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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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ersten Gesteinsbrecher und die Sortieranlage durchlaufen. Die Leiche des Wächters geriet in die zweite Phase der Pulverisierung, in deren Verlauf das Erz in baseballgroße Stücke zerschlagen wurde. Eine dritte Zerkleinerungsphase zerstampfte die Steine zu feinem Grieß. Wenn jemand das grobe braune Pulver, das sich auf dem letzten Förderband auftürmte, eingehender untersucht hätte, hätte er einen seltsamen rötlichen Schimmer wahrgenommen, der auf die sterblichen Überreste des Wächters hinwies.
    Obgleich das Zertrümmern und Zermahlen wichtige Abschnitte im Produktionsablauf des Tagebaus darstellten, waren sie weniger bedeutsam als das, was im zweiten Gebäudekomplex ein Stück bergauf geschah. Pablo blickte zu den Lichtern der Gebäudegruppe in der Ferne, wo das zermahlene Erz mit Laugen versetzt wurde, die es in die Mineralien aufspaltete, die in ihm enthalten waren. Da sie in diesem Bereich keine Fahrzeuge in Bewegung beobachten konnten, machten er und Juan sich mit zügigem Tempo auf den Weg.
    Die Männer mussten die offene Grube an ihrem östlichen Rand passieren und suchten durch einen Sprung in einem offenen Kanal Deckung, als ein Kipplaster vorbeigerumpelt kam. Kurz darauf meldete sich Eduardo per Funk und warnte sie, dass sich ein Sicherheitswächter mit einem Pick-up-Truck auf Kontrollfahrt über das Gelände befand. Sie suchten den Schutz einer Abraumhalde auf und verharrten dort reglos fast zwanzig Minuten lang, bis sich die Rücklichter des Pick-ups in Richtung Haupttor entfernten.
    Sie hielten auf die beiden größten Gebäude des oberen Komplexes zu, dann schwenkten sie nach rechts und näherten sich einem kleinen Schuppen, der vor einem hoch aufragenden Propangastank stand. Juan holte die Drahtzange hervor und schnitt eine Öffnung in den Maschendrahtzaun, der den Tank und den Schuppen sicherte. Pablo schlüpfte hindurch, umkreiste den massigen Tank und ging vor seinem Einfüllventil auf die Knie hinunter. Nachdem er eine kleine Plastiksprengstoffladung aus dem Rucksack geangelt hatte, drückte er eine Zündkapsel hinein und klebte die Ladung unter das Ventil. Er stellte den Zeitzünder auf zwanzig Minuten, aktivierte ihn und schlängelte sich durch den Zaun wieder nach draußen.
    In ein paar Schritten Entfernung verstreute Pablo die Schuhe, die Pistole und das Halfter des Wächters auf dem Boden. Dann folgte die Brieftasche, immer noch mit seinem Geld gefüllt, dann die zerknautschte Zigarettenpackung. Es hatte zwar wenig Aussicht auf Erfolg, aber eine oberflächliche Überprüfung führte vielleicht zu dem Ergebnis, dass der Wächter in der Nähe eines undichten Gastanks mit offenem Feuer hantiert hatte – und durch die Explosion regelrecht verdampft worden war.
    Die beiden Männer huschten zum nächsten Gebäude, einer Wellblechhalle, in der Dutzende von mechanisch betriebenen und mit Auswaschlaugen gefüllte Wannen standen. Eine kleine Gruppe von Arbeitern, die als Nachtwache eingeteilt waren, beaufsichtigten die Wannen.
    Die beiden Eindringlinge unternahmen keinen Versuch, in das Gebäude einzudringen; stattdessen galt ihr Interesse einem geräumigen Schuppen an einer Seitenwand der Halle, in der chemische Grundstoffe gelagert wurden. In weniger als einer Minute brachte Pablo eine zweite mit Zeitzünder versehene Sprengladung an einer Palette voller Fässer mit der Aufschrift SCHWEFELSÄURE an und verschwand gleich darauf wieder in der Dunkelheit.
    Sie gelangten zu einer zweiten Extraktionshalle etwa einhundert Meter entfernt und warteten, während die Zeitzünder die Sekunden vertickten. Auf der Rückseite der Halle fand Pablo den Absperrhahn der Hauptwasserleitung. Er verfolgte auf seiner Armbanduhr den Lauf des Sekundenzeigers bis kurz vor der Zündung der Sprengladungen, drehte den Absperrhahn zu und unterbrach die Wasserversorgung des Gebäudes.
    Ein paar Sekunden später explodierte der Propangastank mit einem Donnern, das von den umliegenden Hügeln widerhallte. Die Nacht wurde zum Tag, als der blaue Explosionsblitz die Landschaft erhellte. Der obere Teil des Gastanks hob wie eine Atlas-Rakete ab und stieg senkrecht in den Himmel, ehe er als Feuerball in die offene Fördergrube in der Nähe stürzte. Brennende Trümmer flogen in alle Richtungen und prasselten auf Gebäude, Fahrzeuge und Produktionsanlagen in einem Umkreis von einhundert Metern herab.
    Der Trümmerregen fiel noch hernieder, als die zweite Sprengladung einen Berg mit Schwefelsäure gefüllter Fässer in die erste
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