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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen
Autoren: Katryn Smith
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sie Sie nicht gesehen hat.« Tränen stiegen i hr in die Augen. »Ich glaube, sie ... Bitte ermüden Sie sie nicht zu sehr.«
    Mit diesen Worten wandte sie sich rasch ab. Er sah, wie sie sich die Augen wischte, und ihre Verzweiflung übertrug sich auf ihn. War dies das Ende? War Prus Zeit gekommen?
    Langsam öffnete er die Tür und ging hinein. Bis auf die kleine Lampe auf dem Frisiertisch war es dunkel im Zimmer. Das Licht stand nahe genug, dass Pru sehen konnte, aber nicht zu nahe, damit es ihren Schlaf nicht störte.
    »Chapel?« Ihre Stimme klang dünn und leise. »Bist du das?«
    »Ja«, antwortete er heiser flüsternd, »ich bin es.«
    Ein gespenstischer Arm hob sich vom Bett. »Komm und setz dich zu mir.«
    Sie sah so klein und zerbrechlich in dem großen Bett aus. Ihr Haar war um sie herum ausgebreitet und lag dunkelrot auf dem weißen Kissen. Ihr Gesicht war bleich bis auf die dunklen Ringe unter ihren Augen, und ihre Wangen waren eingefallen. Wo war seine Pru?
    Sie hatte ihm gesagt, dass er sie nicht so sehen sollte, und er hatte entgegnet, es würde ihm nichts ausmachen, er würde sie nicht verlassen. Das hatte er auch gemeint, doch nun wünschte er bei Gott, er könnte es aufhalten, nicht um seinetwillen, sondern um ihret und ihrer Familie willen.
    Er nahm ihre Hand, deren Finger sich kühl und knochig anfühlten. Er bedeckte sie mit seiner anderen Hand, um sie zu wärmen. »Du solltest dich ausruhen, mon coeur.«
    Ein mattes Lächeln huschte über ihre Lippen. »Hast du mich gerade >mein Herz< genannt?«
    Er nickte. »Ja, habe ich.«
    »Das gefällt mir.«
    Er blickte ihr in die braunen Augen, und da sah er sie, seine Pru. Sie war immer noch da, tief in dieser ausgemergelten Hülle.
    »Es wird dir immer gehören, Pru - mein Herz.«
    Ihre Finger drückten ihn kraftlos. »Nicht immer. Eines Tages findest du eine andere, der du es schenken kannst.«
    In ihren Worten schwang kein Anflug von Vorwurf mit, dennoch widersprach er energisch. »Nein, das wird nie geschehen!«
    Sie sah ihn an wie eine Mutter ihr schwieriges Kind. »Du kannst nicht sterben, Chapel. Es ist unvernünftig von dir, wenn du sagst, du willst nie wieder dein Herz verschenken.«
    Er beugte sich zu ihr und legte eine Hand an ihre Wange. »Es ist gleich, wie lange ich lebe, Pru. Ich werde dich lieben bis zu dem Tag, an dem Gott mich schließlich heimbringt.«
    »Heim. Was für eine hübsche Bezeichnung dafür! Ich gehe heim, Chapel.«
    Seine Kehle war wie zugeschnürt, und seine Augen brannten. »Ich weiß, Liebes.«
    Eine winzige Träne kullerte über ihre Schläfe. »Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit gehabt. Ich hätte dir mein Herz gern noch ein wenig länger geschenkt.«
    Chapel nickte nur, weil er keinen Ton herausbrachte.
    Sie benetzte sich die Lippen. Das Sprechen schien sie furchtbar anzustrengen. »Ich möchte, dass du weißt, wie viel mir die Wochen mit dir bedeutet haben.«
    »Du solltest nicht reden.« Er wollte sie nicht früher verlieren, als er musste.
    »Ich muss dir diese Dinge sagen«, beharrte sie. »Ich Will , dass du weißt, wie viel du mir bedeutest. Ich will, dass du Weißt, wie glücklich du mich gemacht hast.«
    »Auch ich bin sehr glücklich gewesen«, gestand er, »glücklicher denn je.«
    Wieder lächelte sie. »Da bin ich froh. Du verdienst es, glücklich zu sein, Chapel. Du verdienst so viel mehr, als du denkst. Gott hat dich für eine besondere Aufgabe auserwählt.«
    Ein Schauer lief ihm über den Rücken. »Was meinst du damit?«
    Sie hob ihre freie Hand an seine Wange. Auch sie fühlte sich kühl an. »Du bist ein Krieger, Chapel. Ein Kämpfer für das Gute und das Licht, vergiss das nicht!«
    »Pru ...« Er könnte ihr widersprechen, doch wozu? Sollte sie es ruhig glauben. Er wollte es )a auch.
    Er wollte.
    »Du wurdest mir aus einem Grund geschickt«, sagte sie. »Ich bin nicht sicher, womit ich dich verdient habe, aber ich bin froh, dass ich es tat.«
    »Womit du mich verdient hast?«, fragte er ungläubig. »Pru, ich bin derjenige, der mit dir gesegnet wurde!«
    Ein Funkeln in ihren Augen, und er wusste, dass er in der Falle saß. »Nun, warum würde ein Gott, der dich bestrafen will, dich segnen?«
    Ihre Worte trafen ihn wie ein Schwert, das bis in seine Seele stieß.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte er. Sie hatte recht. Warum sollte Gott ihn zu Pru schicken? Er weigerte sich, sie als etwas anderes als ein Geschenk zu betrachten. Was hatte er getan, ein solches Gottesgeschenk zu verdienen?
    »Ich
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