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Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
Autoren: Izabelle Jardin
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Park.
    Schon von Weitem hört sie Stimmen, fröhlich und ausgelassen.
    Ihr Blick fällt noch einmal in einen Spiegel, der nah am Eingang steht, und ihr gefällt, was sie sieht. Unter dem Korsett spürt sie die Striemen der vergangenen Nacht bei jedem Atemzug, und ein warmes Gefühl macht sich breit in ihrem Bauch.
    Bauchgefühl, denkt sie erstaunt, Bauchgefühl ist doch etwas, was mich normalerweise nur daran hindert, Unvernünftiges zu tun. Immer etwas Unangenehmes! Dieses Bauchgefühl ist nicht unangenehm. Im Gegenteil, ich bin gespannt, aufgeregt!
    Die Dame geht nun vor ihr, sie kann sich fast hinter ihr verstecken, als ihre Ankunft von den anderen bemerkt wird. Augenblicklich verstummen die Gespräche an dem großen runden Tisch im Garten, der beladen ist mit allem, was der Mensch sich zum Frühstück wünschen kann.
    Er löst sich aus der Gruppe und kommt auf die beiden Frauen zu.
    „ Guten Morgen, mein Lieber“, begrüßt die Dame ihn, „ich habe sie dir ein wenig gerichtet und wünsche dir viel Vergnügen!“
    Er nimmt ihre Hände, hält sie um Armeslänge von sich weg und betrachtet seine Morgengabe.
    Sie ist es nicht gewohnt, gewogen, gemessen, inspiziert und so genau betrachtet zu werden. Die Art jedoch, in der er es tut, dieser Blick, in dem sie schon wieder Verlangen erkennen kann, ist bar jeder Kritik und verrät uneingeschränkte Begeisterung.
    Eine Winzigkeit zu lang, zu intensiv für einen unverfänglichen Morgenkuss, berühren seine Lippen ihren Mund, und sie bemerkt, wie diese kleine Geste ausreicht, sie schon wieder zu entflammen.
    „ Wunderschön bist du“, fast schon vertraut ist ihr seine Stimme. „ Komm frühstücken!“
    Vergnügte Begrüßungen empfangen sie, Susanna springt auf, umarmt Juliette und lobt ihr bezauberndes morgendliches Outfit.
    „ Entweder dieses umwerfende Weib hat keine einzige Falte oder unsere Stylingmeisterin hat ein großartiges Werk fertiggebracht“, bemerkt er.
    „ Mein Lieber, in unserem Alter ist man nicht mehr faltenfrei“, neckt Susanna. „Du bist bloß zu eitel, deine Brille aufzusetzen.“
    „ Hör sich einer das an! Ich und eitel! Ich bin so uneitel wie“
    „ Du bist ungefähr so uneitel wie der Sonnenkönig“, kontert Susanna schlagfertig, „aber es ist wirklich eine Gnade, dass Männer ab vierzig nach und nach im gleichen Maße an Sehkraft verlieren, wie die Faltenbildung bei uns Frauen fortschreitet. Und ich muss schon sagen, ich liebe es, wenn Männer eitel sind!“
    Alle anwesenden Frauen lachen zustimmend und es ist unübersehbar, wie ertappt sich die Männer fühlen.
    Mit einem Seitenblick auf „ihren“ schönen, eitlen Mann neben sich beschließt Juliette, sich selbst zukünftig den kleinen Gefallen zu tun, beim Blick in den Spiegel grundsätzlich keine Brille mehr aufzusetzen.
     

     

    Sie setzten sich in das der Buchhandlung angegliederte kleine Café und redeten, bis der Kellner sie bat zu gehen, weil er schließen müsse.
    Später wird sie sich nur vage an die ungemütlichen, verchromten Kaffeehausstühle erinnern, an das grelle Licht, die vielen Spiegel. Der Ort war kalt, wenig einladend in seiner modernen, stylischen Art, nur dazu gedacht, im Gedränge der hektischen Einkaufswelt einen schnellen Cappuccino herunterzugießen, um gleich wieder weiterzueilen.
    Juliette und Susanna war es egal gewesen, sie hatten sich so viel zu erzählen über die letzten zwei Jahrzehnte.
    „ Wie ist es dir ergangen?“, wollte Susanna wissen. Schon immer war es ihre Angewohnheit gewesen, zunächst zuzuhören, ehe sie über sich selbst sprach.
    „ Ach, m eine Geschichte ist nicht sehr spannend“, erwiderte Juliette, „da genügen ein paar Sätze! Nach dem Studium bekam ich die Möglichkeit, unserer guten alten Uni treu zu bleiben, eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin hielt mich mit meinen geringen Ansprüchen ganz gut über Wasser. Ich konnte halbwegs ordentlich promovieren und, obwohl ich weiß, dass das äußerst selten ist, bekam ich dort sogar eine Dozentenstelle.“
    Susanna zog die Augenbrauen hoch und machte ein anerkennendes Gesicht, das kurz danach aber einen fast verschwörerischen Ausdruck annahm. „Und die Männer“, sagte sie, „was ist mit den Männern? Du bestehst doch aus mehr als nur Hirn! Was ist aus Jerome geworden?“ Plötzlich brach sie in Gelächter aus, Juliette stimmte ein und sie erinnerten sich an die unsägliche Geschichte, als dieser Jerome, ein Student aus Frankreich, sie für „ganz kurze Zeit“
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