Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
Kontrolle geriet – wenn es sein musste, stieß er mich sogar mit aller Kraft von sich. Allerdings fiel es ihm immer schwerer, Gelassenheit zu bewahren.
    Ich hatte ihn zwar nie danach gefragt, doch seine Körpertemperatur stieg offenbar immer nur dann an, wenn wir körperlichen Kontakt hatten. Bei dem einzigen leidenschaftlichen Kuss, den wir jemals gewechselt hatten, hatte sich seine Haut angefühlt, als stünde sie in Flammen.
    » Hast du sie gesehen? « , fragte Milo.
    Ich wollte schon eine spitze Bemerkung machen, weil mein Bruder mir einen der seltenen Momente allein mit Jack ruiniert hatte, doch dann sah ich, dass er verzückt in den Himmel starrte. Er konzentrierte sich völlig auf den Nachthimmel und hatte gar nicht gemerkt, dass er gestört hatte.
    » Nein, tut mir leid, die habe ich verpasst « , sagte ich.
    » Bestimmt kommt noch eine « , versicherte Milo, der wohl das Bedauern in meiner Stimme gehört hatte.
    Klar mochte ich Sternschnuppen, doch gegen einen Kuss mit Jack kamen sie nicht an. » Hoffentlich « , erwiderte ich nur.
    Ich schwamm noch ein bisschen, während Jack, der mittlerweile Übung darin hatte, mich zu ignorieren, wieder mit Matilda spielte. Die arme Matilda stand am Ende des Stegs und bellte, weil sie nicht ins Wasser wollte. Milo, der des Sternenguckens müde war, half Jack dabei, den Hund dazu zu bringen, ins Wasser zu springen.
    Plötzlich hatte ich keine Lust mehr zu schwimmen. Nach dem Adrenalinschock, den erst der Beinahetod durch das Seeungeheuer und dann der Beinahekuss mit Jack ausgelöst hatten, war ich müde und ausgelaugt. Mir war klar, dass mir Jack eine Weile aus dem Weg gehen würde. Obwohl mir der Ablauf mittlerweile vertraut war, hatte ich mich noch lange nicht damit abgefunden.
    » Ich gehe mal wieder rein und sehe nach, ob Mae Hilfe braucht « , sagte ich zu niemand Bestimmtem. Matilda war ohnehin viel interessanter als ich.
    Als ich das Ende des Stegs erreicht hatte, hörte ich hinter mir ein Platschen und die Triumphrufe der beiden Jungs. Matilda war endlich gesprungen. Wenn es für mich und Jack nur auch eine so einfache Lösung gegeben hätte.
    Ich wickelte mir das Handtuch wieder um und ging durch die Terrassentür ins Haus. In der durch die Klimaanlage erzeugten arktischen Kälte stellten sich mir sämtliche Haare auf. Aus der Stereoanlage röhrte Amy Winehouse, für die Mae jüngst eine Schwäche entwickelt hatte. Jack wollte sie immer dazu bewegen, sich die aktuellen Charts anzuhören, doch über Amy Winehouse und Norah Jones war sie noch nicht hinausgekommen.
    Mae tanzte durch die Küche und benutzte einen Pfannenwender als Mikrofon. Obwohl mir die Sache mit Jack noch nachging, musste ich lachen.
    » Oh mein Gott! « Mae legte sich die Hand aufs Herz und sah mich mit ihren goldenen Augen verlegen an. » Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt! «
    » Hast du mich denn nicht hereinkommen hören? « , fragte ich, während sie die Stereoanlage leiser drehte. » Ich dachte immer, ihr hättet übermenschlich gute Ohren? «
    » Ja, schon, wenn wir aufpassen « , erwiderte Mae und lächelte mich verschämt an. Das Obst war fertig geschnitten und auf der Kücheninsel nett angerichtet, und als ich hereingeplatzt war, hatte Mae gerade sauber gemacht.
    » Kann ich dir helfen? «
    » Nein, zieh dir erst mal was über « , erwiderte sie. Tatsächlich zitterte ich vor Kälte. » Außer, du willst noch mal ins Wasser. «
    » Oh, ganz sicher nicht « , erwiderte ich grimmig. Das war in dem Moment erledigt, als sich Jack von mir abgewandt hatte.
    » Ich glaube, ich ziehe mich auch schnell um. « Sie band sich die Schürze ab.
    » Du brauchst nicht wegen mir hierzubleiben. « Ich hob abwehrend die Hand. » Du kannst hinausgehen und noch eine Runde schwimmen, während ich sauber mache. «
    » Quatsch. « Mae lachte und legte die Schürze auf die Arbeitsplatte. Sie hätte mich nie sauber machen lassen. » Wenn du und Ezra im Haus seid, wüsste ich nicht, was ich da draußen bei den Jungs zu suchen hätte. Die bewerfen sich wahrscheinlich mit Fröschen. «
    So weit war sie von der Wahrheit gar nicht entfernt. Wenn sie unter sich waren, mutierten Jack und Milo zu dummen kleinen Jungen. Einmal, in einer Regennacht, hatte ich sie bei einem Schlammduell im Garten erwischt. Es sah aus wie eine Schneeballschlacht, nur mit Schlamm. Beide amüsierten sich königlich, bis Milo am ganzen Körper voller blauer Flecken war, weil Vampire erheblich stärker werfen können als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher