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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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der hinter dem Lenkrad saß, trug im Gegensatz zu ihnen ein verwaschenes Polohemd und rauchte eine Zigarette.
    Die beiden Männer nahmen die Rucksäcke von den Schultern, zogen die schwarzen Mützen und Pullover aus und ersetzten sie durch T-Shirts und Baseballmützen.
    Jetzt drehte sich Pablo zum ersten Mal um und blickte zum Bergwerksgelände zurück. Wallende Qualmwolken standen über dem Komplex und wurden von den lodernden orangefarbenen Flammen mehrerer Brandherde erleuchtet. Die Feuerlöschausrüstung des Bergwerks war beklagenswert unzureichend und konnte gegen die zahlreichen Brände nur wenig ausrichten. Allem Anschein nach breitete sich die Feuersbrunst immer weiter aus.
    Pablo gestattete sich ein zufriedenes Grinsen. Abgesehen von dem plötzlichen Auftauchen des Wachmanns, war alles nach Plan verlaufen. Von den beiden wichtigsten Extraktionsanlagen, dem Herz des gesamten Komplexes, wäre bald nur noch ein Haufen Brandschutt übrig. Da er kein Erz mehr verarbeiten konnte, wäre der Betrieb für mindestens ein Jahr, wenn nicht gar zwei, stillgelegt. Und wenn sie Glück hatten, würde die Katastrophe als unglücklicher Unfall betrachtet werden.
    Juan folgte seinem Blick und betrachtete das lodernde Inferno mit sichtlicher Genugtuung. »Sieht fast so aus, als hätten wir den gesamten Bundesstaat angezündet.«
    Die fernen Flammen flackerten in den Augen des großen Mannes, als er sich zu Juan umwandte.
    »Nein, mein Freund«, sagte er mit einem gemeinen Grinsen. »Wir haben sogar die ganze Welt in Brand gesetzt.«

2
    Schweiß perlte am Hals des Präsidenten hinab und tränkte den Kragen seines gestärkten weißen Oberhemdes. Die Quecksilbersäule erreichte beinahe tropische Werte, was für einen Juni in Connecticut ungewöhnlich war. Ein leichter Wind, der vom Block Island Sound herüberwehte, schaffte es nicht, die feuchte Schwüle zu mindern, so dass die Flusswerft einem Treibhaus glich. In Gebäude 260, einer riesigen grünen Konstruktionshalle, kämpfte die Klimaanlage vergebens gegen die Nachmittagshitze.
    Die Electric Boat Company hatte an ihrem Standort am Thames River 1910 mit dem Bau von Dieselschiffsmotoren begonnen, doch letztlich wurden die Konstruktion und der Bau von Unterseebooten zum Haupterwerbszweig der Firma. Die Werft in Groton lieferte ihr erstes U-Boot im Jahr 1934 an die Navy aus und war seitdem maßgeblich an der Konstruktion und dem Bau jeder weiteren wichtigen Klasse amerikanischer Unterwasserkriegsschiffe beteiligt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wartete in der grünen Montagehalle der imposante Rohbau der North Dakota , das jüngste Jagd-U-Boot der Virginia-Klasse, auf seine endgültige Fertigstellung.
    Schwerfällig und mit einem missgelaunten Knurren stieg der Präsident von einer Gerüsttreppe, die vom Kommandoturm der North Dakota herabführte, auf den Zementboden der Halle. Als überdurchschnittlich große Person, die enge Räume hasste, dankte er seinem Schicksal, dass der Rundgang durch das Schiffsinnere beendet war. Wenigstens war es innerhalb des Boots kühler gewesen. Angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft darbte und der Kongress es nicht schaffte, tragfähige Beschlüsse zu fassen, erschien der Besuch einer Schiffswerft als unwichtigster Punkt auf seiner Tagesordnung. Aber er hatte dem Marineminister versprochen, dass er seinen Teil dazu beitragen wolle, die Moral der Werftarbeiter anzuheben. Während eine kleine Delegation eilig auf ihn zukam, unterdrückte er sein Missfallen, indem er sich bewundernd über die Dimensionen des U-Boots äußerte.
    »Eine wirklich erstaunliche Konstruktion.«
    »Ja, Sir«, sagte ein blonder Mann in einem Maßanzug, der an der Seite des Präsidenten klebte, als sei er durch eine unsichtbare Fessel mit ihm verbunden. »Sie ist wirklich ein technisches Wunderwerk.« Assistant Chief of Staff Tom Cerny hatte sich während seiner Tätigkeit auf dem Capitol Hill auf Verteidigungsfragen spezialisiert, ehe er in die Administration gewechselt war.
    »Sie ist ein wenig länger als die Boote der Seawolf-Klasse, aber verglichen mit einem Trident geradezu winzig«, sagte der Fremdenführer, ein jungenhafter leitender Ingenieur von Electric Boat. »Die meisten Menschen sind daran gewöhnt, diese Schiffe im Wasser zu sehen, wo zwei Drittel ihrer Masse untergetaucht und daher unsichtbar sind.«
    Der Präsident nickte. Das U-Boot, das auf mächtigen Stützblöcken ruhte, erdrückte sie fast mit seinem mehr als einhundertzwanzig Meter langen
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