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Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Titel: Unvergesslich wie deine Leidenschaft
Autoren: M Banks
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wärmende Sonne ihre Erstarrung wegtauen und neue Erkenntnisse bringen. Kelly sah plötzlich einiges klarer. Sie sah, dass Ryan sich wahnsinnig anstrengte, um sie glücklich zu machen. Ein Funken Hoffnung keimte in ihr auf, doch sie verdrängte ihn, weil sie Angst hatte, ihn wachsen zu lassen. Sie wagte es nicht, Vermutungen anzustellen.
    „Aber Ryan, du lebst in New York. Deine Familie lebt dort. Du hast dort deine Arbeit, deine Firma, deine Freunde. Du kannst nicht einfach hierherziehen, nur weil wir hier ein paar glückliche Tage verbracht haben.“
    „Kann ich das nicht?“
    Er nahm ihre Hand. „Es gibt vieles, was du nicht weißt, Kelly. Ich habe es dir noch nicht erzählt, weil du im Krankenhaus genug Stress hattest: Ich habe meinen Bruder und meine Mutter aus meinem Leben verbannt. Aus unserem gemeinsamen Leben.“
    „Oh, Ryan …“ Ihr traten Tränen in die Augen. Egal wie sehr sie die beiden verabscheute, dass er mit ihnen brach, hatte sie nicht gewollt.
    Er wischte eine Träne mit dem Daumen weg. „Vergieß ihretwegen bloß keine Tränen, oder meinetwegen. Die beiden sind es nicht wert. Ich bedaure nicht, dass ich mich von ihnen getrennt habe. Ich bedaure nur, dass ich ihnen erlaubt habe, dich zu verletzen, dass ich sie so lange nicht durchschaut habe.“
    „Aber du hast nur wegen mir mit ihnen gebrochen“, sagte sie gequält. „Ryan, sie sind deine Familie. Gerade bist du vielleicht wütend auf sie. Aber was ist in einem Jahr oder in ein paar Jahren? Wirst du dann böse auf mich sein, weil ich einen Keil zwischen euch drei getrieben habe?“
    „Du bist nicht verantwortlich für das, was sie getan haben. Das sind ganz allein die beiden selbst. Ich hasse sie für das, was sie getan haben. Sie sind mehr als verachtenswert. Sie verdienen es nicht, dass du dir Gedanken um sie machst oder ich mir. Unser Kind soll nie diesem Gift ausgesetzt sein. Glaubst du wirklich, ich würde den beiden erlauben, Teil unseres Lebens zu sein? Nach allem, was sie dir angetan haben?“
    Kelly liefen die Tränen über die Wangen. Auch wenn sie selbst nichts mehr mit seinen Verwandten zu tun haben wollte, wollte sie auf keinen Fall, dass Ryan litt.
    „Lass uns nicht mehr über sie reden“, sagte er leise. „Sie sind kein Thema mehr. Ich möchte lieber über uns reden. Kannst du mir je verzeihen, Kell? Kannst du mich vielleicht wieder lieben?“
    Er erhob sich von der Treppenstufe und sank vor Kelly auf die Knie. Dann ergriff er ihre beiden Hände.
    „Damals hast du vor mir gekniet und mich angefleht, dir zu glauben und dich nicht vor die Tür zu setzen. Jetzt bin ich mit Flehen dran, Kelly. Ich verdiene nicht, dass du mir vergibst, aber ich bitte dich trotzdem flehentlich darum. Ich liebe dich. Ich möchte, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Hier. Auf dieser Insel. Weit weg von allem Unglück der Vergangenheit.“
    „Du möchtest, dass wir hierbleiben?“
    Er nickte. „Ich habe dieses Haus gekauft. Das Krankenhaus steht für alle Eventualitäten für dich bereit. Ich habe dafür gesorgt, dass unser Kind, falls nötig, die bestmögliche Betreuung bekommt. Ich möchte, dass wir neu anfangen, diesmal wirklich neu. Ich bitte dich um diese Chance. Gib mir die Chance, alles zu tun, damit du mich wieder lieben kannst.“
    Kellys Herz machte einen Sprung, und der tiefe Schmerz, der solange auf ihrer Seele gelastet hatte, verschwand und machte neuer Hoffnung Platz – und Liebe. Diesmal verdrängte sie die Hoffnung nicht, die in ihr aufkeimte. Sie ließ ihr freien Lauf.
    Sie nahm Ryans Gesicht in ihre Hände. Sie konnte es nicht fassen, dass auch ihm ein paar Tränen über die Wangen liefen. In seinen Augen las sie Verzweiflung – und Angst –, aber auch Hoffnung.
    „Ich liebe dich so sehr“, gestand sie leise. „Ich war so lange wütend auf dich, habe mir eingeredet, dass ich dich hasse. Meine Wut hat mich ganz unglücklich gemacht. Sie hat ständig auf mir gelastet und mich niedergedrückt. Mit diesem Gift im Herzen kann ich nicht mehr leben. So will ich nicht mehr leben.“
    Ryan schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, spiegelten sie so tiefe Erleichterung und Verletzlichkeit wider, dass Kelly ohne jeden Zweifel wusste, dass sie richtig entschieden hatte.
    „Wenn du mir all die kränkenden, gehässigen Vorwürfe verzeihen kannst, die ich dir gemacht habe, kann ich dir auch verzeihen, dass du mir nicht vertraut hast.“
    „Oh, Kelly. Ich habe alle deine Vorwürfe verdient. Was ich dir angetan habe,
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