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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung
Autoren: Hocking Amanda
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getroffen hatte. » So habe ich das nicht gemeint. «
    » Nein, nein, du hast ja recht « , erwiderte er und betrat vor mir das Haus.
    Unsere Wohnung kam mir plötzlich kleiner vor als früher. Meine Mutter war bei der Arbeit, zum Glück, denn ich wollte wirklich nicht mit ihr reden. Es wäre mir schwergefallen, ihr vorzulügen, dass sich Milo in einem Ferienhaus vergnügte.
    Milos Zimmer war wie immer aufgeräumt, sodass ich die Sachen, die ich für ihn einpacken wollte, schnell fand. Vor allem brauchte er etwas zum Anziehen. Ich suchte die Kleider heraus, die er am liebsten trug.
    Jack leistete mir Gesellschaft und moralische Unterstützung, die ich wahrlich nötig hatte. Immer wieder stand ich einfach nur da und starrte Löcher in die Luft, bis er mich aus meinen Tagträumen riss.
    Es fiel mir schwer, in Milos Sachen herumzukramen, denn es kam mir vor wie ein Eingriff in seine Privatsphäre. So etwas machte man eigentlich nur, wenn jemand gestorben war.
    Nachdem ich Milos Sachen gepackt hatte, holte ich mir ein paar Klamotten aus meinem Zimmer. Während seiner Verwandlung wollte ich Milo nicht allein lassen, also brauchte auch ich Sachen zum Wechseln.
    Bevor wir wieder gingen, schrieb ich meiner Mutter eine Notiz, die ich so schlicht hielt, wie es eben ging. Ich erklärte ihr, dass wir in den folgenden Tagen in einem Ferienhaus bei Freunden wohnen würden. Sie könne mich über das Handy erreichen.
    Die Nachricht klang nicht sehr überzeugend, zumal, da sie von mir kam. Für Schriftliches war eigentlich Milo zuständig.
    » Wie lange wird es dauern? « , fragte ich Jack auf der Rückfahrt.
    » Die Fahrt? « Jack stellte sich absichtlich dumm. » Noch fünf Minuten. «
    Ich verstand keinen Spaß. » Wie lang wird die Verwandlung dauern? « Ich sprach die Worte mit Bedacht aus.
    » Ich weiß es nicht, Alice. «
    » Was weißt du denn? « , fauchte ich ihn an.
    » Ich habe dir doch gesagt, dass du besser mit Ezra darüber sprichst « , sagte Jack. » Wir sind gleich da. Du kannst reingehen und ihn mit Fragen löchern, bis du zufrieden bist. «
    » Das werde ich tun. « Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als hätte ich soeben ein Rededuell gewonnen.
    » Ja, ich weiß. «
    Jack trug die Taschen ins Haus. Matilda wartete bereits an der Tür auf ihn, doch sogar sie kam mir merkwürdig niedergeschlagen vor. Die Stimmung im Haus hatte sich vollkommen verändert. Alle warteten gespannt darauf, dass sich Milos Zustand besserte.
    Jack ging nach oben. Ich wollte hinter ihm her, um noch einmal nach Milo zu sehen, doch da erschien Ezra oben auf dem Treppenabsatz. Sein Gesichtsausdruck ließ mich erstarren. Jack dagegen ging einfach weiter und schob sich mit dem Gepäck an ihm vorbei.
    » Ist etwas passiert? « , fragte ich Ezra.
    » Es geht ihm gut « , versicherte mir Ezra und ging die Treppe hinunter. » Aber ich glaube, es ist besser, wenn du ihn jetzt nicht besuchst. «
    » Warum denn nicht? « Ich wappnete mich innerlich für eine Auseinandersetzung. Niemand konnte mich von meinem Bruder fernhalten, nicht einmal ein allmächtiger Vampir. Doch Ezra legte mir die Hand auf den Arm, und schon verflog mein Zorn.
    » Wir müssen uns unterhalten. « Seine Hand wanderte auf meinen Rücken, und er dirigierte mich ins Wohnzimmer.
    » Ist auch ganz bestimmt nichts passiert? « , fragte ich.
    » Er ist aufgewacht « , erklärte Ezra vorsichtig.
    Mein Herz begann zu rasen. » Wirklich? Geht es ihm gut? Was hat er gesagt? «
    Ezra deutete aufs Sofa.
    » Bitte, setz dich. «
    » Was ist denn? « Ich ließ mich ins Sofa sinken. Mir war plötzlich speiübel.
    » Er verwandelt sich, und zwar ziemlich schnell. « Ezra setzte sich neben mich. » Er ist jung und stark, und die Verwandlung wird sich innerhalb weniger Tage vollziehen. Es wird alles gut. «
    » Oh, das ist wunderbar. « Ich atmete erleichtert auf. Eine gewaltige Last war mir von den Schultern genommen. Dann fiel mir Ezras grimmiger Gesichtsausdruck auf. » Aber warum werde ich das Gefühl nicht los, dass du schlechte Nachrichten hast? «
    » Habe ich nicht. Eigentlich nicht. « Er zwang sich zu einem Lächeln. » Aber du kannst Milo eine Weile nicht sehen. «
    » Wie meinst du das? « Ich runzelte die Stirn.
    » Du kannst erst wieder zu ihm, wenn die Verwandlung vollendet ist und er seinen Hunger im Griff hat « , erklärte er. Mir fiel wieder ein, was Jack im Auto gesagt hatte. » Du darfst nicht in seine Nähe kommen, solange er noch nicht alles unter Kontrolle hat.
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