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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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seine Heckwelle zu sehen war. Das Flugzeug musste also schnellstens zuschlagen. Die aus der Luft abgeworfenen Sprengladungen explodierten in einer vorher festgelegten Wassertiefe von nur fünfundzwanzig Fuß. Wenn dem U-Boot genug Zeit geblieben war, wäre es längst tiefer abgesunken.
    Der Pilot startete einen weiteren Anflug und orientierte sich nun an einer Markierungsboje, die sie vor dem ersten Angriff abgeworfen hatten. Während er sich nach den Resten der verlaufenden Heck welle des U-Boots richtete, berechnete er im Kopf seinen weiteren unsichtbaren Kurs, dann lenkte er die dickbäuchige Catalina dicht an der Boje vorbei.
    »Wir nähern uns«, meldete er dem Bombenschützen. »Klink aus, wenn du ein Ziel siehst.«
    Der Bombenschütze der achtköpfigen Flugzeugbesatzung sichtete das Unterseeboot, legte einen Schalter um und gab das zweite Paar Wasserbomben frei, das unter den Tragflächen der Catalina befestigt war.
    »Wasserbomben ausgeklinkt. Diesmal genau im Ziel, würde ich meinen, Captain.«
    »Wir sollten zur Sicherheit noch einen dritten Versuch machen und dann zusehen, ob wir irgendwo in der Nähe ein Oberwasserschiff anfunken können«, erwiderte der Pilot und legte die Maschine bereits für eine scharfe Wende auf die Seite.
    Beide Explosionen ließen die Schotten der Barbarigo vibrieren. Die Deckenbeleuchtung flackerte, und der Druckkörper ächzte, aber kein Wasserschwall ergoss sich ins Innere. Für einen kurzen Moment schien der betäubende Explosionsknall, der in den Ohren jedes Besatzungsmitglieds ähnlich nachhallte wie die Glocken des Petersdoms, die einzige Folge des Angriffs zu sein. Doch dann wurde das Glockenläuten von einem metallischen Klirren übertönt, das vom Heck ausging und von einem schrillen Jaulen abgelöst wurde.
    Der Kapitän spürte, wie sich die Trimmung des U-Boots leicht veränderte. »Irgendwelche Schäden an Bug und Heck oder am Rumpf?«, rief er. »Aktuelle Tauchtiefe?«
    »Zwölf Meter, Tenente«, antwortete der Steuermann.
    Niemand im Kontrollraum sagte ein Wort. Eine Kakophonie von Zisch- und Knarrlauten lief durch das Schiffsinnere, während das U-Boot tiefer sank. Doch es war das Geräusch, das sie nicht hörten, das in ihren Ohren nachhallte – das laute Klatschen und Klicken eines Wasserbombenpaars, das direkt neben dem getauchten U-Boot explodierte.
    Die Catalina hatte es beim letzten Überflug aus weiterer Entfernung abgeworfen, da der Pilot einen nördlichen Kurs angenommen hatte, während die Barbarigo nach Süden abgeschwenkt war. Die letzten dumpfen Explosionen hatten das Unterseeboot kaum er schüttert, während es tiefer sank und außer Reichweite der Wasserbomben gelangte. Die Anspannung entlud sich in einem kollektiven Aufatmen, als die Mannschaftsangehörigen feststellten, dass sie vorläufig in Sicherheit waren. Die einzige Gefahr, die ihnen jetzt noch drohte, wäre ein Oberwasserschiff der Alliierten, das Kurs auf ihre gegenwärtige Position nahm, um sie erneut anzugreifen.
    Ihre Erleichterung erhielt jedoch durch einen lauten Ruf des Steuermanns einen abrupten Dämpfer.
    »Capitano, wir verlieren an Geschwindigkeit!«
    Conti kam heran und kontrollierte eine Batterie von Anzeigeinstrumenten in der Nähe des Steuerstandes.
    »Die Elektromotoren sind unversehrt und in Betrieb«, meldete der junge Seemann stirnrunzelnd. »Aber die Antriebswelle dreht sich nicht.«
    »Sala soll sich sofort bei mir melden.«
    »Jawohl, Capitano.« Ein Seemann in der Nähe des Periskops machte Anstalten, den Chefingenieur der Barbarigo zu holen. Er war gerade zwei Schritte weit gekommen, als der Offizier im Verbindungsgang zum Schiffsheck erschien.
    Wie ein Bulldozer schob Chefingenieur Eduardo Sala seine massige Gestalt mit stampfenden Schritten vorwärts. Er kam auf den Kapitän zu und starrte ihn aus harten dunklen Augen an.
    »Gut, dass Sie schon da sind«, sagte der Kapitän. »Wie ist unser derzeitiger Betriebszustand?«
    »Der Druckkörper ist unversehrt, Signore. Wir haben ein Leck an der Dichtung der Hauptantriebswelle, das wir zurzeit verschließen, zumindest so gut es geht. Außerdem muss ich einen Verletzten melden – Ingenieur Parma ist bei dem Bombenangriff gestürzt und hat sich das Handgelenk gebrochen.«
    »Zur Kenntnis genommen, aber was ist mit dem Antrieb? Sind die Elektromotoren außer Betrieb?«
    »Nein, Signore. Ich habe die Hauptmotoren stillgelegt.«
    »Sind Sie verrückt, Sala? Wir werden angegriffen, und Sie schalten die Motoren aus?«
    »Sie
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