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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung
Autoren: Hocking Amanda
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seine Abwesenheit nicht erklärt hatte.
    » Ja, ich habe nach dem Aufstehen nach ihm gesehen. Ezra hat gesagt, es wird alles gut. Die Verwandlung ist offenbar in vollem Gange. « Seine Gewissensbisse hatten sich wohl ein wenig gelegt, nun, da es aussah, als würde Milo doch nicht sterben.
    » Wann bist du aufgestanden? «
    » Vor einer ganzen Weile. «
    » Und wo warst du? « , fragte ich.
    » Ich musste etwas essen. « Er rutschte unbehaglich auf dem Fahrersitz hin und her.
    Nach all der Zeit glaubte er wohl immer noch, ich würde bei der Erwähnung seiner Ernährungsgewohnheiten schreiend davonlaufen. Ich hatte mich zwar noch nicht völlig an den Gedanken gewöhnt, dass er Blut trank, kam aber durchaus damit klar.
    » Dann hast du dir wohl ein Mädchen aufgegabelt? « Meine aufflammende Eifersucht schien ihn merkwürdigerweise zu erleichtern.
    » Nein. Wir hatten nicht mehr viele Blutkonserven, deshalb bin ich zu einer Blutbank und habe mir dort etwas besorgt. Wir werden noch mehr brauchen, mit Milo im Haus. « Das war eine so nüchterne und gleichzeitig so abgedrehte Feststellung, dass ich erst jetzt das volle Ausmaß der Geschehnisse begriff.
    Milo brauchte Blut.
    » Wann muss Milo denn etwas zu sich nehmen? «
    » Bald, glaube ich. « Er sah mich von der Seite an, wohl um zu sehen, wie ich darauf reagierte. Ich muss einen relativ gefassten Eindruck gemacht haben, denn er fuhr fort: » Am Anfang wird er viel brauchen. Die Verwandlung zehrt an seinen Kräften, und er muss erst lernen, seinen Hunger zu zügeln. «
    » Ich kann das alles gar nicht glauben « , stöhnte ich. Ich schloss die Augen, sank tiefer in den Sitz und versuchte, mir mein Entsetzen nicht anmerken zu lassen.
    » So schlimm wird es auch wieder nicht « , sagte Jack. » Ich meine, ich bin ja auch nicht so schlimm, oder? «
    » Wie läuft das eigentlich genau ab? «
    » Das kann ich wirklich nicht mit Sicherheit sagen. «
    » Wie meinst du das, du kannst es nicht sagen? Du bist ein Vampir! Du weißt doch, wie es ist, ein Vampir zu sein « , erwiderte ich ungläubig.
    » Ja, aber es ist für jeden anders. « Er wollte es dabei belassen, doch da ich ihn unverwandt anstarrte, fuhr er fort: » Das Wesentliche weißt du doch schon. Was willst du denn noch wissen? «
    » Diese ganze Verwandlung « , erklärte ich. » Wie läuft das genau ab? «
    » Ich weiß es nicht « , sagte Jack. Ich lachte spöttisch. » Was denn? Ich weiß es wirklich nicht mehr, und ich habe es bei jemand anderem auch noch nie beobachtet. «
    Mir kam es reichlich lächerlich vor, dass er sich an das wichtigste Ereignis in seinem Leben nicht erinnern konnte, zumal es nicht so lange her war. Ich hätte ja verstehen können, wenn Ezra es vergessen hätte, aber bei Jack lag das Ganze erst sechzehn Jahre zurück.
    » Wie kann das sein, dass du dich nicht daran erinnerst? «
    » Erinnerst du dich an deine Geburt? « , fragte Jack zurück.
    » Nein, aber da war ich auch nicht vierundzwanzig. «
    » Na ja … « Er seufzte. Er hielt gerade vor unserem Haus, doch wir blieben noch im Auto sitzen, während er nachgrübelte, wie er es mir erklären sollte.
    » Mae weiß noch ganz genau, wie sie zum Vampir wurde, und ich glaube, Peter auch. Ich nicht. Bei mir ist alles verschwommen, wie in einem Traum, den ich vor langer Zeit einmal hatte. Ich kann mich wahrscheinlich einfach nicht besonders gut an Schmerzen erinnern. «
    » Also tut es wirklich weh? « , fragte ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich es wirklich wissen wollte.
    » Dein Körper stirbt « , sagte Jack leise. » Nicht vollständig, aber doch so weit, dass du es schmerzhaft spürst. Doch das dauert nur ein paar Tage, und danach geht es dir wirklich fantastisch. «
    » Kann man gegen die Schmerzen etwas tun? «
    » Vielleicht redest du besser mit Ezra. Der kann dir sicher mehr darüber sagen « , erwiderte er.
    » Glaubst du, ich habe die richtige Entscheidung getroffen? «
    » Ich glaube, du hast die einzig richtige Entscheidung getroffen « , erklärte Jack ernsthaft. Dann warf er mir ein schiefes Lächeln zu. » Komm schon. Wir packen deine Sachen. Dann können wir später noch eine Pyjamaparty feiern. «
    » Bei dir klingt das lustiger, als es wirklich ist « , murmelte ich und stieg aus.
    » Hey, mit mir ist es immer lustig! « , sagte Jack und folgte mir zur Haustür.
    » Ja, letzte Nacht war ein ganz großer Knaller. « Es hatte ein Scherz sein sollen, aber an Jacks Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, dass ich ihn
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