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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)
Autoren: Robert J. Jesse
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Familie gründen. Er freute sich sehr über den Dolch und hatte die Kette bald vergessen. Helmor legte sie sich jedoch noch in der gleichen Nacht um den Hals und trug sie fortan immer. Er erfreute sich an ihrer einfachen Schlichtheit, die ihm als Vorteil und nicht als Makel erschien.
     
     
    Das Heer erreicht Urdaar
    5. Tag des 5. Monats 2514
     
    Norun wartete vor Anarons Thronsaal gemeinsam mit Asgoth darauf, dass ihr oberster Herr im Süden sie empfing. Beide wussten sie, dass Anaron bestimmt nichts Wichtiges zu tun hatte und sie nur deshalb warten ließ, um ihnen seine eigene Bedeutung vor Augen zu führen. Für Norun war es jedoch viel schlimmer, gemeinsam Zeit mit Asgoth verbringen zu müssen, als Anaron zu ertragen. Schon der Blick des Glaubensbewahrers widerte ihn an. Vor der Maarug lagerte das große Heer aus dem Norden, welches Norun hergeführt hatte. Die Hor-Suulat hatten sich in Tarkur von ihnen getrennt und waren dort in der Festung geblieben. Sie unterstanden nur Sharandir und ihren Herren selbst. Niemand sonst durfte ihnen Befehle erteilen. Formal konnte Anaron dies durchaus tun. Doch war er sich nicht sicher, ob sie diese auch ausführen würden. Daher unterließ er es einfach und ließ sich nicht auf eine Kraftprobe ein. Er hatte deshalb auch keinen direkten Einfluss auf die Umstände genommen, die zum Tod König Vanarons und dessen Frau geführt hatten. Dieser Erfolg gebührte den Sithar alleine.
    Die ganze Ebene vor der alten Festung Maarug war erfüllt von widerlichen Nird, grimmigen Ugri und vielen Nerolianern, die als Einzige in einer Formation angetreten waren und übersichtlich Aufstellung genommen hatten. Anaron stand derweil an einem Fenster und ergötzte sich an dem Heer, welches ihm nun unterstand. Er erfreute sich derart an seiner Machtfülle, dass er fast hysterisch zu kichern und glucksen begann. Ein solch großes Heer hatte er seit der Schlacht um Gan-Undiel in den Landen Ilvaleriens nie mehr vor Augen gehabt. Der Gedanke daran, dass bald ein noch größeres unter Sharandir kommen mochte, steigerte seine Freude ins Unermessliche. Bald würde er über seine Brüder und Schwestern herrschen. Der Tag war nahe, er spürte es in allen seinen Gliedern. Ganz kurz dachte er daran, was damals mit dem letzten großen Heer geschehen war. Schnell verdrängte er den Gedanken an das Vergangene, denn jener, der es damals vernichtet hatte, war schon lange aus der Welt und sein Reich gab es nicht mehr.
    Als er sich wieder etwas beruhigt hatte, gab er einem bediensteten Kleinzwerg ein Zeichen und dieser ließ die Nerolianer ein, die nach den üblichen Ehrenbezeugungen seine volle Aufmerksamkeit genossen. Die Nird und Ugri hatten keinen Abgesandten in diese Besprechung entsandt. Sie waren bei Anaron nicht erwünscht und hätten auch nichts zu den Vorbereitungen der folgenden Kriegszüge beizutragen gehabt. In Anarons Kartenraum, in den er seine Gäste führte, hing eine große Karte Vanafelgars an der Wand, sie war jedoch grob gezeichnet und nicht von guter Qualität, wie Norun sofort erkannte. Sie besprachen, wie die Soldaten nun aufzuteilen seien. Die Nerolianer hatten dies zwar schon mit den Hor-Suulat besprochen, doch trugen sie es Anaron noch einmal vor. Die Nird sollten sogleich auf die vielen Nirdlager am Oberen Karion zwischen Gischgor und den Klammen verteilt werden. Gischgor war das einzige Lager im Osten, in dem auch viele Ugri stationiert waren. Die Kleinzwerge würden dort die Zuteilung übernehmen, die Nird waren hierzu alleine nicht in der Lage. Alle, die keinen Platz in diesen Lagern fanden, sollten sofort hinunter nach Vanafelgar geschickt werden und dort erneut in drei Abteilungen gegen dessen Völker ziehen. Die erste Abteilung sollte in Ost-Angan den Endo überqueren und dann weiter zum Astir marschieren, um von dort aus die Lande der Varia anzugreifen. Keine Ruhe sollte den Völkern mehr gewährt werden. Die zweite Abteilung sollte ins Haig gehen, um dort die Truppen zu verstärken. Die dritte Abteilung musste schließlich am Unir die Elinbari bedrohen und unablässig angreifen. Die überzähligen Ugri bekamen als Aufstellungsort Taralund zugewiesen. Von dort aus sollten sie die Ilbari in Uleigan und Forogan bedrohen, um sie so aus den Kämpfen im Haig herauszuhalten. Es musste dabei große Vorsicht angewandt werden. Niemals sollten mehr als fünfzig Ugri oder Nird gleichzeitig gegen ihre Feinde kämpfen. Dies gewährleistete auch, dass kein großes Heer an einem der vielen
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