Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)
Autoren: Kirsten Greco
Vom Netzwerk:
wirklich zu lästig. Warum in aller Welt ließ man sie nicht schlafen?
    »Hallo? Hallo!«
    Nun klopfte schon wieder jemand in ihrem Gesicht herum. Mit ihrer rechten Hand schlug sie heftig nach dem Störenfried. Na also, zumindest ein Arm gehorchte ihr wieder. Konnte sie es wagen, ihre Augen zu öffnen? Ein Auge vielleicht … Anna versuchte, ihren Gehirnzellen auf die Sprünge zu helfen, und wenn auch etwas schleppend, begannen sie zu arbeiten.
    »Gott sei Dank! Fräulein Peters, erkennen Sie mich?«
    Woher nur kannte sie diese funkelgrünen Augen? Sie presste die kalten Hände an ihre pochenden Schläfen. Das Nachdenken bekam ihr nicht, ihr war schwindlig. Natürlich, Oskars aufdringliches Herrchen. Vorsichtig richtete sie sich auf, zu schnell … Sie fühlte sich seltsam leicht und der Orkan tobte wieder in ihren Ohren. Kräftige Hände packten sie unter den Schultern und lehnten sie sanft an einen Baumstamm.
    »Hoppla, nicht ganz so schnell. Geht es wieder?«
    Oskars Herrchen sah sie argwöhnisch an. Anna räusperte sich. Ihr Mund war furchtbar trocken. »Ich denke schon.«
    Sie krächzte wie ein heiserer Rabe.
    »Durst?« Der besorgte Hundebesitzer hielt ihr eine zerkratzte, silberne Flasche unter die Nase. Anna verzichtete auf eine Antwort und nahm wortlos die Feldflasche entgegen. Ihre Feldflasche! Was war das? Kalt und erfrischend, doch nicht ganz so geschmacksneutral wie Wasser. Es schmeckte anders, ein wenig süßer, fruchtiger. Kritisch ließ sie den Blick über ihr Gegenüber gleiten. Er sah erschöpft aus, seine schwarzen schulterlangen Haare lagen nass auf dem blassblauen Hemdkragen. Wie hieß er noch? Verflucht, ihr wurde erneut schwindlig und sie musste sich im feuchten Laub abstützen. Gut, sie befand sich auf festem, harten Boden. War sie gestürzt und hatte sich den Kopf angeschlagen? Anna fuhr mit der anderen Hand durch ihre Haare. Sie waren nass. Ebenso wie … Alexanders, richtig, Alexander Bach, so war sein Name.
    »Der Nebel …?«, krächzte sie.
    »Wollen Sie sich vielleicht lieber wieder hinlegen? Himmel, Anna, Sie sind weiß wie Papier. Anna …?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf, bloß nicht so schnell, inzwischen war ihr zu allem Überfluss auch noch speiübel. Sie zwang sich, tief und gleichmäßig durchzuatmen und langsam ebbten die Wellen der Übelkeit ab. »Es geht schon.« Sie hörte, wie wenig überzeugend sie klang. »Haben Sie den Nebel auch gesehen?«
    Alexander nickte gequält. »Das kann man wohl sagen. Warum zum Teufel haben Sie denn nicht geantwortet? Ich konnte Sie zwar nicht sehen, aber hören. Pausenlos habe ich nach Ihnen gerufen.«
    Er war das also gewesen. »Ich … ich konnte Sie nicht verstehen.«
    Nun stand Argwohn statt Sorge in seinem Blick. Kritisch betrachtete er sie. Anna drehte niedergeschlagen den Kopf zur Seite. Er glaubte ihr nicht. »Natürlich habe ich Ihre Stimme gehört, aber ich konnte Sie nicht verstehen. Es war wie … Klangbrei.«
    Inzwischen hatten sich ihre Hände zu Fäusten geballt. Alexander ließ seinen Blick skeptisch auf ihr ruhen. Sie zog die Knie an und stemmte sich unbeholfen an dem rauen Baumstamm hoch. Unwirsch schob sie Alexanders helfende Hand zur Seite. Doch kaum stand sie aufrecht, verließen sie die Kräfte wieder. Tränen des Zorns schossen ihr in die Augen, niemals würde sie es allein aus dem Wald heraus, geschweige denn nach Hause schaffen. Die Übelkeit kehrte zurück, ebenso wie das Tosen in den Ohren und dieses Mal ließ sie sich helfen. Auf Alexander gestützt glitt Anna zurück auf den Boden. Was war nur los mit ihr?
    »Ich glaube Ihnen«, murmelte er leise. »Ich glaube, dass Sie mich nicht verstehen konnten. Wenn ich nur wüsste, wie ich Ihnen helfen kann.« Er deutete auf das Blätterdach. »Irgendetwas stimmt hier nicht.«
    »Ach was«, sagte sie spitz.
    Er ignorierte ihre ruppige Antwort und nahm den Faden wieder auf. »Ich war mit Oskar auf dem Heimweg, als der Nebel einsetzte. Wie ein weißer Tunnel … irgendwann habe ich die Orientierung verloren.« Er hielt kurz inne und schüttelte den Kopf. »Oskar wusste genau, wo er hinwollte, und so habe ich ihn führen lassen. An der Leine übrigens.« Für einen Moment blitzten seine Augen herausfordernd. Geistesabwesend ließ er sich neben ihr auf den Boden gleiten. »Oskar hat Ihre Spur aufgenommen, doch bald konnte auch ich Ihre Schritte und Ihren Atem hören.«
    Er blickte sie prüfend an. Anna fühlte sich immer noch schwach und spürte kleine Schweißperlen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher