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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Andersen
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richtig vergewaltigt worden.«
    »Du magst nicht wirklich penetriert worden sein, aber du warst gestern Abend bedroht davon. Griffus hat mit deinen Gefühlen gespielt, Ivy, deine Ängste ausgenutzt. Er ist in deine Wohnung eingedrungen, und er hatte vor, in deinen Körper einzudringen. Auch wenn es dazu nicht gekommen ist, hat er dir Gewalt angetan. Geh zu einer dieser Beratungsstellen. Sprich mit jemandem. Die Frauen, die dort arbeiten, messen nicht den Grad der Gewalt. Sie wissen, was du durchgemacht hast, da die meisten von ihnen dasselbe durchmachen mussten. Sie können dir helfen.« Er strich ihr die Haare aus der Stirn. »Und wenn du nicht alleine gehen willst, bitte Jaz, dich zu begleiten. Sie kann ein solches Gespräch vielleicht auch ganz gut brauchen.«
    Ivy richtete sich plötzlich auf. »Oh Gott, meine Familie!«
    »Nur die Ruhe, Liebes.« Vincent zog sie wieder zu sich herunter.
    »Vincent, lass mich los. Ich muss -«
    Vincent legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Mach dir keine Sorgen«, versicherte er ihr. »Ich habe vorhin mit Babe gesprochen, und sie sagte mir, dass der Notarzt Terry und Jaz gestern Abend in die Uniklinik gebracht hat. Jaz ist relativ bald wieder entlassen worden und hat die Nacht bei ihren Eltern verbracht. Terry haben sie über Nacht dabehalten, weil sein Zustand ein bisschen kritischer war, aber inzwischen ist er über den Berg. Ich habe deiner Tante gesagt, dass wir so um drei in der Klinik vorbeikommen.« Er rollte sich auf den Rücken, ohne sie loszulassen, und streckte die freie Hand aus, um seine Uhr vom Nachttisch zu nehmen und einen Blick darauf zu werfen. »Was mir dreieinhalb Stunden lässt, nach Downtown zu fahren, eine Aussage zu machen, meinen Bericht zu schreiben und wieder hierher zurückzukommen.«
    Er küsste sie flüchtig, zog seinen Arm unter ihr hervor und kletterte aus dem Bett. Ivy betrachtete seinen nackten Rücken, als er durch das Zimmer ging. »Vincent?«
    Er drehte sich in der Tür um. »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    Seine Zähne hoben sich perlweiß von seinen dunklen, von Bartstoppeln überschatteten Wangen ab, als er sie anlächelte. »Das ist genau das, was ich hören will, Süße. Mehr will ich nicht.«
     
    Vincent sah zu, wie Ivys Familie sie vor Terrys Krankenhauszimmer umringte. Arme schlossen sich um sie. Stimmen, der Umgebung angemessen leise, sprudelten Fragen und Befürchtungen hervor, versicherten ihr ihre Zuneigung und Unterstützung. Vincent hielt sich währenddessen im Hintergrund und versuchte, Gesichter und Namen einander zuzuordnen.
    Sherry und Jaz kannte er. Sam und Davis war er dagegen nie richtig vorgestellt worden, aber Ivy hatte sie ihm schon so oft auf irgendwelchen Fotos gezeigt, dass er sie ohne weiteres erkannte. Das galt auch für zwei weitere ältere Cousins.
    Er sah dem Treiben kurze Zeit zu, und dann trat er zu Jaz, die sich nach der Begrüßung etwas abseits von den anderen gestellt hatte. Mit besorgtem Blick sah sie zu ihm auf.
    »Wie kommen Sie damit klar?«, fragte er leise.
    Sie sah ihn an, als vermute sie ein verborgenes Motiv hinter seiner Frage, dann antwortete sie kurz angebunden. »Mir geht es gut.«
    Vincent zog sein Notizbuch aus seiner linken Hosentasche, fischte aus einer anderen Tasche einen Stift und kritzelte etwas. Dann riss er das Blatt heraus und reichte es ihr. »Das sind die Nummern von einigen Beratungsstellen, die Ihnen dabei helfen können, mit der traumatischen Erfahrung von gestern Nacht fertig zu werden«, erklärte er ihr. »Ich möchte, dass Sie zusammen mit Ivy dorthin gehen, sie können euch helfen.«
    Sie nahm das Blatt und betrachtete es einen Moment. Dann hob sie langsam wieder ihre Augen. Sie glänzten tränenfeucht. »Warum sind Sie so nett zu mir?«, fragte sie mit belegter Stimme. »Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen, und ich habe dieses Schwein in unsere Familie geschleppt.«
    »Nein, Jasmine, das haben Sie nicht«, sagte Vincent mit Nachdruck. »Sie wurden von einem Mann missbraucht, der ein Meister der Täuschung war.«
    »Das mag sein, aber Terry wurde schwer verletzt und Ivy beinahe vergewaltigt, weil ich so leichtgläubig bin und mir so verzweifelt eine Beziehung wünsche, weil ich endlich heiraten und Kinder haben will.«
    »Nach dem, was ich gehört habe, sind Sie auch beinahe vergewaltigt worden. Himmel noch mal, Jaz, tun Sie sich das nicht an. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viele Opfer ich gesehen habe, die die Schuld für die Handlungen irgendeines Verbrechers bei
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