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Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Titel: Unvergesslich wie deine Leidenschaft
Autoren: M Banks
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angestiftet?“
    Jarrod richtete sich ein bisschen auf, um sich an die Wohnzimmerwand zu lehnen, und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Er wirkte müde.
    „Genau. Sie ist total ausgerastet, als sie rausgefunden hat, dass du Kelly einen Antrag gemacht hast. Sie war wild entschlossen, zu verhindern, dass du eine mittellose Aufsteigerin heiratest. Ihre Worte, nicht meine. Erst dachte ich, sie sei übergeschnappt und würde sich schon wieder einkriegen. Aber dann wollte sie, dass ich Kelly kaufe. Falls sie das Angebot ablehnte, sollte ich ihr die erfundene Vergewaltigungsstory anhängen. Ich schwöre dir, Ryan, ich hätte sie nicht vergewaltigt. Ich wollte das nur vortäuschen, damit du glaubst, wir hätten miteinander geschlafen.“
    „Mein Gott“, murmelte Cam. „Das ist absolut irre.“
    Ryan war wie betäubt. Seine eigene Mutter hatte so etwas Krankes getan? Das war einfach unvorstellbar. Wie konnte jemand einen anderen Menschen derart hassen, dass er vor nichts zurückschreckte, um ihn loszuwerden?
    „Sie hat mich zu dem Essen gestern Abend eingeladen. Aber sie hat mir gesagt, dass du mich dabeihaben wolltest, Ryan, ehrlich. Du und Kelly, ihr wolltet die Vergangenheit begraben und neu anfangen, hat sie behauptet. Ich wollte nicht kommen, weil ich Angst hatte, dass Kelly sich aufregt und dass du wütend bist. Aber Mom hat beteuert, dass du ausdrücklich darum gebeten hast, dass ich komme. Und ich habe gehofft, dass du und Kelly … dass ihr mir vielleicht verzeihen könnt und wir wieder eine Familie sein können. Wie früher.“
    Ryan war auf einmal so elend zumute, dass er nur noch weg wollte. „Du bist nicht mehr meine Familie. Das sind jetzt Kelly und unser Kind. Ich will dich nie wieder sehen. Falls ich dich jemals in Kellys Nähe erwische, wirst du es bereuen, das schwöre ich dir.“
    „Ryan, tu das nicht. Bitte.“
    Schon an der Tür drehte Ryan sich langsam um. „Hat sie dich so angefleht wie du mich jetzt, Jarrod? Hat sie dich angefleht, aufzuhören?“
    Jarrod wurde puterrot, und dann senkte er den Blick, weil er seinem Bruder nicht länger in die Augen sehen konnte.
    „Komm“, sagte Cam leise. „Lass uns gehen.“
    Vor dem Haus bedeutete Ryan Cam, in den Wagen einzusteigen. „Fahr zurück. Ich nehme mir ein Taxi. Ich muss erst noch zu meiner Mutter.“
    Cam zögerte. „Bist du sicher, dass ich dich nicht begleiten soll?“
    „Ja. Das ist etwas, was ich allein erledigen muss.“
    Nachdem Ryan an die Haustür seiner Mutter geklopft hatte, öffnete ihm eine Hausangestellte, und er verlangte knapp, seine Mutter zu sprechen.
    Einen Augenblick später erschien diese mit besorgter Miene im Foyer.
    „Ryan? Ist etwas passiert? Du hast gar nicht angerufen, um zu sagen, dass du kommst.“
    Er sah sie unverwandt an und fragte sich, wie er die Frau, die ihn zur Welt gebracht hatte, so falsch hatte einschätzen können. Sie war zwar schon immer egozentrisch gewesen, aber bisher hatte er sie nicht für boshaft genug gehalten, um einer unschuldigen Frau Schaden zuzufügen.
    Selbst jetzt, nach allem, was geschehen war, fehlten ihm die Worte. Er hasste sie abgrundtief. Seine Familie. Die Menschen, auf die er sich eigentlich verlassen können sollte, waren … schlecht.
    Die Ironie des Ganzen entging ihm nicht. Auch Kelly hätte sich auf ihn verlassen können sollen. Aber genau wie seine Familie ihn verraten hatte, hatte er Kelly verraten. Vielleicht war er seiner Mutter und seinem Bruder ähnlicher, als er wahrhaben wollte.
    „Ryan?“
    Seine Mutter blieb vor ihm stehen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    Er stieß sie weg und wich angewidert einen Schritt zurück.
    „Fass mich nicht an! Ich weiß, was du getan hast. Oder vielmehr, was ihr getan habt, du und Jarrod. Das werde ich euch nie verzeihen.“
    Bestürzt wandte sie sich ab und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Sie ist nicht die Richtige für dich, Ryan. Du solltest nicht mit ihr zusammen sein. Wenn du dich nicht so in sie verguckt hättest, so geblendet wärst vor … Begierde, würdest du das genauso sehen.“
    „Du streitest es nicht einmal ab. Mein Gott. Was hat Kelly denn getan, um so von dir behandelt zu werden? Sie liegt jetzt im Krankenhaus. Sie ist mit meinem Kind schwanger, deinem Enkelkind. Und sie war schon schwanger, als du Jarrod zu ihr geschickt hast, um über sie herzufallen. Wie irre muss man sein, um so was zu tun?“
    „Ich schäme mich nicht dafür, dass ich meine Söhne beschützen will“, sagte sie steif.
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