Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)
Autoren: Fleur McDonald
Vom Netzwerk:
Amanda kühl von oben herab. »Wie kommst du dazu, einfach so in mein Haus zu platzen und mich zu beschimpfen?«, sagte er. »Vielleicht möchtest du dich zuerst setzen und mir alles in Ruhe erklären?«
    »Sag mir«, entgegnete Amanda aufgebracht, »warum hat deine Mutter versucht, meinem Vater Kyleena abzujagen?«
    »Verzeihung, Amanda, aber ich weiß nicht, wovon du sprichst. Hast du deine Tabletten nicht genommen?«
    »Die achtzig Hektar, die mein Großvater freundlicherweise deiner Familie überlassen hat, waren deiner Mutter, die zugleich die Halbschwester meines Vaters ist, also nicht genug. Sie wollte alles haben. Ist das richtig?«
    Adrian rollte mit den Augen. »Wie ich sehe, geht deine Fantasie wieder mit dir durch.«
    »Hör auf, mich so herablassend zu behandeln! Ich kann nicht fassen, dass du mich tatsächlich heiraten wolltest, obwohl du gewusst hast, dass wir Cousin und Cousine sind. Was steckt denn wirklich hinter deinem Interesse an mir? Wolltest du mich vor der Trauung überreden, Kyleena an dich zu überschreiben, und dann die Hochzeit abblasen? Du kalter, hinterhältiger Bastard« , zischte Amanda.
    »Cousin und Cousine, sagst du?« Adrian sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. »Ich fass es nicht! Woher hast du diese Information?«
    Amanda nahm das Blatt aus dem Umschlag, das dem Brief beigefügt war, und wedelte damit vor seiner Nase herum. »Dieses Papier hier beweist, was du mir und meiner Familie angetan hast. Es ist die Geburtsurkunde von Rose Greenfield, geborene Cramm. Mein Großvater war so clever, seine Tochter zu adoptieren, bevor er das Land an deine Familie überschrieb.«
    »Jetzt reicht’s aber!« Adrian verlor die Beherrschung und knallte die Faust auf den Tisch. »Dein Großvater hat meine Großmutter geschwängert und sie in den Selbstmord getrieben! Die Greenfields waren der Meinung, das mit achtzig Hektar Land wiedergutmachen zu können. Das ist nichts. Sie wollten sich damit nur von ihrer Schuld freikaufen.
    Ist dir eigentlich klar, dass meine Urgroßmutter sich totgeschuftet hat, um meine Mutter großzuziehen? Die Anstrengung hat sie früh ins Grab gebracht, worüber meine Mutter jahrelang nicht hinwegkam«, brauste Adrian auf. Er trat hinter dem Tisch hervor, das Gesicht rot verfärbt. »Schön, ich gebe zu, wir haben es auf Kyleena abgesehen. Schließlich hätten wir die Farm verdient. Aber jetzt, wo nur noch ich übrig bin, kann ich mich zurücklehnen und in Ruhe abwarten, bis du Kyleena so weit runtergewirtschaftet hast, dass ich es zu einem Spottpreis bekomme.
    Natürlich habe ich gehofft, die Farm umsonst zu kriegen. Aber inzwischen denke ich, die Heirat mit dir wäre ein viel zu hoher Preis gewesen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich ernsthaft in Erwägung gezogen habe, dich zu heiraten«, stieß Amanda hervor. »Wäre ich nicht so eingeschüchtert und verängstigt gewesen, wäre ich niemals auf die Idee gekommen. Also schön, Adrian, wenn wir hier schon reinen Tisch machen, dann sag mir auch, wie bist du über den Fluss gekommen, um nachts Kieselsteine auf mein Dach zu werfen? Und wessen Wagen war das, mit dem du mich spätabends erschreckt hast? Du warst auch derjenige, der den Hahn am Wassertank umgestellt hat, als es so brütend heiß war, stimmt’s? Du wolltest mein Vieh verdursten lassen, richtig? Um mich finanziell und seelisch unter Druck zu setzen, während du gleichzeitig den großen Retter gespielt hast, stimmt’s? Hast du darum auch meinen Hafer vernichtet? Ich wette, du hast das Glyphosat heimlich in meine Sprühanlage gefüllt. Hast du auch meine fünf Schafböcke auf dem Gewissen? Und steckst du hinter der Sache mit meiner abgehängten Wäsche und all den anderen kleinen Tricks, um mich in den Wahnsinn zu treiben? Und was ist mit den Briefen? Gehen die auch auf dein Konto?« Amanda war derart außer sich vor Wut, dass sie sich nur mit Mühe beherrschen konnte.
    Aber Adrian lachte nur spöttisch. »Deine Geschichte klingt ziemlich fantastisch. Ich gebe zwar zu, dass ich Kyleena haben will, aber ich würde mich niemals dazu herablassen, dein Dach mit Steinen zu bewerfen. Und wo, wenn ich fragen darf, sind deine Beweise? Die Polizei wird dich auslachen!« Adrian nahm wieder Platz und widmete sich seiner Müslischale. »Ich denke, es ist Zeit, dass du verschwindest. Und nimm deine Wahnvorstellungen mit. Anscheinend bist du deinem Großonkel Charles aus England ähnlich – der war auch seelisch aus dem Gleichgewicht. Hast du gewusst, dass er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher