckte wie im Krampf. Auf ihren Lippen bildete sich leichter Schaum. Panisch griff er nach seinem Handy und wählte die Notfallnummer.
    „Ich brauche einen Krankenwagen“, erklärte er knapp. „Meine Verlobte. Sie ist schwanger. Ich glaube, sie hat einen Krampfanfall.“ Ihm war klar, dass das ziemlich konfus klang, obwohl er sich bemühte, ruhig zu bleiben. Mechanisch beantwortete er die Fragen der Notrufzentrale.
    Plötzlich entspannte sich Kellys Körper, und ihr Kopf sackte auf die Seite. Ryan suchte ihren Puls. Dann beugte er sich über sie und prüfte, ob sie atmete.
    „Verlass mich nicht, Kelly“, flüsterte er verzweifelt. „Bitte halte durch. Ich liebe dich so wahnsinnig.“
    Er hob ihre schlaffe Hand an – die, an der sein Ring steckte –und drückte sie an seine Wange. Dann küsste er sie, während er leise schluchzte. Noch nie im Leben hatte er solche Angst gehabt.
    Die Minuten zogen sich endlos hin. Die Dame in der Zentrale stellte ihm immer noch Fragen und sprach ihm Mut zu. Aber Kelly blieb bewusstlos, und je länger sie leblos auf dem Boden lag, umso größer wurden seine Panik und seine Hilflosigkeit.
    Nach einer halben Ewigkeit erschienen endlich die Rettungssanitäter, die sich sofort um Kelly kümmerten. Die ganze Zeit stand Ryan wie betäubt daneben.
    Als sie mit ihr auf einer Trage zum Fahrstuhl eilten, lief er hinterher und stieg hinter Kelly in den Rettungswagen.
    Auf halbem Weg zum Krankenhaus zog er sein Handy aus der Tasche. Doch wen sollte er schon anrufen? Kalte Wut packte ihn. Genau die Menschen, denen er bedingungslos vertraut hatte, hatten sich unverzeihlich verhalten, allen voran sein Bruder. Bis jetzt hatte er nicht gewusst, wie sich richtiger Hass anfühlte.
    Er vergrub das Gesicht in den Händen und zwang sich, nicht die Fassung zu verlieren. Nicht jetzt. Kelly brauchte ihn. Er hatte sie schon einmal im Stich gelassen, als sie ihn dringend gebraucht hatte.
    Jetzt würde er eher sterben, als sie glauben zu lassen, sie sei nicht das Allerwichtigste auf der Welt für ihn.
    Ryan stand still da, als der Arzt ihm erklärte, dass Kellys Zustand wirklich ernst sei. Gerade bekam sie eine Magnesiumsulfat-Infusion, die ihren Blutdruck senken und weiteren Krämpfen vorbeugen sollte. Aber wenn sich in den nächsten Stunden keine Wirkung zeigte, würde man einen Kaiserschnitt vornehmen müssen.
    „Und wie hoch ist das Risiko für das Kind?“, brachte Ryan mühsam heraus. „Eigentlich ist es noch zu früh, oder?“
    „Wir haben leider keine andere Wahl. Wenn wir nichts unternehmen, könnten beide sterben, Mutter und Kind. Das Einzige, was bei Eklampsie hilft, ist, das Baby auf die Welt zu holen. Wir untersuchen gerade, wie weit seine Lunge ausgereift ist. In der vierunddreißigsten Woche hat das Kind sehr gute Chancen, ohne Komplikationen zu überleben.“
    Ryan fuhr sich mit einer Hand durchs Haar.
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