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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern
Autoren: Jo Clayton
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ein kleiner Exkurs zu den ersten vier DIADEM-Bänden.
    Aleytys ist keine strahlende Heldin, kein schwertschwingendes Superweib, sondern in erster Linie Mensch, einsam, verletzlich, impulsiv, mit Stärken und Schwächen, zu denen sie steht, mit denen sie sich auseinandersetzt. Ihre Mutter Shareem entstammte der geheimnisvollen Superrasse der Vryhh, erlitt auf Jaydugar, einer Welt mit primitiven Sozialstrukturen, Schiffbruch, wurde an den Azdar in die Sklaverei verkauft und von diesem prompt vergewaltigt. Sie gebärt dem mächtigen Clan-Fürsten eine Tochter – Aleytys. Und präsentiert ihm, nachdem sie von einer langen Krankheit genesen ist, eine Kostprobe ihrer PSI-Talente. Dann flüchtet die Sternenhexe, verläßt ihre kleine Tochter Aleytys und Jaydugar, und fortan lebt Azdar in der ständigen Angst, daß seine Bastard-Tochter die unheimlichen Talente ihrer Mutter geerbt haben könnte. Noch gibt es keine Anzeichen dafür. Aber Aleytys’ Leben ist vorgezeichnet: Als Tochter der Sternenhexe lebt sie nahezu ohne Rechte, von ihrem Vater gehaßt, gefürchtet, geduldet (weil ihm dies von Shareem unter Androhung einer fürchterlichen Rache anempfohlen worden war). Von kaum jemandem geliebt, läßt sie den Kopf dennoch nicht hängen, verbringt ihr Dasein als modernes Aschenputtel. Sie schrubbt Wäsche, hütet ihre Cousine, wird herumgestoßen, wehrt sich, so gut es geht.
    Der Haß auf sie schwelt. Aleytys wächst heran. Dann eskaliert das Geschehen und bringt die entscheidende Wende.
    Der Dieb Stavver stürzt auf der Flucht vor den spinnenartigen RMoahl, denen er das DIADEM gestohlen hat, mit seinem Raumschiff auf Jaydugar ab. Alles ist wie damals, als Shareem, die Sternenhexe, abgestürzt ist. Die Azdarha glauben demgemäß, der „Feuerball“, der auf ihrer Welt niedergegangen ist, sei der Beginn der Rache Shareems. Und plötzlich haben sie Angst vor Aleytys. Sie beschließen, die Flucht nach vorn anzutreten – Aleytys soll auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.
    Aleytys, mittlerweile von Vajd, einem Traumsänger und Poeten schwanger, flieht in die Bergwildnis, schlägt sich, ganz allein auf sich gestellt, durch. Hier erwachen ihre Talente …
    Sie trifft die Hexen, die über die weiten Steppen Jaydugars ziehen – und Stavver, dem das DIADEM mittlerweile seinerseits von den Hexen abgeknöpft wurde. Die Hexen erkennen in Aleytys die von dem DIADEM Auserwählte und überreichen es ihr. Es verschmilzt buchstäblich mit ihrem Kopf, tritt mit ihrem Zentralnervensystem in Kontakt und hält noch einige Überraschungen bereit. Geschenk oder Fluch – das wird sich erst noch herausstellen.
    So weit, so gut. Aleytys und Stavver entkommen von Jaydugar. Allerdings sind sie damit nicht gerettet, im Gegenteil: Die rechtmäßigen Besitzer des DIADEMS, die RMoahl, sind ihnen dicht auf der Spur, werden ihnen immer auf der Spur bleiben, denn sie können das DIADEM orten, egal wo es sich befindet. Eine Flucht beginnt, aber auch Aleytys’ Suche nach ihrer Mutter Shareem und der geheimnisumwitterten Welt der Vryhh.
    Bemerkenswert, daß die RMoahl nie als widerwärtig, abstoßend oder gar als charakterlich mies dargestellt werden. Hier vermeidet Jo Clayton bewußt die in der Science Fiction häufig anzutreffende Schwarz-Weiß-Malerei; die RMoahl sind im Recht.
    Es folgen der zweite (LAMARCHOS) und dritte (IRSUD) DIADEM-Band. Die Beziehung Aleytys/Stavver ist, obwohl anfangs eine Haß-Liebe-Beziehung, ebenfalls nie klischeehaft gezeichnet. Im Lamarchos-Band schläft Aleytys mit einem anderen, jüngeren Mann und denkt nicht daran, dies vor Stavver reumütig geheimzuhalten. Als er daraufhin beleidigt weggehen will, sagt sie ihm sehr deutlich, daß sie sich als völlig selbständigen und freien Menschen versteht, nicht als Weibchen, das allemal nach einem „Getümmel“ in die starken Arme des Beschützers flieht.
    Im dritten Band scheidet der Dieb Stavver (ein bisher doch recht sympathisch aufgebauter Handlungsträger) aus der Handlung aus. Aleytys’ neuer Freund/Geliebter ist ein durch und durch unselbständiger, in Komplexen und Selbstzerwürfnissen gefangener Alien, schwach, aber lieb und ehrlich, der erst einmal lernen muß, daß er auch andere Gefühle als nur Unterwürfigkeit jedem gegenüber aufzubringen imstande ist, daß er ein denkendes Individuum ist. Wie die Liebe (und nicht nur die körperliche Liebe) Aleytys’ zu diesem insektoiden Mann beschrieben wird, das ist sehr einfühlsam, sehr liebevoll – und sehr
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